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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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kräftige, gut aussehende junge Mann zum Markt nicht mit einem bäuerlichen Leiterwagen, sondern mit seinem Gig gekommen, das von einem lebhaften jungen Hengst gezogen wurde. So konnte Latimer den letzten Abschnitt seiner Reise recht bequem zurücklegen. Wie angenehm war es, die Sonne zu genießen und den Blick über die sommerliche Landschaft schweifen zu lassen! Die Farben von Gras, Laub und Blumen schienen hier intensiver zu sein als in London. Die Vögel schienen lauter und fröhlicher zu singen. Und zweifellos war die Luft besser. Latimer lächelte zufrieden.
    Es dauerte nicht lange, bis er in eine angeregte Unterhaltung mit Radley vertief war. Er wolle sich auf dem Lande ein wenig erholen und ein paar Zeichnungen anfertigen, erklärte er. Woraufhin der Landwirt den vermeintlichen Maler auf ein paar landschaftliche Besonderheiten hinwies. Auch gab er ihm viele Informationen über das Dorf und seine Bewohner.
    Blanchard’s Cottage gehörte anscheinend einem schottischen Ehepaar, das die Sommer in der Heimat, die Winter jedoch des milderen Klimas wegen in Warwickshire verbrachte. Um das Häuschen während der warmen Monate nicht leer stehen zu lassen und sicher auch um sich etwas hinzuzuverdienen, war Mr. Blanchard auf die Idee gekommen, es wochenweise zu vermieten. Dann hatte er Mrs. Jacklin, eine Frau aus dem Dorf, beauftragt, das Cottage regelmäßig zu putzen und andere kleinere Arbeiten zu erledigen.
    Gegen einen bescheidenen Lohn übernähme die Frau auch das Wäschewaschen für die jeweiligen Mieter, erklärte Radley. „Nehmen Sie das Angebot ruhig an, Sir. Mrs. Jacklin ist zuverlässig und fleißig. Allerdings kann sie auch sehr neugierig sein.“
    „Dann ist sie vielleicht genau dir richtige Person, um mir bei der Lösung eines Problems zu helfen.“
    „Sie haben ein Problem?“
    „Richtiger wäre es zu sagen, dass ich die Antwort auf eine Frage suche. Waren Sie Zeuge des Vorfalls im Hof der Poststation? Nein? Ein Knabe wäre beinahe von einem herabfallenden Koffer getroffen worden. Ich glaube, sein Name ist Rupert. Und ich …“
    „Rupert!“, rief Radley aus. „Es ist ihm doch hoffentlich nichts geschehen?“
    „Sie kennen den Jungen?“ Latimer wollte sich die Freude darüber nicht allzu deutlich anmerken lassen. „Er ist zum Glück wohlauf. Sind Sie mit seiner Familie befreundet?“
    „Allerdings. Ich bin mit Miss Katherine Cunningham, der Schwester des Knaben, verlobt.“
    Schon wich die Freude einem Gefühl tiefster Enttäuschung. Sein Engel war bereits vergeben.
    Radley fuhr unterdessen munter fort: „Der Bursche ist eine rechte Prüfung für seine arme Mutter. Ständig gerät er in irgendwelche Schwierigkeiten.“
    „Darf ich Ihnen zur Verlobung alles Gute wünschen“, brachte Latimer hervor. „Sie müssen ein glücklicher Mann sein. Allerdings ist mir aufgefallen, dass die Geschwister schwarze Bänder trugen. Sie sind wohl in Trauer?“
    „Ja, ihr Vater, Reverend Cunningham, ist vor kurzem gestorben. Eigentlich hatten Kate und ich geplant, heute in einer Woche zu heiraten. Aber die Hochzeit musste natürlich verschoben werden. Nun werden wir erst im September vor den Altar treten können.“
    Einen Moment schwiegen beide Männer. Nur der Ruf eines großen Raubvogels, der über dem Feld seine Kreise drehte, und das Klappern der Pferdehufe waren zu hören. Tief atmete Latimer die nach Sommer duftende Luft ein. Dann räusperte er sich und sagte: „Die Familie lebt also im Pfarrhaus?“
    „Nein, die Cunninghams besitzen seit Generationen ein eigenes Haus. Westcotes heißt es, und es liegt an derselben Straße wie Blanchard’s Cottage. Im Pfarrhaus wohnt schon seit längerem unser Hilfspfarrer. Ich denke, dass er bald offiziell zum Gemeindepfarrer ernannt wird.“ Radley warf seinem Fahrgast einen kurzen Blick zu. „Wir können an Westcotes vorbeifahren. Es ist ein hübsches altes Gebäude. Meine Kate wäre bestimmt glücklich, wenn Sie es einmal zeichnen würden. Ich würde Sie gern dafür bezahlen. Wir könnten das Bild dann in unserem Salon aufhängen.“
    „Das ist eine gute Idee“, stimmte Latimer zu. „Aber wollen Sie, ehe Sie mir einen Auftrag erteilen, nicht erst ein paar meiner Werke sehen?“
    „Ach was!“, widersprach Mr. Radley lachend. „Wenn Sie nicht malen könnten, hätten Sie gewiss nicht das Geld, ein Cottage zu mieten. Da vorn ist Westcotes auch schon. Das Haus hinter der Weißdornhecke.“
    Latimer reckte den Hals, um einen Blick auf das Gebäude – und

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