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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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vor sich hin, während er die schief in den Angeln hängende Tür mit der Schulter aufstieß, eintrat und Georgina auf einem Stapel alter Säcke in einer Ecke ablegte. Die ungewohnte Anstrengung hatte ihn ins Schwitzen gebracht, und nach der sommerlichen Wärme draußen empfand er das Innere der Mühle als unangenehm kühl. Trotzdem war er mit dem Versteck zufrieden. Dieser Ort war wie geschaffen für seine Pläne. Allerdings würde deren Durchführung an Reiz verlieren, wenn das Mädchen noch lange ohnmächtig blieb.
    Georgina wiederum zerbrach sich den Kopf darüber, wie sie das Unausweichliche weiter hinausschieben konnte. Selbst ein so dummer Mann wie Carstairs würde nicht ewig darauf warten, dass sie das Bewusstsein zurückerlangte.
    Jetzt packte er sie bei der Schulter und schüttelte sie. „Wach auf, Kleine!“, schimpfte er. „Na los!“
    Sie stöhnte, schlug die Augen auf und flüsterte: „Wasser …“
    Carstairs sprang auf und schaute sich um. Aber natürlich gab es in der alten Mühle kein Wasser. Das Einzige, was er Georgina anbieten konnte, war ein Schluck aus der Brandy-Flasche. Doch er hatte nicht vergessen, wie sie die Flüssigkeit ausgespuckt hatte. Dafür war der Brandy doch nun wirklich zu schade!
    „Dummkopf“, schrie er sie an, „hier gibt es kein Wasser!“
    „Wo … Wo bin ich?“, stammelte sie.
    „Steh auf und geh ein wenig auf und ab. Vielleicht kannst du dann wieder denken“, gab er gereizt zurück, griff nach ihren Händen und zog Georgina mit einem Ruck hoch. Ungeduldig beobachtete er, wie sie ein paar unsichere Schritte machte. Bei Jupiter, er wollte endlich zum Ziel kommen! Aber wenn die Kleine ständig ihn Ohnmacht fiel, würde er nicht viel Spaß mit ihr haben.
    Scheinbar völlig erschöpft, lehnte Georgina sich an die Wand. So hatte sie Gelegenheit, sich die Aufteilung des Raums einzuprägen. Schon jetzt befand sie sich näher an der einen Spalt breit geöffneten Tür als ihr Entführer. Vielleicht würde es ihr ja gelingen, ihm zu entkommen. Carstairs war fett und gewiss unsportlich. Außerdem hatte er gerade seine Brandy-Flasche hervorgeholt und trank in langen gierigen Schlucken. Ja, mit etwas Glück würde sie die Wiese überquert und den Wald erreicht haben, ehe er sie einholte. Wenn sie sich dann mit einem Stock bewaffnete …
    Sie machte einen Satz in Richtung Tür.
    Im selben Moment stieß Carstairs einen wütenden Schrei aus, sprang unerwartet geschickt auf die Füße und war auch schon bei ihr. Während er mit einer Hand ihren Arm umklammerte, warf er mit der anderen die Tür zu.
    „Welch rasche Genesung, mein Täubchen“, sagte er. „Dann hast du jetzt wohl Lust auf ein bisschen körperliche Betätigung?“
    Irgendwie war es ihm gelungen, sie mit dem Rücken gegen die Tür zu drücken. Nun beugte er sich zu ihr herab und begann, an ihrem Ohr und ihrer Schulter zu knabbern. Als sie spürte, wie seine Zunge und seine Lippen sich ihrer Brust näherten, schickte Georgina ein stummes Gebet zum Himmel.
    Carstairs fuhr mit einer Hand unter den leichten Stoff ihres Sommerkleides und versuchte, es ihr von der Schulter zu schieben. Als das nicht sogleich gelang, riss er an dem geblümten Musselin, der jedoch fester war als erwartet und nicht reißen wollte.
    Vor Angst nahezu außer sich, versuchte Georgina den Angreifer fortzustoßen. Vergeblich! Doch dann sah sie aus den Augenwinkeln eine rostige Eisenstange, die nicht weit entfernt an der Wand lehnte. Wenn sie die nur erreichen könnte!
    Sie ging sehr vorsichtig zu Werk. Langsam, ganz langsam streckte sie die Hand aus. Carstairs war zum Glück immer noch mit dem Kleid beschäftigt. Zwischendurch presste er seine feuchten Lippen auf ihre Haut. Aber das musste sie jetzt einfach ignorieren. Ihre Finger krochen weiter in Richtung der Eisenstange. Jetzt konnte sie das kalte Metall fühlen. Ihre Finger schlossen sich um die Stange. Sie holte tief Luft und schlug dem nichts ahnenden Schurken mit aller Kraft auf den Hinterkopf.
    Im ersten Moment fürchtete sie, der Angriff habe keinen Erfolg gehabt. Doch dann ließ der Druck seiner Hände nach, und ohne einen Laut sank Carstairs zu Boden.
    Erleichterung und Entsetzen über das, was sie getan hatte, kämpften miteinander. Hatte sie ihren Entführer getötet? Sie musste ihn untersuchen! Doch einen Augenblick lang war sie zu keiner Bewegung fähig. Dann fasste sie sich und bückte sich. Ihre Finger zitterten so sehr, dass sie zunächst keinen Puls an Carstairs Handgelenk

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