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MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18

Titel: MyLady Weihnachtsband 2009 Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss , Annie Burrows , Terri Brisbin
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schaffen, sonst greifen wir unserem Ehegelübde doch noch vor. Der Sergeant wird dich und Amy begleiten. Ich warte dort auf dich, genau wie es sich gehört.“ Er zog eine Uhr heraus. „Sagen wir, in einer Stunde?“
    „In einer Stunde?“, rief Ellie bestürzt. „Mindestens zwei. Amy und ich müssen uns die Haare waschen, und …“
    „Also schön, in zwei Stunden“, sagte er energisch und küsste sie auf den Mund. „Aber keinen Moment länger, verstanden? Ich habe lang genug gewartet.“
    Die Kirche war schon für Weihnachten geschmückt und sah wunderschön aus. Sie war klein und aus strengem grauem Stein erbaut, doch die weichen Strahlen der Wintersonne fielen durch die Buntglasfenster und tauchten das Innere in alle Farben des Regenbogens und ließen die kupfernen und silbernen Ornamente aufblitzen. Es roch nach Bienenwachs und frisch geschnittenem Grün. Die Kirchenbänke waren mit Tannenzweigen geschmückt, und die Messingurnen zu beiden Seiten des Altars waren gefüllt mit Stechpalmenzweigen, Efeu und Kiefer. Kohlebecken spendeten Wärme, Kerzen festliches Licht.
    Ellie und Amy standen in ihren neuen Sachen an der Tür. Der Sergeant, der in seinem offenbar neuen Rock ebenfalls sehr elegant und gepflegt wirkte, war unterwegs, um Daniel und dem Pfarrer von ihrer Ankunft zu berichten. Ellie war plötzlich nervös und umklammerte Amys Hand. Ob sie das Richtige tat? Sie hatte nur wenige Tage mit Daniel verbracht.
    Sie liebte ihn. Aber sie hatte schon einmal geliebt … und sich bitter getäuscht. Für Hartley hatte sie allerdings nie so viel empfunden wie für Daniel. Hatte sie diesmal die richtige Wahl getroffen … oder sich ein zweites Mal getäuscht? Sie zitterte; plötzlich war ihr kalt geworden. Amys kleine Hand ruhte warm in der ihren. Vom Handgelenk ihrer Tochter baumelte ein kleiner weißer Pelzmuff. Ein Geschenk von Daniel …
    „Bist du bereit, meine Liebste?“, hörte sie von rechts eine tiefe Stimme. Ellie fuhr zusammen. Daniel stand da, und sein Blick zerstreute alle Ängste.
    „O ja, ich bin bereit“, erwiderte sie und legte ihm aus vollem Herzen die Hand auf den Arm.
    „Dann geht voran, Sergeant und Amy.“
    Ernst bot Mr. Tomkins dem kleinen Mädchen den Arm. Wie eine kleine Prinzessin schritt Amy mit ihm den Mittelgang hinunter. Am Altar wurde sie jedoch abgelenkt. „Schau, Mama, der Pfarrer hat auch ein Puppenhaus“, flüsterte sie.
    Ellies Blick folgte dem ausgestreckten Zeigefinger ihrer Tochter, und sie umklammerte Daniels Arm fester. Rechts vom Mittelgang war auf einem Tisch eine Krippe aufgebaut. Ein strohgedeckter Stall stand da, umgeben von geschnitzten Schafen, Kühen und einem Esel. Über dem Stall glänzte ein gemalter Stern. Drinnen standen eine Frau in einem blauen Kleid, mit heiterer Miene und freundlichen Augen, und neben ihr ein dunkelhaariger Mann, der liebevoll auf ein Kind hinablächelte, das nicht sein eigenes war.
    Genau wie der Mann an Ellies Seite.
    Fasziniert starrte Amy auf die Krippe. Sie war zu klein, um sich an die vom letzten Weihnachtsfest zu erinnern. „In dem Puppenhaus vom Pfarrer wohnt auch eine Familie – eine Mama und ein Papa und ein Baby, genau wie wir, nur dass ich kein Baby mehr bin.“
    Ellie sah zu dem großen Mann neben ihr auf, der gerade zu ihrer Tochter hinüberschaute, als hätte sie ihm ein herrliches Geschenk gemacht. Sie sagte heiser: „Genau, mein Liebling. Das ist eine ganze besondere Familie; das sind die Jungfrau Maria, Josef und das kleine Jesuskind.“
    „Wunderschön.“ Amy war bezaubert.
    Daniel legte den Arm fester um Ellie, und er zog sie nach vorn, als der Pfarrer begann.
    „Liebe Gemeinde …“
    Daniel und Ellie kehrten allein zum Cottage zurück. Ihre Schritte knirschten auf dem Boden, ihre einzige Begleiterin war die Vorfreude. Daniel machte unten Feuer und ging dann nach oben, während Ellie den Tisch für das Abendessen deckte.
    Als Daniel wieder nach unten kam, aßen sie bedächtig und beinahe schweigend, rührten den Wein und die Wildpastete, die Daniel mitgebracht hatte, aber kaum an.
    Schließlich legte er Messer und Gabel hin und meinte: „Mir fällt überhaupt nichts ein, und ich bringe kaum einen Bissen hinunter, meine Liebste, weil ich dich so begehre. Wollen wir nach oben gehen?“
    Bebend vor Erwartung nickte sie.
    Eng umschlungen stiegen sie die Treppe empor. Ellie dachte an jene schreckliche Anstrengung, als sie ihm damals die Treppe hinaufgeholfen hatte, und an seinen beharrlichen Mut, mit dem er

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