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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Nachteilen, die der Ruhm mit sich bringt, aber willst du wissen, was der einzige echte Nachteil ist? Und den Scheiß mit dem Mangel an Privatsphäre kannst du gleich vergessen. Dann geh ich eben nicht so oft ins Kino. Scheißegal - da wo ich herkomme, kann man sich das sowieso nicht leisten. Der einzige wirkliche Nachteil ist, dass du kein Mensch mehr bist. Du bist nur ein Ding, ein schickes, glänzendes Ding, so wie diese Mercedesse da draußen. Die armen Brother halten mich für so was wie eine goldene Leiter, bei der auf jeder Sprosse eine Leckerei liegt. Die reichen Weißen betrachten mich als elegantes Haustier. So wie OJ früher. Weißt du noch, wer damals alles in OJs Trophäensammlung an der Wand gehangen hat?«
     Myron nickte.
    »Na ja, aber ich will mich nicht beklagen. Versteh mich nicht falsch. Das hier ist ein ganzes Stück besser, als Benzin zu zapfen oder in einer Kohlenmine zu arbeiten oder so was. Aber eine Tatsache muss ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen: Der einzige Unterschied zwischen mir und irgend so einem dreckigen Nigger auf der Straße ist ein Spiel. Mehr nicht. Wenn mein Knie kaputtgeht, so wie bei dir damals, bin ich sofort wieder ganz unten. Das vergess ich nicht. Niemals.« Er sah Myron mit ernstem Blick an und ließ seine Worte in der klaren Luft stehen. »Wenn also irgendeine heiße Braut so tut, als war ich was Besonderes, dann ist sie nicht hinter mir her. Weißt du, was ich meine? Sie ist geblendet von dem ganzen Geld und Ruhm. Wie alle anderen auch. Männer wie Frauen.«
    »Wir beide könnten also nie Freunde werden?«, fragte Myron.
    »Würdest du mich das fragen, wenn ich nur so ein banaler Tankwart wäre?«
    »Möglich.«
    »Quatsch«, sagte er lächelnd. »Die Leute schimpfen über meine Einstellung. Sie meinen, ich war 'ne Primadonna und würd so tun, als wären sie mir alle was schuldig. Dabei sind sie nur genervt, weil ich sie durchschaut habe. Ich kenne die Wahrheit. Die denken alle, ich bin bloß so'n blöder Nigger - die Besitzer der Teams, die Trainer, und was weiß ich wer sonst noch - aber warum soll ich die dann respektieren? Die reden doch nur mit mir, weil ich den Ball in den Korb stopfen kann. Ich bin nur ein Affe, den sie vorführen, damit sie Geld verdienen. Wenn ich damit aufhöre, ist die Sache gelaufen. Dann bin ich nur noch ein dummes Stück Ghettoscheiße, das es nicht wert ist, seinen schwarzen Arsch auf ihre weiße Toilettenschüssel zu setzen.« TC ging die Luft aus. Er blickte wieder zur Skyline hinüber, und der Anblick schien ihn zu beleben. »Bist du Isiah Thomas mal begegnet?«, fragte er.
    »Von den Detroit Pistons? Ja, einmal.«
    »Ich hab mal ein Interview von ihm gehört. Das muss damals gewesen sein, als die Pistons die Meisterschaft gewonnen haben. Da hat ihn einer gefragt, was er gemacht hätte, wenn er kein Basketballspieler geworden wäre. Weißt du, was Isiah geantwortet hat?«
    Myron schüttelte den Kopf.
    »Er meinte, er wäre US-Senator geworden.« TC lachte hart und metallisch. Das Geräusch hallte durch die stille Nacht. »Der Brother ist doch wohl vollkommen durchgeknallt. Isiah glaubt diesen Mist immer noch. US-Senator - der spinnt doch.« Er lachte wieder, dieses Mal aber ziemlich gezwungen. »Wenn du mich fragst, ich weiß, was aus mir geworden wäre. Ich würde im Stahlwerk arbeiten. Schichtarbeit. Oder ich wäre im Knast. Wenn ich überhaupt so lange überlebt hätte.« Er schüttelte den Kopf. »US-Senator. Scheiß die Wand an, verdammt.«
    »Was ist mit dem Spiel?«, fragte Myron.
    »Was soll damit sein?«
    »Liebst du das Basketballspielen?«
    Die Frage schien ihn zu amüsieren. »Du schon, oder? Du glaubst diesen ganzen Werbequatsch wie For The Love of The Game?«
    »Du nicht?«
    TC schüttelte den Kopf. Das Mondlicht spiegelte sich auf seinem kahlrasierten Schädel, was dem Kopf einen fast mystischen Schein gab. »Das hat mich nie interessiert«, sagte er. »Basketball ist nur Mittel zum Zweck. Ich spiele, um Geld zu machen. Ich will mir das Leben so angenehm wie möglich machen.«
    »Hast du es je geliebt?«
    »Klar, muss ich wohl mal. Früher bin ich gern zum Platz gegangen. Aber auch da ging's eigentlich nicht um das Spiel an sich - nicht ums Rumrennen und Springen, und was sonst noch dazugehört. Auf dem Basketballplatz stand ich im Mittelpunkt. Sonst war ich bloß ein dummer schwarzer Junge wie alle anderen auch, aber auf dem Basketballfeld war ich der große Zampano. Ein Held. Wenn man so behandelt wird, gibt

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