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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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dass es noch so was gab.
    »Wo steht geschrieben«, fuhr sie fort, »dass zwei Menschen nicht gemeinsam einen Höhepunkt physischer Ekstase erreichen können, ohne ineinander verliebt zu sein? Ich meine, überleg doch mal, wie albern das ist. Völlig idiotisch, oder?«
    »Möglich«, sagte Myron. »Aber ich verzichte trotzdem, danke.«
     Sie zuckte resignierend die Achseln. »TC wird sehr enttäuscht sein.«
    »Er wird drüber wegkommen«, sagte er.
    Schweigen.
    »Nun gut«, sagte sie und legte die Hände zusammen. »Dann werd ich mich mal unters Volk mischen. Es war nett, mit dir zu reden, Myron.«
    »Eine echte Erfahrung«, pflichtete Myron ihr bei.
    Myron mischte sich ebenfalls ein wenig unter die Leute. Er unterhielt sich eine Weile mit Leon White. Leon stellte ihm seine Frau vor, eine blonde Sexbombe namens Fiona. Sie sah aus wie ein Playmate, hatte eine rauchige Stimme und gehörte zu den Frauen, bei der selbst die zwangloseste Bemerkung einen erotischen Unterton bekam, weil sie sich so sehr daran gewöhnt hatte, ihre körperlichen Reize einzusetzen, dass sie nicht mehr wusste, wann sie sie besser abstellte. Myron plauderte kurz mit den beiden und entschuldigte sich dann.
    Der Barkeeper teilte ihm mit, dass er kein Yoo-Hoo vorrätig hätte. Myron entschied sich für eine Orangina. Es gab keine einfache Orangenlimonade, sondern Orangina. Sehr schick und europäisch. Er nahm einen Schluck. Ziemlich gut.
    Eine Hand knallte Myron auf den Rücken. TC. Er hatte den GQ-Anzug abgelegt und trug jetzt eine weiße Lederhose mit der dazugehörigen weißen Lederweste. Kein Hemd. Dazu eine dunkle Sonnenbrille.
    »Alles klar.'«, fragte er.
    »Interessante Party«, sagte Myron.
    »Komm, ich zeig dir was.«
    Schweigend gingen sie einen grasbewachsenen Hügel hinauf, weg von der Party. Der Anstieg wurde immer steiler, die Musik immer leiser. Der Rap war von einer neuen Popgruppe namens Cranberries abgelöst worden. Myron mochte ihre Musik. Jetzt lief gerade Zombie. Dolores O'Riordan sang wiederholt »In your head, in your head«, bis sie dessen überdrüssig war und dazu überging, einige hundert Male das Wort »Zombie, Zombie« zu wiederholen. Okay, was die Texte der Refrains betraf, gab es bei den Cranberries noch Steigerungspotential, aber der Song funktionierte auch so. Echt gut.
    Hier oben war kein Licht, aber die Pool-Beleuchtung reichte aus. Als sie die Anhöhe erreichten, zeigte TC nach vorne. »Da.«
    Als Myron in die Richtung sah, hätte ihm der Anblick beinahe den Atem verschlagen. Sie waren so weit oben, dass sie ganz freie Aussicht auf die spektakuläre Skyline von Manhattan hatten. Das Lichtermeer schillerte wie perlendes Wasser. Die George Washington Bridge war so nah, dass man meinte, sie berühren zu können. Einen Moment standen sie schweigend nebeneinander.
    »Klasse, was?«, sagte TC.
    »Ja.«
    Er nahm seine Sonnenbrille ab. »Ich komm oft hier rauf. Allein. Ist ein guter Platz zum Nachdenken.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    Wieder sahen sie hinaus.
    »Hat Klopfer schon mit dir gesprochen?«, fragte Myron.
    TC nickte.
    »Warst du enttäuscht?«
    »Nein«, sagte TC. »Ich hab mir gedacht, dass du ablehnst.«
    »Wieso?«
    Er zuckte die Achseln. »Nur so ein Gefühl. Aber lass dich nicht täuschen. Klopfer ist mehr als okay. Für mich ist sie wohl das, was einem Freund am nächsten kommt.«
    »Was ist mit den Typen, mit denen du grad noch rumgehangen hast?«
     TC lächelte schwach. »Meinst du die Weißen?«
    »Ja.«
    »Das sind keine Freunde«, sagte er. »Wenn ich morgen mit dem Basketballspielen aufhören würde, würden die mich angucken, als wollte ich ihnen die Butter vom Brot stehlen.«
    »Ein sehr schönes Bild, TC.«
    »Aber das ist die Wahrheit, Mann. Wenn du in meiner Position wärst, hättest du auch keine Freunde. So ist das Leben. Da spielt es auch gar keine Rolle mehr, ob du weiß oder schwarz bist. Die Leute hängen wie die Kletten an mir, weil ich ein reicher Superstar bin. Sie glauben, da fällt ein bisschen was für sie ab. Das ist alles.«
    »Und du findest das in Ordnung?«
    »Ist doch scheißegal, ob das in Ordnung ist«, sagte TC. »So läuft das halt. Ich beklag mich nicht.«
    »Bist du einsam?«, fragte Myron.
    »Ich hab zu viele Leute um mich tum, um einsam zu sein.«
    »Du weißt schon, was ich meine.«
    »Ja, ich weiß, was du meinst.« TC drehte so den Kopf von Seite zu Seite, so wie er sich vor einem Spiel den Nacken lockerte. »Die Leute erzählen dauernd was von den

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