Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel
und seine Mutter von nun an sorgenfrei leben konnten. Welches Lösungswort nannte er wohl?
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Vor vielen Jahren lebte in einer kleinen Stadt, die von Mauern umgeben war, der kluge Lehrbub eines Schmieds. Eines Tages schickte sein Meister ihn zum nahen Bergwerk, denn in einem Stollen lagerten noch an die 500 Pfund Gestein voller Eisen, das der Bub mit einem Fuhrwerk nun in die Stadt bringen sollte. Am Bergwerk angekommen, stellte er jedoch fest, dass er nicht genau wusste, in welchem Stollen er zu suchen hatte – gar zu viel Eingänge waren in den Fels gehauen, gar zu viele Gänge gingen in alle Richtungen ab. So geschah es binnen kurzer Zeit, dass der Bub tief im Berge umherirrte – in Gängen, die schon lange von allen Arbeitern verlassen waren. Da hörte er hinter einem Felsen plötzlich eine Stimme, die aus tiefen Tiefen zu singen schien: »Ich bin der Riese Argumap, mich macht das lange Warten schlapp, wie lang soll ich verborgen sein, ich will raus und nimmer rein.« Immer wieder sang die Stimme jene Reime, bis der Lehrbub sich ein Herz fasste und rief: »Hallo, du Riese Argumap. Wo bist du denn? Ich will dir gerne ans Licht helfen.« Einen Augenblick war Stille, dann hörte man wieder die tiefe Stimme: »Du willst mir helfen, braver Bub? Das ist gut, denn ich sitz gar lange schon in diesem düsteren Verlies. Ein böser Zauberer hat mich hier eingemauert und nur wenn ich ein Rätsel lösen kann, dann wird sich der Berg wieder öffnen für mich. Aber ich grübele schon seit Jahren – die Lösung will mir nicht in den Sinn.« – »Lass hören«, rief der kluge Lehrbub zurück: »Vielleicht kann ich dir helfen.« Und der Riese sprach: »Ein jeder hat’s, im Grabe ruht, der Herr befiehlt’s, der Kutscher tut’s.« Da lachte der Lehrbub laut heraus und rief dem Riesen im Berge die Lösung zu. Und der Riese war befreit und dankte seinem Retter mit einem Goldschatz, so groß, dass der kluge Bub fortan in Saus und Braus leben konnte und nie mehr in Bergwerke geschickt wurde, um dem Meister Steine zu holen. Wie lautete die Lösung des Rätsels?
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In einem fernen Königreich lange vor unserer Zeit, da hatte sich ein gelangweilter Fürst im riesigen Park seines Schlosses einen gewaltigen Irrgarten anlegen lassen. Es war kein sehr netter König und es war ein sehr großer Irrgarten und wenn der Tyrann schlechte Laune hatte, dann schickte er den erstbesten Hofbeamten, der ihm des Morgens über den Weg lief, in den Irrgarten hinein. Handelte es sich allerdings um einen Beamten, der dem König schon treue Dienste geleistet hatte, dann war der Monarch immerhin so großzügig, dem armen Mann noch ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben. So führe nur ein einziger Weg durch das Labyrinth zum einzigen Ausgang, und es gebe insgesamt drei Abzweigungen, an denen man sich für den richtigen Weg entscheiden müsse. Der Verirrte solle am besten an der dritten Kreuzung rechts abbiegen, auf keinen Fall dürfe er zweimal hintereinander links abbiegen und wenn man rechts abbiege, dann müsse man das unbedingt zweimal hintereinander tun. Haben die Opfer des königlichen Spieltriebs damit eine Chance, wieder aus dem Labyrinth zu finden?
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Der Baron von Rabenfels hatte wieder einmal äußerst schlechte Laune, Er, der er immer der festen Überzeugung gewesen war, das schnellste Ross weit und breit zu besitzen, war in einem Rennen gleich von zweien seiner Vasallen besiegt worden. Da der Baron nicht unbedingt als guter Verlierer bekannt war, zitierte er die beiden Untertanen zu sich und verlangte postwendend die Übergabe ihrer Pferde. »Ich will dein Pferd haben und deines will ich auch«, sagte er zu den Männern, doch als ihm ein hoher Hofbeamter zuraunte, eine solche Aktion könne ihn beim Volk der Umgebung in einem denkbar schlechten Licht dastehen lassen, änderte er listig seine Vorgehensweise: »Setzt euch auf eure Pferde und reitet einmal um mein Schloss herum. Derjenige, dessen Pferd als Letztes wieder durch das Schlosstor reitet, darf sein Pferd behalten. Allerdings muss das Rennen innerhalb von fünf Minuten beendet sein, sonst verliert ihr beide eure Pferde.« Die beiden Männer, die ihr jeweiliges Pferd natürlich gerne behalten wollen, sind zunächst ratlos, wie sie es bewerkstelligen können, zumindest eines ihrer Rösser vor dem Zugriff des Barons zu retten, doch dann hat einer von ihnen die rettende Idee. Was tun die beiden Männer nun?
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Tief im Wald von Ogoromatien lebte einst das Völkchen der Isluwalisten.
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