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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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solche Bücher gab es in jedem Schreibwarenladen in unzähligen Ausführungen zu kaufen.
    Dieses Exemplar aber war für Melissa einzigartig – heute sogar noch mehr als früher, wo sie sich ein bisschen für die einfache Ausstattung geschämt hatte. Nun dachte sie natürlich anders darüber, denn dieses Büchlein hatte ihre Mutter damals selbst für sie gemacht. Shoana Carlisle war immer dafür gewesen, dass man Dinge wie diese nicht einfach im Laden kaufte, sondern selbst bastelte.
    Melissa spürte, wie ihr bei dem Gedanken die Tränen in die Augen traten. Für sie war es noch immer unfassbar, dass die Frau, die sie so gut zu kennen geglaubt hatte und die für sie nicht nur Mutter, sondern auch beste Freundin gewesen war, sich einfach entschieden hatte, für einen brasilianischen Immobilienmakler ihre Familie zu verlassen …
    Das schrille, in dieser Stille unnatürlich laut erscheinende, Klingeln des Telefons riss sie aus ihren Gedanken. Melissa legte die Kladde wieder in die Schublade und verließ dann ihr Zimmer, um in der Diele ans Telefon zu gehen, das an den Anschluss unten gekoppelt war. Seltsam, obwohl sie gerade erst angekommen war, benahm sie sich automatisch als sei sie nie fort gewesen. Ist das gemeint, wenn Leute sagen, dass die Heimat einen nie loslässt? überlegte sie.
    Sie nahm den Telefonhörer vom Dielenschrank und meldete sich. „Melissa Carlisle, hallo?“
    Sie hatte erwartet, einen Freund oder Bekannten ihres Vaters am Apparat zu haben, oder vielleicht noch Sheriff Latimer, der mit ihr über ihren Dienstantritt am kommenden Montag sprechen wollte.
    Doch vernahm sie nun eine ihr vollkommen unbekannte und vor allem seltsam verzerrt klingende Stimme.
    „Hallo Melissa. Na, wie geht’s uns denn heute so?“
    „Bestens, danke!“ Melissa lachte, runzelte aber gleichzeitig die Stirn. „Und wer will das wissen?“
    „Jemand, der sich fragt, ob es dir wohl auch weiterhin gut geht.“ Die Stimme klang jetzt noch verzerrter. So sehr, dass Melissa nicht einmal sagen konnte, ob sie es mit einer Frau oder einem Mann zu tun hatte, geschweige denn, in welchem Alter. Die Worte klangen irgendwie elektronisch, so, als stammten sie von einem Roboter.
    „Was soll das heißen? Wieso sollte es mir nicht weiterhin gut gehen?“
    „Weil du sterben wirst, kleine Melissa. Zumindest, wenn du nicht das tust, was ich sage.“
    Melissa riss die Augen auf. Wie versteinert stand sie da und starrte ins Leere. Die Worte des Anrufers oder der Anruferin hatten ihr einen Schreck eingejagt, ja. Doch rasch verschwand dieses Gefühl und machte aufsteigendem Ärger Platz. Wenn sie etwas hasste, dann waren es irgendwelche unsinnigen Scherzanrufe!
    „Hören Sie, ich habe keine Ahnung, wer Sie sind, aber ich …“
    „Wer ich bin, spielt auch keine Rolle, Melissa“, fiel die unbekannte Person ihr ins Wort. „Wichtig ist nur, vor wem ich dich warnen will.“
    Melissa bemühte sich, ein betont genervt klingendes Seufzen auszustoßen. „Ach, tatsächlich? Und wer bitte soll das sein?“
    „Der, der dich vernichten wird, wenn du nicht sofort wieder aus Deadman’s Landing verschwindest, kleine Melissa.“
    Melissa horchte auf. Die Person am anderen Ende der Leitung hatte eindeutig Deadman’s Landing und nicht Dedmon’s Landing gesagt. Ob das etwas zu bedeuten hatte? Jedenfalls spürte sie, wie ihr eine Gänsehaut über den Rücken lief, und das ärgerte sie. Meine Güte, sie war eine erwachsene Frau und würde ab Montag an der Seite des Sheriffs arbeiten. Da konnte sie sich doch unmöglich von so einem anonymen Spinner Angst einjagen lassen.
    „Und hat dieser Typ, der mich vernichten will, auch einen Namen?“, fragte sie und brachte ein, zu ihrem Ärger jedoch reichlich verunglücktes Lachen zu Stande.
    „Allerdings“, erwiderte die verzerrte Stimme geheimnisvoll. „Man nennt ihn den Schwarzen Magier …“
    „Mommy, wer ist das, der Schwarze Magier? Ist der gefährlich?“
    Mrs Carlisle hielt kurz inne. „Wie kommst du darauf?“, fragte sie.
    Die fünfjährige Melissa sah ihre Mutter ängstlich an. „Im Kindergarten hat Teddy Baker davon erzählt. Er hat gesagt, dass der Schwarze Magier ein großer starker Mann mit einer hässlichen weißen Maske ist. Und dass er tot ist und für den Teufel kleine Mädchen umbringt, um deren Blut zu opfern.“ Die Worte waren nur so aus Melissa hervorgesprudelt. „Und er sagt, dass mein Blut als Nächstes geopfert wird!“
    „Ach, mein Kleines.“ Lächelnd beugte ihre Mutter

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