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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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wie Mona, ging es Melissa durch den Kopf, als sie das untere Stockwerk erreichte, ihre Jacke überzog und auf die Haustür zutrat. Und es stimmte: Bei Mona hatte sie von Anfang an das Gefühl gehabt, nicht nur oberflächlich befreundet zu sein. Irgendwie war das eine andere Freundschaft gewesen, fast kam es ihr manchmal vor, als seien sie so etwas wie seelenverwandt. Gerade deshalb hatte sie sich den Entschluss, Boston wieder zu verlassen, nicht leicht gemacht, doch die Umstände hatten ihr keine andere Wahl gelassen. In Boston hatte sie einfach alles an Michaels Tod erinnert, jeden Tag, jede Stunde und jede Minute. In Deadman’s Landing, so hoffte sie, würde sie besser über alles hinwegkommen. Oder aber war es nur eine Flucht?
    Sie schüttelte den Gedanken ab und trat nach draußen. Zu ihrer Überraschung hatte sich das Unwetter bereits wieder gelegt. Zwar wehte noch immer ein kräftiger Wind, aber von einem Sturm konnte keine Rede sein, und der Regen hatte auch schon wieder aufgehört. Sie zuckte die Schultern. In einem Küstenort wie diesem war das Wetter nun mal unberechenbar.
    Kaum hatte sie einen Schritt über die Schwelle gesetzt, als sie von irgendwoher ganz in ihrer Nähe ein Geräusch vernahm, das sie zusammenzucken ließ. Es hatte sich angehört wie ein hektisches Keuchen. Und da! Waren das nicht Schritte, die ganz in ihrer Nähe erklangen?
    Melissa blieb stehen. In diesem Moment sehnte sie sich ihre Waffe herbei, doch die lag selbstverständlich noch im Sheriffs Office – und da würde sie auch außerhalb ihrer Dienstzeiten bleiben. „Hallo? Ist da jemand?“, rief sie in die Dunkelheit hinein. Doch eine Antwort erhielt sie nicht. Hatte sie sich das eben vielleicht nur eingebildet? Sie zuckte mit den Achseln. Vermutlich. Und das war auch kein Wunder, so angespannt, wie ihre Nerven heute waren.
    Doch sie hatte nicht einmal drei Schritte getan, um auf ihren Wagen zuzugehen, als es geschah!
    Wieder waren die Schritte zu vernehmen, dazu ein Keuchen, und plötzlich war da die dunkle Gestalt, die von links auf Melissa zugeschossen kam. Nur ganz flüchtig sah Melissa sie aus den Augenwinkeln – im nächsten Moment spürte sie auch schon einen heftigen Stoß gegen die Schulter, der sie zur Seite taumeln ließ. Melissa verlor das Gleichgewicht und stürzte auf den noch feuchten Boden. Mit einer Hand fing sie den Sturz ab und verhinderte so Schlimmeres. Als sie wieder aufblickte, sah sie, wie die Gestalt zur Straße hin davonlief. Da plötzlich blieb sie kurz stehen und wandte sich noch einmal um.
    Melissas Herz setzte einen Schlag aus, als sie erkannte, dass die unbekannte Person eine Maske trug.
    Eine weiße Maske!
    „Halt!!“, schrie Melissa, sobald die Polizistin in ihr die Überhand gewann. „Bleiben Sie stehen!“
    Doch da drehte sich die unbekannte Person wieder um und lief davon. Einen Augenblick später war sie in der Dunkelheit verschwunden.
    Wie vom Erdboden verschluckt.

2. KAPITEL
    Am Montag machte Melissa sich schon früh auf den Weg zum Sheriff Office. Und das, obwohl ihr Dienst an ihrem ersten Tag als Deputy von Deadman’s Landing offiziell erst um neun Uhr begann. Aber sie wollte sich die Zeit nehmen, um sich schon einmal mit allem vertraut zu machen und auch ihre Kollegen kennenzulernen. Ihr langjähriger Vorgänger, der nach neuerlichen Unruhen in Deadman’s Landing seinen Dienst quittiert hatte, war wohl am vergangenen Freitag zum letzten Mal im Einsatz gewesen.
    Melissa runzelte die Stirn. Ganz nachvollziehen konnte sie die Entscheidung von Sam Miller nicht, aufgrund der Vorfälle um die LARP-Events nicht mehr als Deputy zu arbeiten. Allerdings wusste sie durchaus, dass so etwas in Deadman’s Landing nicht ungewöhnlich war: Viele Bewohner fürchteten nach irgendwelchen Unruhen weiterhin um die Sicherheit in der Stadt, bekamen es mit der Angst zu tun.
    Das lag an der Vergangenheit des Ortes und daran, dass er nie dauerhaft zur Ruhe kam. Nicht wenige Einwohner, vor allem die älteren, glaubten gar, dass es hier nicht mit rechten Dingen zuging, dass das Küstendorf verhext oder verflucht war. Melissa hatte nie gewusst, was sie davon halten sollte. Natürlich glaubte sie nicht an so etwas, aber auffällig war es auf jeden Fall, wie häufig in Deadman’s Landing Verbrechen geschahen. Das war für einen so kleinen Ort doch eher ungewöhnlich.
    Unwillkürlich musste Melissa an den Vorfall von vor zwei Tagen vor dem Haus ihres Vaters denken. An die Gestalt, die sie angerempelt hatte und

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