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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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darum, sie aus Deadman’s Landing zu vertreiben, weil er sie nicht als Kollegin wollte, weil er ihr ihren Erfolg nicht gönnte? Das war doch kaum vorstellbar – oder?
    Und aus noch einem Grund wehrte sich etwas tief in ihr noch immer dagegen, zu glauben, dass Brad tatsächlich zu so etwas imstande war: Seine Einstellung, sein Charakter, die Art, wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte. Sicher, anfangs war er recht unfreundlich zu ihr gewesen, aber das hatte ja seine Gründe gehabt. Seit die Fronten zwischen ihnen geklärt gewesen waren, hatte er sich mehr als nett ihr gegenüber verhalten. Lieb und fürsorglich und …
    Hast du schon vergessen, was du über ihn herausgefunden hast? Wie passt das denn bitte schön zu einem lieben netten Jungen?
    Sie erreichte das Haus von Amys Eltern. Hinter den Fenstern war alles dunkel; wahrscheinlich waren Mr und Mrs Woodstock mal wieder nicht zu Hause; Melissa wusste, dass die beiden ein ziemlich extravagantes Leben führten und oft auf Partys waren. Wahrscheinlich war Amy deshalb so geworden, wie sie war, überlegte sie und fuhr noch ein Stück weiter, bis sie den kleinen Bungalow neben dem Haus erreichte.
    Hier wohnte Amy.
    Melissa stellte ihren Wagen an den Straßenrand und stieg aus. Flüchtig sah sie sich um. Es dämmerte bereits, wobei die Straßenlaternen gerade angingen, zudem war es an diesem Abend recht stürmisch, und die dichte graue Wolkendecke am Himmel sprach dafür, dass es bald zu regnen anfangen würde.
    Die Straße war recht einsam, die Häuser standen nicht sehr nah beieinander, was den Anwohnern sicher gelegen kam, da sie so ihre Ruhe vor den Nachbarn hatten. Melissa aber fühlte sich hier nicht wohl, sie hatte es lieber ein bisschen belebter. Zudem verspürte sie ein leises Gefühl des Unbehagens in sich aufsteigen, als sie jetzt hinüber zu Amys Bungalow ging. Sie wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund kam es ihr plötzlich wie eine schlechte Idee vor, hergekommen zu sein. Was, wenn Brad doch kein falsches Spiel mit ihr spielte, sondern Amy?
    Sie schüttelte den Kopf. Sie war jetzt hergekommen und würde auch gewiss nicht wieder umkehren.
    Entschlossen ging sie an Amys knallrotem Honda vorbei, der in der Auffahrt vor dem Haus stand, zur Eingangstür des Bungalows und klingelte. Doch nichts rührte sich.
    Melissa probierte es noch einmal.
    Wieder nichts.
    Ärgerlich wandte sie sich ab. War das etwa doch nur ein schlechter Scherz von Amy gewesen? Aber warum …?
    In dem Moment kündigte der Piepton ihres Handys eine eingehende SMS an. Melissa nahm das Telefon zur Hand und rief den Posteingang auf.
    Die SMS stammte von Amy.
    Hab dich schon gesehen. Komm zu meinem Wagen in der Auffahrt. Warte dort auf dich. Amy.
    Was sollte das denn jetzt wieder? Stirnrunzelnd blickte Melissa hinüber zur Auffahrt zu dem dort geparkten Wagen. Inzwischen war sie schon so genervt, dass sie am liebsten gleich wieder in ihr eigenes Auto gestiegen und nach Hause gefahren wäre.
    Ach, was soll’s? Sie schluckte ihren Ärger hinunter und machte sich auf den Weg zu Amys Wagen. Als sie näher kam, erkannte sie, dass jemand hinter dem Steuer saß. Melissa kniff die Augen zusammen. Amy? Warum wartete sie im Wagen auf sie?
    Sie erreichte den Honda und wunderte sich, als Amy keinerlei Anstalten machte, die Tür zu öffnen. Sie musste sie doch sehen!
    „Amy!“, rief sie und trat näher an die Fahrertür. „Amy, was …“ Abrupt hielt sie inne, als sie begriff, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie konnte nicht allzu viel erkennen, da es im Wagen dunkel war, sodass sie eigentlich nur Amys Umrisse erkennen konnte. Irgendetwas schien nicht in Ordnung zu sein, bloß was?
    Unsicher streckte sie die Hand nach dem Türgriff aus. Ihre Finger zitterten leicht, als sie die Tür langsam, ganz langsam aufzog. Und mit jeder Sekunde, die von nun an verging, wuchs die Erkenntnis, und der Schrecken jagte ihr einen eisigen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Nein, das konnte nicht sein, sie musste sich täuschen …
    Doch schließlich, als sie die Tür ganz geöffnet hatte, bekam sie den Beweis, dass sie sich nicht getäuscht hatte.
    Amy saß hinter dem Steuer ihres Wagens, Augen und Mund vor Entsetzen weit aufgerissen, und aus ihrer blutverschmierten Brust ragte ein großes Messer.
    Amy war tot!

10. KAPITEL
    Mit einem Aufschrei wirbelte Melissa herum. Im ersten Moment, nachdem der erste Schock verflogen war, fragte sie sich unwillkürlich, ob es stimmte, was sie gesehen hatte –

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