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Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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saß da wirklich eine tote junge Frau hinter dem Steuer?
    Amy?
    Langsam, unendlich langsam, als könne sie dadurch das Unvermeidliche aufhalten, drehte sie sich wieder um. Blickte wieder in den Wagen. Und erhielt im fahlen Schein der Wageninnenbeleuchtung die Gewissheit, dass sie sich nicht getäuscht hatte.
    Es war Amy, die hinter dem Steuer saß, den Kopf im Nacken, Augen und Mund weit aufgerissen.
    Amy war erstochen worden. Brutal niedergemetzelt. Das Messer, das in ihrer Brust steckte, hielt Melissas Blick gefangen. Sorgte dafür, dass sie sich vor Schock nicht rühren konnte.
    Aber nur einen Augenblick lang. Dann besann Melissa sich. Sie war Polizistin, und auch wenn sie noch am Beginn ihrer Karriere stand, so war ihr von Anfang an klar gewesen, dass Dinge wie diese sie erwarten würden.
    Hastig riss sie sich aus ihrer Erstarrung und zog ihr Handy aus der Tasche. Ihr erster Impuls war, Brad anzurufen – doch dann hielt sie inne, als ihr ein schrecklicher Gedanke kam. Erst jetzt, als sie weiter Amys Leiche anstarrte, wurde ihr etwas in aller Deutlichkeit bewusst: Amy konnte nicht die Person sein, die sie, Melissa, aus Deadman’s Landing vertreiben wollte. Zumindest dann nicht, wenn dieser Mord hier irgendwie mit jenen Ereignissen der letzten Tage in Verbindung stand, und davon musste Melissa erst einmal ausgehen. Warum sonst sollte sie jemand hierhergelockt haben? Denn dass die Textnachrichten nicht von Amy stammten, sondern lediglich von ihrem Handy aus abgeschickt worden waren, lag auf der Hand: Die letzte SMS hatte Melissa schließlich erst vor wenigen Minuten erhalten. Da musste Amy längst tot gewesen sein.
    Wenn Amy also nun als Verdächtige ausschied, stellte sich die Frage, wer dann hinter all dem steckte. Und vor allem: Wer hatte Amy auf dem Gewissen?
    Melissa schloss die Augen, als ihr immer klarer wurde, dass sie Brad auf keinen Fall mehr vertrauen durfte, und diese Erkenntnis schmerzte sie so sehr, dass sie am liebsten aufgeschrien hätte.
    Tief atmete sie durch, dann wählte sie die Nummer vom Sheriffs Office. Sie wusste nicht, ob Mrs Brooks noch Dienst hatte. Falls sie zu Hause war, würde der Anruf automatisch zu einem der anderen Deputys weitergeleitet werden.
    Und in dem Fall hoffentlich nicht zu Brad …
    Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gebracht, als sie zu ihrer grenzenlosen Erleichterung Mrs Brooks Stimme vernahm.
    Doch ehe Melissa auch nur einen Ton sagen konnte, vernahm sie plötzlich ein Geräusch hinter sich. Alarmiert wollte sie herumwirbeln, doch da traf sie auch schon etwas Hartes am Hinterkopf.
    Der Schmerz schoss wie ein Blitz durch Melissas Schädel. Sie spürte noch, wie sie ins Wanken geriet, dann war da nichts mehr.
    Nur noch grenzenlose, undurchdringbare Schwärze.
    Sie war nicht lange ohne Besinnung gewesen, das spürte Melissa irgendwie, als sie aufwachte. Und sie konnte sich auch sofort an alles erinnern: An die tote Amy, an Mrs Brooks Stimme aus dem Handy, an das Geräusch hinter ihr, das erklang, noch ehe sie etwas sagen konnte, und dann an den Schmerz an ihrem Hinterkopf.
    Keine Frage, es war ein Schlag mit irgendeinem schweren Gegenstand gewesen, den sie abbekommen und der ihr kurz das Bewusstsein genommen hatte. Der Schmerz schoss auch sofort wieder mit brachialer Gewalt durch ihren Schädel, als sie sich jetzt, wohl eine Spur zu hastig, aufrichten wollte.
    Sie lag mit dem Bauch auf dem Boden, und nach dem ersten gescheiterten Versuch, sich aufzurichten, blieb sie nun auch noch einen Moment so liegen. Sie sah das Handy neben sich liegen. Es musste ihr bei ihrem Sturz aus der Hand gerutscht sein. Sie wollte danach greifen, aber es lag etwas zu weit weg, sodass sie es selbst mit ausgestrecktem Arm nicht erreichen konnte.
    Plötzlich fuhr ein Wagen vor. Zuerst sah die am Boden liegende Melissa nur die Reifen, dann wanderte ihr Blick höher, und grenzenlose Erleichterung durchflutete sie, als sie erkannte, dass es der Wagen des Sheriffs war.
    Gott sei Dank! fuhr es ihr durch den Kopf. Sicher hatte Mrs Brooks ihre Nummer erkannt, als sie anrief, das Handy orten lassen und dann den Sheriff alarmiert.
    Als der Fahrer des Wagens nun ausstieg und auf sie zukam, erkannte sie, dass das nicht sein konnte. Der Sheriff lag doch im Krankenhaus … Sie schüttelte den Kopf. Dann handelte es sich sicher um einen der anderen Deputys, die …
    „Melissa? Oh Gott, Melissa, was ist passiert?“
    Sie erkannte die Stimme sofort, und ohne jegliches weitere Zögern stemmte sie sich

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