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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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Köstlichste, was ich jemals auf dem Teller hatte.
    »Komm schon, Jarek, was hast du für Kräfte?«, hake ich nach.
    Jarek schluckt, klopft sich auf die Brust und rülpst laut.
    »Bravo«, sagt Shannon. »Wirklich gut.«
    »Ich kann … verschwinden«, antwortet Jarek geheimnisvoll.
    Ich halte den Atem an. »Du kannst dich unsichtbar machen?«
    Landon lacht. »Natürlich nicht. Jarek kann sich einfach nur gut tarnen.«
    »Oh«, sage ich. »Sehr … nützlich.«
    Turk grinst mich schief an.
    »Hier«, sagt Jarek. Er steht auf, und mir wird wieder bewusst, wie groß er ist: über ein Meter neunzig. Er holt tief Luft und schließt die Augen. Ich warte, aber es geschieht nichts. »Na«, sagt er. »Du kannst mich nicht sehen.«
    Hilflos blicke ich Ryah an, aber die weicht mir aus. »Doch«, entgegne ich. »Ich kann dich sehen.«
    Jarek schlägt die Augen auf. »Nur, weil du weißt, dass ich hier bin. Aber wenn nicht, käme es dir so vor, als wäre ich mit der Wand verschmolzen.«
    »Oh. Na ja, sehr … beeindruckend«, erwidere ich und konzentriere mich aufs Essen.
    Er schüttelt den Kopf, setzt sich wieder hin und beugt die Schultern vor. »Ach, es ist nichts Besonderes«, antwortet er mit einem Hauch Verzweiflung in der Stimme. »Jedenfalls nicht im Vergleich zu dem, was andere können.«
    »Jarek kann sich wirklich hervorragend tarnen«, wirft Turk ein. »Ich habe schon gesehen, wie er in einer Ziegelwand verschwunden ist. Die Tarnkunst ist nur schwieriger zu demonstrieren als die meisten anderen Kräfte.«
    »Kriege gewinnt man nicht, indem man sich versteckt«, meint Shannon und legt ihre Gabel hin, »sondern indem man kämpft. Womit ich dich nicht beleidigen will, Jarek.«
    »Ich weiß«, sagt Jarek. »Ich bin ja ganz deiner Meinung. Ich wünschte auch, ich hätte mehr drauf.«
    »Schon Scheiße, was«, murmelt Landon vor sich hin.
    »Hör auf«, sagt Ryah.
    »Hunter hat mir mal von jemandem erzählt, der unter Wasser stundenlang den Atem anhalten konnte«, sage ich. »Michael? Marty? Ich weiß nicht mehr. Das klingt ziemlich cool.«
    »Marty Fuller«, sagt Landon und seufzt. »Ein übler Kerl.«
    »Was meinst du damit?«, frage ich.
    Landon schnippt mit den Fingern. »Ach, egal. Er kann stundenlang den Atem anhalten, na und. Wir sind hier aber nicht in Atlantis. Sondern in Manhattan. Wir brauchen nicht zu schwimmen.« Landon hebt die Faust und schüttelt sie. »Verflucht, Marty Fuller! Hoffentlich schluckst du eines Tages Wasser und stirbst!«
    »Was hat er denn?«, flüstere ich Turk zu.
    »Landon war mal ziemlich in Marty verknallt«, flüstert Turk zurück. »Aber es ist nicht so gelaufen, wie er sich das gewünscht hat.«
    Auf der anderen Seite des Tisches lacht Shannon. Ich bin überrascht, denn ich habe sie noch nie lächeln sehen oder auch nur freundlich erlebt. Aber wahrscheinlich hat auch sie Freunde. Nur mich mag sie eben nicht. Schade eigentlich, denn wenn Shannon so übers ganze Gesicht strahlt, möchte sogar ich Freundschaft mit ihr schließen.
    »Hey.« Sie sieht mich an und ihr Lächeln verschwindet. »Was starrst du so?«
    »Ach, nichts«, sage ich und esse weiter. »Und deine besondere Begabung, Shannon? Sklaventreiberin sein ohne Mitgefühl?«
    Landon lacht laut. » Ohhhhh .«
    Shannon presst die roten Lippen zusammen und schiebt das Kinn vor. »Erstens bin ich eine hervorragende Kämpferin«, erwidert sie, »im Gegensatz zu dir. Und zweitens Fährtenleserin.«
    »Fährtenleser sind sehr selten«, wirft Ryah ein. »Shannon ist wirklich außergewöhnlich.« Sie denkt kurz nach. »Meine Tante Nelly war auch Fährtenleserin.«
    »Was machen Fährtenleser genau?«, will ich wissen.
    Shannon streicht sich eine Haarsträhne aus den Augen. »Verstehst du doch nicht.«
    »Dann versuch doch mal, es mir zu erklären.«
    »Kämpfen, kämpfen!«, verlangt Landon lautstark.
    Wir starren ihn an.
    »Was denn?«, fragt er unschuldig und hebt die Hände.
    »Das Grundprinzip ist: Ich kann ein Objekt aufspüren, indem ich es mir vorstelle«, sagt Shannon. »Es muss etwas sein, was mir gehört oder was ich berührt habe. Etwas, was ich in- und auswendig kenne.«
    Sofort muss ich an mein Medaillon denken, an das silberne Herz, dass an einer Kette um meinen Hals hängt. Jetzt hat es keine mystischen Kräfte mehr, doch zuvor waren darin meine Erinnerungen an Hunter aufbewahrt, die Patrick Benedict gerettet hatte.
    »Gib uns ein Beispiel«, verlangt Turk.
    Shannon zuckt gleichmütig mit den Schultern, aber ich bin

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