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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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dieser Gegend und ist nur wenige Stockwerke hoch. Bis zu den Horsten reicht es jedenfalls nicht hinauf.
    Der Kanal führt direkt an dem Lagerhaus vorbei und mündet in den Hudson River. Der Gondoliere fährt an einen wackligen Holzsteg und legt eine Leine um einen der Pfähle, die aus dem Wasser ragen. Turk bezahlt ihn und wir steigen aus.
    »Meine Güte«, entfährt es mir. Von hier aus kann ich hinter das Lagerhaus sehen, wo ein alter Schiffsfriedhof halb vom Wasser überschwemmt ist. In den verrosteten, von Algen überzogenen Rümpfen klaffen große Löcher.
    »Was ist das?«, flüstere ich.
    »Auf jeden Fall ist es unheimlich«, antwortet Turk und zieht an meinem Ärmel. »Bereit?«
    Ich nicke. »Zu jeder Schandtat.«
    Wir schließen zu Ryah und Landon auf, die mit Shannon bereits vor dem Lagerhaus warten. Die dünne Energielinie kommt immer noch aus Shannons Mund und schlängelt sich durch ein offenes Fenster.
    »Puh.« Ryah rümpft die Nase. »Hier stinkt’s.«
    Dem kann ich nur zustimmen. Der Geruch von Salzwasser vermischt sich auf unangenehme Weise mit dem Gestank der Tiefe. Ich frage mich, ob es im Lagerhaus besser riecht.
    »Hier entlang.« Shannon winkt uns zu sich. Ich lege die Hand um die Pistole, die in meinem Gürtel steckt, nur für alle Fälle.
    Es wäre zu auffällig, das Lagerhaus durch den Vordereingang zu betreten, also schleichen wir um das Gebäude herum. Auf der Rückseite klafft ein großes Loch im Gemäuer.
    »Auf geht’s«, sagt Landon. »Und seid leise.«
    Ich drehe mich zu Turk um, der mir den erhobenen Daumen zeigt, und dann steigen wir hinter Shannon und den anderen durch das Loch. Im Inneren des Gebäudes ist es stockfinster.
    »Wartet«, flüstert Ryah und erzeugt mit ihrer Energie ein gedämpftes grünes Licht. Mich fröstelt, trotz der Hitze.
    »Weiter«, flüstert Ryah.
    Ich setze vorsichtig einen Fuß vor den anderen, denn alle paar Meter sind Löcher im Beton und ich möchte nicht umknicken oder mir was brechen.
    Außer Ryah und dem grünen Energiestrahl aus Shannons Mund kann ich kaum etwas sehen. Shannon biegt nach links ab. Wir folgen ihr und ich trete in eine Pfütze.
    »Vorsicht!«, flüstert Turk. »Wahrscheinlich ist irgendwo ein Loch in der Decke.«
    Nachdem wir ein paarmal in die eine und in die andere Richtung abgebogen sind, leuchtet vor uns plötzlich etwas Weißes im Dunkeln. Es sieht aus wie eine kleine leuchtende Kugel. Mit jedem Schritt, den wir uns ihr nähern, leuchtet sie greller, und dann stehen wir in einem hell erleuchteten Raum.
    Ryah lässt ihr mystisches Licht verlöschen und ich sehe mich staunend um.
    Es ist ein großer, hoher Raum, der sich über zwei Etagen erstreckt. Eine Metallleiter führt hinauf zu einer Art Galerie, von der aus an einer Stelle ein Metallsteg abzweigt, der in die Mitte des Raumes hineinragt. Die Wände bestehen aus grauem Beton. An der Decke verlaufen Kupferrohre.
    Und dann sehe ich Jarek. Er hängt an einer Kette von der Decke, gefesselt und geknebelt.
    Die weiße Lichtkugel ist ebenfalls an der Decke befestigt.
    Als Jarek uns sieht, strampelt er heftig und fängt an hin und her zu schwingen. Er hat Todesangst.
    Auf dem Boden unter ihm steht die Kühlbox.
    »Was zum …«, entfährt es Landon.
    »Pst«, macht Turk.
    Der Energiestrahl aus Shannons Mund endet genau hier. Sie beißt in den Strahl und trennt ihn ab. Er peitscht kurz über den Boden und löst sich auf.
    Turk macht einen Schritt in den Raum hinein.
    Jarek schüttelt heftig den Kopf. Wer hat ihn dort oben aufgehängt? Um ihn zu überwältigen, braucht man ziemlich viel Kraft. Sind seine Angreifer noch hier?
    Dann höre ich ein Zischen und grünes Licht flammt auf.
    Ich sehe hinauf zur Galerie.
    Dort steht Elissa Genevieve.
    Sie hat die Arme ausgestreckt, an ihren Fingerspitzen pulsiert Energie.
    Sie sieht mächtiger aus als je zuvor. Als ich sie kennengelernt habe, hat sie sich als abgeschöpfte Mystikerin getarnt, indem sie sich blass geschminkt hatte, damit sie verhärmt und schwach aussah. Auf diese Weise hat sie keinen Verdacht erregt und konnte als Doppelagentin für meinen Vater arbeiten.
    Jetzt zeigt sie uns ihr wahres Gesicht.
    Das ist nicht mehr die Elissa Genevieve, die ich aus dem Büro meines Vaters kenne. Das strenge Kostüm hat sie gegen einen golden glänzenden Catsuit getauscht. Das blond gelockte Haar wallt ihr über die Schultern. Sie sieht aus wie einem Superheldenfilm entsprungen: Der Catsuit schmiegt sich an ihren Körper wie eine zweite Haut

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