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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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und glitzert. Dazu trägt sie kniehohe Stiefel, die nicht sonderlich bequem aussehen.
    »Na, die hat sich ja richtig in Schale geworfen«, murmelt Landon.
    Turk will gerade losstürmen, aber ich halte ihn zurück.
    »Aria Rose!«, ruft Elissa.
    Unsere Blicke treffen sich. Sie bewegt die Arme und schickt grüne Energie in den Raum. »Oh!«, sagt sie laut. »So sieht man sich wieder.« Sie schenkt mir ein strahlendes Lächeln. Ihre Lippen sind tiefrot geschminkt. »Ich. Du. Davida – oder zumindest der Teil von ihr, der mich wirklich interessiert.«
    Elissa krümmt die Finger der rechten Hand, als wollte sie etwas zerquetschen. Die fünf einzelnen Strahlen verflechten sich zu einem dicken, starken Energiestrang. So ein dunkles Grün habe ich noch bei keinem Mystiker gesehen. Es sieht fast schwarz aus. Tödlich.
    Sie schleudert ihren Arm nach vorn, der Strahl schießt Richtung Boden und verharrt genau über der Kühlbox mit Davidas Herz.

23
    Elissa schließt die Augen und murmelt etwas. Dabei bebt ihr Körper so sehr, dass sie fast von der Galerie fällt. Dann verjüngt sich der dunkelgrüne Strahl am Ende zu einer festen Spitze und beginnt zu dröhnen und zu rotieren wie eine Bohrmaschine. Elissa lenkt die Spitze zum Boden, wo sie um die Kühlbox herum ein schwarzes Viereck auf den Beton malt.
    »Was macht sie da?«, flüstere ich Turk zu.
    Plötzlich wachsen aus den vier schwarzen Linien vier Wände aus grünem Licht empor, bis die Kühlbox von einem Kraftfeld umschlossen ist.
    Dann erzeugt Elissa noch eine weitere Wand, die sich wie ein Deckel über den leuchtenden Quader legt. Nachdem die Kühlbox vollständig versiegelt ist, fährt Elissa ihren Strahl wieder ein und es knallt, als würden hundert Luftballons gleichzeitig platzen.
    Das Kraftfeld glüht grell. Es ist so schön, dass ich es am liebsten anfassen würde.
    »Man kann ja nie vorsichtig genug sein«, sagt Elissa. Ihre Stimme hallt von den Wänden wider. »Und wenn ich mich recht erinnere, bist du ziemlich gierig, Aria Rose. Doch das da« – sie deutet auf die Kühlbox – »will ich ganz für mich allein.«
    Ryah und Landon starren Elissa voller Ehrfurcht an. Sie ist aber auch beeindruckend. Der goldene Kragen ihres Catsuits ist hochgeschlagen, ihre blonden Haare glänzen im Licht.
    Es gab eine Zeit, da habe ich Elissa für meine Freundin und meine Vertraute gehalten.
    Das war ein schwerer Irrtum.
    Sie hat so viele Leben auf dem Gewissen, zum Beispiel Violet Brooks. Aber auch das Große Feuer vor über zwanzig Jahren und all die Opfer, die es forderte, gehen auf ihr Konto. Ganz zu schweigen von den Opfern dieses Krieges.
    Elissa ist der Grund – zumindest einer der Gründe –, warum die Menschen in Manhattan hungern und kämpfen und töten. In mir fängt es an zu brodeln.
    Jarek gibt einen Laut von sich, doch sein Schrei wird durch den Knebel gedämpft.
    »Ach«, seufzt Elissa, »stumme Schreie.« Sie geht über den Steg bis zu der Stelle, an der die Kette hängt, und starrt auf Jarek hinunter, als betrachte sie ein Ausstellungsstück im Museum. »Musik in meinen Ohren.«
    »Ist das Ihr Ernst?«, ruft Landon, der hinter mir steht. »Sie haben uns hergelockt, damit wir uns anschauen, wie Jarek an der Decke baumelt?«
    »Landon!«, zischt Ryah. Ihre Hand zuckt nervös, ihre Finger tanzen nur Millimeter über der Waffe, die in ihrem Gürtel steckt.
    Elissa mustert Landon argwöhnisch. »Was faselst du da, Bürschchen? Euch  – hergelockt? Kann mich nicht erinnern.« Sie zeigt auf mich. »Nach dir habe ich gesucht.«
    »Meine Eltern und mein Bruder reichen Ihnen wohl nicht, was?«, rufe ich ihr zu. »Also, was wollen Sie von mir?«
    Elissa betrachtet mich interessiert. »Dein Vater und dein Bruder waren hilfreiche Verbündete, wohl wahr. Aber ich habe beschlossen, mich selbstständig zu machen. Eine Rose gedeiht nur im Dreck. Ich aber brauche Luft zum Atmen.«
    »Bla, bla, bla«, zischt Ryah mir zu. »Hör am besten gar nicht hin, Aria.«
    »Was reden Sie da für einen Schwachsinn?«, fragt Landon und stellt sich vor mich. »Verraten Sie uns lieber, warum Sie Jarek hierher verschleppt haben!«
    »Jarek? Heißt er so? Dummer Bengel«, schnarrt Elissa verächtlich. Sie greift nach der Kette und versetzt ihr einen Stoß, sodass Jarek hin und her schwingt. »Und verschleppt ist nun wirklich das falsche Wort.« Elissa hält die Kette fest. »Ich würde es eher als eine unverhoffte Wendung der Ereignisse bezeichnen.« Sie greift sich an den Hals und da

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