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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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unbeschadet überstanden hat. »Ich will meine Frisur nicht durcheinanderbringen.«
    Mit diesen Worten verschwindet er. Nur eine Funkenwolke bleibt zurück, die jedoch rasch verglüht.
    Thomas ist überrascht, mich zu sehen. Was mich nicht wundert, schließlich haben wir Mitternacht.
    »Aria?« Er wirft dem Diener, der mich hereingelassen hat, einen gereizten Blick zu.
    »Miss Rose wurde über die Sprechanlage angekündigt, Sir. Ich habe angenommen, Sie hätten eine Verabredung mit ihr.« Er erinnert mich an einen Angestellten meines Vaters, Bartholomew – das gleiche weiße Haar, das gleiche Pokerface.
    »Ich habe nichts dergleichen, Devlin«, sagt Thomas. Sein Haar ist verwuschelt und nicht gegelt. So gefällt er mir besser.
    »Tut mir leid, Sir«, sagt Devlin und senkt den Kopf.
    Thomas ist im Schlafanzug. Sein Leinenoberteil steht offen, er verschränkt die Arme vor der Brust. Dabei kann sich sein Körper sehen lassen: breite Schultern, wohlgeformte Muskeln und ein Waschbrettbauch. Thomas ist viel athletischer, als ich ihn mir vorgestellt habe.
    Ich muss ihn wohl zu lange angestarrt haben, denn er streckt die Hand aus und hebt mein Kinn, damit ich ihm in die Augen sehe.
    »Was machst du hier?« Er klingt wenig begeistert.
    »Ich … ich wollte dich sehen.« Das ist zumindest nicht ganz gelogen. Nach der mörderischen Hitze draußen bin ich dankbar für die klimatisierte Luft, aber meine Hose und mein Hemd sind durchgeschwitzt, und ich fange an zu zittern.
    Thomas schiebt die Unterlippe vor. »Wissen deine Eltern von deinem Besuch?«
    »Natürlich nicht.« Ich berühre seinen Bizeps. »Was spielt das für eine Rolle? Früher war uns das doch auch egal, oder nicht?« Ich habe unwillkürlich die Stimme erhoben. »Wir müssen reden, Thomas.« Ich blicke zu Devlin hinüber. »Allein. Es ist wichtig.«
    Thomas schweigt mit undurchdringlicher Miene.
    Dann fragt Devlin: »Soll ich sie durchsuchen, Sir?«
    Ich trete zurück. »Das ist wohl ein Witz, oder? Warum sollte ich etwas Gefährliches bei mir haben?«
    »Gefährlich für dich, nicht für mich«, sagt Thomas.
    Es dauert eine Sekunde, bis ich begriffen habe. Er glaubt, ich könnte Stic dabeihaben.
    Mir bleibt keine andere Wahl. Devlin tastet mich ab, die Arme, den Oberkörper und die Beine. Dann überprüft er mit einem Handscanner jeden Zoll meines Körpers. Das unaufhörliche Piepen des Geräts weckt in mir das Verlangen, jemanden zu schlagen. In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie so gedemütigt gefühlt. Thomas hat nicht einmal den Anstand, mich selbst zu durchsuchen.
    Schließlich verkündet Devlin: »Sauber.«
    »Das hätte ich dir auch selbst sagen können«, knurre ich.
    »Reine Standardmaßnahme. Ist nicht persönlich gemeint«, erwidert Thomas. »Devlin, bitte bring Aria in mein Schlafzimmer. Ich bin sofort da.« Er wendet sich mir zu. »Meine Eltern sind bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Ich muss sie anrufen und fragen, wann sie nach Hause kommen. Sonst finden sie dich am Ende noch hier vor. Du willst doch keine Schwierigkeiten, oder?«
    Devlin verneigt sich kurz und geht voran. »Miss, wenn Sie mir bitte folgen würden.« Als wir ein paar Schritte von Thomas entfernt sind, flüstert er: »Tut mir leid wegen des Scanners.«
    Die Wohnung der Fosters ist stylischer als unsere: schlichte, klare Linien, moderne Möbel. Nirgendwo Teppiche, aber auch kein Holzfußboden. Stattdessen sind die Zimmer mit leuchtend bunten Kacheln ausgekleidet. Zum ersten Mal im Leben vermisse ich die altmodischen Beistelltische meiner Mutter, die riesigen Vasen und dicken Vorhänge. Überall hängen mystische Gemälde in schlanken schwarzen Rahmen. Die Farben wirbeln, als wären sie lebendig. Kein Bild bleibt länger als ein paar Sekunden gleich. Ständig verändert sich das Motiv.
    Ich bleibe kurz stehen und betrachte ein Ölgemälde von der Skyline. Der Himmel über den Häusern verändert sich von Grau über Blau bis zu Schwarz, am Schluss kehrt er zu Grau zurück. Wirklich verblüffend. Ich könnte mir so was stundenlang anschauen, aber ich muss weiter.
    Thomas’ Zimmer ist sehr sparsam möbliert – an der gegenüberliegenden Wand steht ein großes Bett auf einem schwarzen Podest. Ein Schreibtisch mit TouchMe und ein Stuhl, der eher elegant aussieht als bequem. Zwei gerahmte Filmplakate an der Wand – Charlie Chaplins Ein König in New York und Die Katze auf dem heißen Blechdach mit Paul Newman und Liz Taylor – und drei hohe Fenster mit Blick auf die Skyline

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