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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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meinen Schultern getragen.
    »Du siehst fantastisch aus«, sagt Thomas und küsst mich auf die Wange. Ich schließe die Augen und stelle mir vor, wie viel Stärke ich werde aufbringen müssen, um solche Floskeln zu ertragen, »bis dass der Tod uns scheidet«.
    »Für eine Rose: Alles«, flüstere ich das Motto meiner Familie.
    »Hm?«, fragt Thomas.
    Plötzlich regt sich etwas in mir, eine Erinnerung, ein Gefühl. Es ist beinahe, als würde eine Stimme in meinem Kopf raunen: Du liebst Thomas Foster. Aber mein Bauch fühlt nichts dergleichen. Mein Kopf und mein Körper sind nicht mehr miteinander verbunden. Trotzdem sage ich mir, dass meine Liebe wahr sein muss.
    Vielleicht hat die Behandlung heute Morgen angeschlagen und mein Gedächtnis kommt wirklich zurück. Ich bin so verwirrt, dass ich einen Knicks mache und den Saum meines Kleids so lange festhalte, dass sich der Perlenrand in meine Handfläche drückt. »Nein, du siehst fantastisch aus!«, sage ich zu Thomas und bekomme wie aus dem Nichts einen Schluckauf.
    »Aria?«, fragt er besorgt.
    »Mir geht’s bestens, wirklich – hicks – bestens.«
    Klartino reicht mir ein Glas Wasser. »Danke – hicks – schön.«
    Ich erschrecke, als mir Thomas die Hand auf die Schulter legt. Das beendet glücklicherweise meinen Schluckauf. Seine Hand ist ganz warm. Er sieht wirklich sexy aus – so perfekt gestylt. Was wäre so schlimm daran, ihn zu heiraten? Inzwischen werden wir von allen Seiten angestarrt und eine Handvoll Kameras nimmt mich aufs Korn.
    »Setzen wir uns«, schlage ich vor.
    Thomas nickt. »Gute Idee.«
    Ich winke Klartino zu mir. Er beugt seinen ohnehin schon krummen Rücken und hält sein Ohr an meinen Mund. »Du kannst gehen«, flüstere ich.
    Er schüttelt den Kopf. »Ihr Vater hat mich angewiesen, nicht von Ihrer Seite zu weichen.«
    »Kannst du dich nicht wenigstens an einen anderen Tisch setzen?« Ich ziehe meinen Stuhl heran und lege meine Serviette auf den Schoß. Wenn ich und Thomas schon überwacht werden, dann bitte mit etwas mehr Abstand.
    Klartino lässt sich von der Empfangsdame einen günstig positionierten Tisch geben. »Aber wehe, das Essen ist nicht gut«, murmelt er.
    Thomas scrollt inzwischen die Speisekarte nach unten.
    »Hast du schon was gefunden?«, frage ich.
    Er blickt mich an und pfeift leise. »Aber ganz gewiss.«
    Thomas starrt mich einen Augenblick lang an, als ob er mein Gesicht unwiderstehlich fände. Ich zittere, dabei friere ich gar nicht. Ein attraktiver Junge – und auch noch der Junge, den ich heiraten werde – baggert mich an. Damit kann man doch leben! Ich bin eine Rose. Für den Machterhalt ist mir kein Preis zu hoch. Nur warum muss ich dann plötzlich an Hunter denken?
    Thomas bestellt für uns, doch ich höre überhaupt nicht zu. Stattdessen wieder diese fremde Stimme in meinem Kopf: Du liebst Thomas Foster. Ich schließe die Augen und versuche mich von außen zu sehen: ein Mädchen, das in seinen Verlobten verliebt ist.
    »Warum hast du gestern Nacht meine Eltern angerufen?«
    Thomas blickt erschrocken von seinem Glas auf. »Was?«
    »Meine Eltern. Gestern Nacht. Du hast sie angerufen. Warum? Wolltest du mich in Schwierigkeiten bringen?«
    Er schüttelt den Kopf. »Natürlich nicht. Devlin hat sie angerufen, nicht ich. Ich hatte keine Ahnung, bis sie aufgetaucht sind.«
    Ich blicke in sein ebenmäßiges Gesicht und frage mich: Sagt er die Wahrheit? Er wirkt besorgt. Sogar bestürzt. »Okay«, sage ich. »Ich glaube dir.«
    Er atmet tief durch, er scheint erleichtert zu sein.
    »Wie war dein Tag?« Das fragt meine Mutter immer meinen Vater.
    Thomas lehnt sich entspannt zurück. »Gut. Mein Tag war gut.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Ich habe Garland zu mehreren Sitzungen begleitet. Der Bürgermeister will die Anzahl der Abschöpfungen pro Mystiker und Jahr von zwei auf vier erhöhen und er wollte Garland bei der Abstimmung dabeihaben.«
    »Mehr Abschöpfungen?«
    Thomas zuckt mit den Schultern. »Warum nicht?«
    »Genügen zwei denn nicht?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortet Thomas. Unsere erste Vorspeise, Muscheln im Speckmantel, wird an den Tisch gebracht. »Aber er glaubt, durch häufigere Abschöpfungen könne man sie besser kontrollieren. Wir wollen schließlich nicht, dass sich diese Mystiker zu schnell regenerieren und uns mit ihrer perversen Magie am Ende unterwerfen. Außerdem denkt die Stadtverwaltung darüber nach, das Abschöpfmindestalter von dreizehn auf zehn Jahre zu senken.«
    »Zehn? Ist das

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