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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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Boch, warum ich so still sei. »Sonst hast du doch immer so gern geplaudert.«
    Ich täusche ein Gähnen vor. »Entschuldigen Sie. Ich bin nur müde.«
    »Aria hat heute Morgen bei einem Wahlkampfspot mitgewirkt«, sagt meine Mutter. »Sie hat sich hervorragend geschlagen.« Ist das ihre Art, nett zu sein? »Wie war übrigens dein Mittagessen mit Kiki?« Sie spielt an einem ihrer Ringe herum, Gelbgold mit Rubin. Meine Mutter hält nichts von Understatement: Ihre Bluse ist an den Ärmeln mit Pelz besetzt. Wer außer meiner Mutter käme in der heißesten Stadt der Welt auf die Idee, Pelz zu tragen?
    »Wir hatten viel Spaß. Wir haben fünf Brautjungfern für die Hochzeit ausgesucht.« Ich darf nicht vergessen, Kiki um ein Alibi zu bitten – und mir tatsächlich bei der Auswahl der Brautjungfern zu helfen.
    »Wundervoll, Liebes.«
    Kyle hat sein Handy unter dem Tisch und verschickt Nachrichten. Mein Vater blickt ihn düster an.
    »Wenn du Fragen zur Wahl hast, nur raus damit«, sagt Gouverneur Boch und nippt an seinem Wein. Er hat fast eine ganze Flasche allein getrunken – seine Lippen haben sich purpurrot verfärbt. »Es wäre mir eine Freude.«
    »Ja, eine Frage hätte ich tatsächlich«, sage ich. Mein Vater runzelt die Stirn. »Warum zapft man den Mystikern mehr Energie ab, als die Stadt braucht?«
    Der Gouverneur hüstelt, als hätte er sich am Wein verschluckt.
    Kyle beugte sich vor und klopft ihm auf den Rücken. »Aria!«, ruft meine Mutter aus. »Was ist denn das für eine Frage?«
    »Eine berechtigte. Oder etwa nicht?«
    Mein Vater deutet mit seinem Messer auf mich. »Das reicht.« Dann knallt er es auf den Tisch. »Du tust nichts, außer hier rumzuhocken und dumme Fragen zu stellen. Bis du an der Uni anfängst, ist noch ein ganzes Jahr Zeit, und ich erwarte, dass du sie sinnvoll nutzt. Was hast du für Pläne?«
    Ich ziehe es vor zu schweigen. Auf einmal herrscht ohrenbetäubende Stille.
    »Also?«, hakt er nach.
    »Ich könnte mir einen Job suchen«, höre ich mich sagen.
    »Das ist doch nicht dein Ernst!« Meine Mutter lacht.
    »Das ist es sehr wohl!«, sage ich. Ich habe noch nie gearbeitet, aber plötzlich erscheint mir dies als die ideale Lösung, um der Umklammerung meiner Eltern zu entkommen. Wer zur Arbeit geht, kann jeden Tag das Haus verlassen.
    Kyle hält kurz beim Tippen inne, um sich einzumischen. »Das Einzige, was Aria kann, ist shoppen und mit Kiki abhängen. So was gilt bislang noch nicht als Arbeit.«
    »Als hättest du schon einmal einen Job gehabt«, gebe ich zurück.
    »Da irrst du dich aber gewaltig. Wie immer«, feixt Kyle. »Vor zwei Jahren habe ich für Dad gearbeitet. Ich war der Assistent von Eggs.«
    Dad lacht, aber meine Mutter schnaubt. »Kyle, ich habe dir verboten, ihn so zu nennen.« Sie wendet sich an den Gouverneur. »Als Kyle etwas jünger war, hat er zum Frühstück immer gern Eggs Benedict gegessen. Seitdem nennt er Patrick Benedict ›Eggs‹.« Sie tupft sich die Mundwinkel mit der Serviette ab. »Das ist respektlos«, sagt Mom zu Kyle. »Du benimmst dich doch sonst wie ein echter Gentleman.«
    Kyle ein Gentleman – dass ich nicht lache!, würde ich am liebsten rausplatzen, halte aber tunlichst den Mund. Ich muss jetzt meinen Vater weichkochen; das ist viel wichtiger, als Kyle eins auszuwischen. »Wenn Kyle arbeiten darf, warum dann nicht auch ich? Ich könnte alles Mögliche machen – Post sortieren, Telefondienst, was auch immer.«
    Von Patrick Benedict weiß ich nur, dass er ein geläuterter Mystiker ist und unsere Familie treu unterstützt. Er hat mit der Regulierung mystischer Energie zu tun. Außerdem ist er der einzige Mystiker, mit dem ich meinen Vater jemals habe persönlich sprechen sehen, und der einzige, dem er vertraut.
    »Aber, Aria!«, protestiert meine Mutter. »Was sollen denn die Leute sagen? Außerdem musst du dich um deine Hochzeit kümmern – es gibt so viel zu erledigen!«
    »Wozu haben wir denn einen Hochzeitplaner?«, entgegne ich. »Genau genommen haben wir drei. Das solltest du eigentlich wissen, immerhin hast du sie selbst ausgesucht.«
    »Ich wollte vier, aber Johnny hat ein Machtwort gesprochen«, sagt meine Mutter zum Gouverneur gewandt.
    »Ich kenne mich überhaupt nicht mit Hochzeiten aus«, sagt der Gouverneur und hält zum Beweis seine unberingte Linke in die Höhe. »Ich war mein ganzes Leben lang Junggeselle.«
    Meine Mutter trinkt schnell einen Schluck Wein. »Wie tragisch.«
    »Ein Job«, fahre ich fort und blicke geknickt auf

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