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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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auch Proteste laut, denn manch einer möchte alles beim Alten lassen: Was getrennt war, soll getrennt bleiben. »Aus dieser Verbindung kann nichts Gutes entstehen«, sagt eine anonyme Quelle aus Foster-Kreisen. »Sie werden noch an meine Worte denken.«
    Das wird sich erweisen. Aber jetzt wird erst einmal gefeiert!
    Aus dem Manhattan View ,
einer Society-E-Kolumne für die Horste

9
    »Erde an Aria? Hallo?«
    Ich blicke von meinem TouchMe auf. Kiki und Bennie starren mich an, als wäre ich von einem anderen Stern.
    »Kannst du nicht wenigstens während der Pause mal Pause machen?« Kiki zeigt auf ihren halb verspeisten gemischten Salat und lässt dann anklagend den Blick durchs Restaurant schweifen. Das Paolo’s befindet sich im Regierungsgebäude, wo ich seit zwei Wochen arbeite. »Was ist denn so wichtig, dass du dich nicht einmal eine Stunde lang mit uns beschäftigen kannst?«
    »Eine halbe Stunde«, erwidere ich. »Tut mir leid. Die Arbeit ist eben viel mehr … Arbeit, als ich erwartet habe.«
    Ich bin Benedicts unbezahlte Assistentin und das läuft hauptsächlich auf Aktenablage und Kaffeekochen hinaus, nicht gerade ein Traumjob. Zwar kann ich so jeden Tag den Adleraugen meiner Mutter entfliehen, aber dafür langweile ich mich fast zu Tode.
    »Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehn!«, sagt Bennie. Heute sieht sie viel jünger aus, als sie ist, fast wie Kind. Ihr dunkles Haar hat sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, sie trägt ein Kleid in blauen und grünen Pastelltönen. »Du bist ja gewissermaßen aus dem Horst gefallen – ich habe keinen Schimmer, was du vorhattest, als du abgehauen bist. Allerdings habe ich Bilder von dir und Thomas online gesehen. Da gab’s bestimmt jede Menge Action. Und zwar solche mit Zungeneinsatz. «
    »Jetzt mal im Ernst«, sagt Kiki. »Habt ihr nie überlegt, euch ein Zimmer zu nehmen?«
    Ich verdrehe die Augen. »Das ist doch alles nur Show.«
    Die Mädchen wechseln einen verwirrten Blick.
    »Es muss so aussehen, als wären wir verliebt«, stelle ich klar. »Das ist wichtig für die Wahl.«
    Ich denke an den Abend, als Thomas und ich auf der Lower East Side essen waren und vor dem Restaurant ein Foto von uns gemacht wurde. Er hat seinen Arm um meine Taille gelegt und mich fest an sich gedrückt. Als er mich auf die Wange küsste, roch sein Atem nach Zimtkaugummi. Für den Bruchteil einer Sekunde erschien mir das alles wahr – bis einer der Fotografen schrie: »Auf den Mund, bitte!«
    »Aber du liebst ihn doch wirklich, oder?« Kiki nimmt einen Bissen Salat, ihr Gesicht verrät nichts über ihre Gedanken. »Kommen die Erinnerungen zurück?«
    Diese Frage regt mich unheimlich auf. Meine einzigen Erinnerungen sind diese absurden Träume, in denen ich mit Thomas zusammen bin, aber niemals sein Gesicht sehe. Natürlich will Kiki, dass ich mich ihr anvertraue. Aber zu Thomas habe ich nichts zu sagen, und die Sache mit Hunter, tja … ich glaube, die würde sie nicht einmal ansatzweise verstehen. »Können wir uns nicht über etwas anderes unterhalten?«
    »Sicher«, meint Bennie, die spürt, wie unangenehm mir das Thema ist. »Wie sieht denn dein Tag so aus, von Anfang bis Ende? Erzähl!«
    »Na ja … morgens stehe ich auf …«
    »Ach, ehrlich!«, unterbricht mich Kiki.
    »… putze mir die Zähne, dusche …«
    »Aria, nur das Interessante!«
    »Schon gut«, sage ich und lache. »Ich fahre zusammen mit Dad in der Bahn …«
    »Wie kommt das?«
    »Sein Büro ist im selben Gebäude im obersten Stockwerk, aber tagsüber sehe ich ihn selten. Auch morgens auf der Hinfahrt reden wir nicht viel. Nur über unwichtigen Kram. Meist bin ich einfach das Mädchen für alles. Ich hole Getränke, sortiere einen Teil der älteren Akten und ordne die Berichte über die Abschöpfungen. Eigentlich ist es ziemlich langweilig.«
    Bennie nippt an ihrer Cola light. »Hast du schon Freunde gefunden?«
    Die Kollegen auf meinem Stockwerk sind alle wesentlich älter als ich und alle sind nett zu mir – aber das ist nur Fassade. Sie wissen, wer ich bin. »Nein, bisher hab ich niemanden kennengelernt. Ich vermisse euch.«
    »Wir vermissen dich auch!«, sagt Kiki. »Warum hörst du nicht einfach auf? Dann könntest du wieder mit uns abhängen.«
    »Das mach ich doch jetzt grade«, erwidere ich.
    Kiki winkt ab. »Du solltest jeden Tag dabei sein. Gestern waren wir zur Hand- und Fußpflege in unserem Lieblingsspa, und als ich die Nägel lackiert bekam, musste ich echt heulen, weil du das

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