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Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz

Titel: Mystic City Bd 1 - Das gefangene Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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zusammen gehört habe. Schließlich bist du eine von denen, die unter der Ungerechtigkeit leiden.«
    Davida lächelt. In diesem Moment wird mir klar, wie sehr wir uns in den letzten Jahren voneinander entfernt haben. Ich wünschte, wir könnten wieder Freundinnen sein.
    »Ich freue mich auch, dass du da bist«, erwidert sie.
    Auf der Bühne reckt Violet stolz die Fäuste, lässt sie dann aber abrupt sinken. Die Menge tobt, aber trotzdem höre ich es deutlich: Irgendwo wird geschossen.
    »In Deckung!«, ruft jemand. Die Menschen drängen vom Gelände. Eben noch zivilisiert, werden sie im nächsten Moment zu rücksichtslosen Instinktwesen. Im Nu bin ich in der Menge eingequetscht, sie hebt mich von den Füßen. »Davida!«, schreie ich. »Davida!«
    Ich sehe noch, wie Violet Brooks von der Bühne in Sicherheit gebracht wird, dann fällt mir die Kapuze über die Augen. Markerschütternde Schreie gellen durch die Luft; es klingt, als würde jemand zertrampelt werden.
    Ich falle zu Boden, krabbele los und reiße mir die Kapuze vom Kopf. Hektisch suche ich nach Davida. Wo ist sie?
    Das Gedränge um mich herum wird zu stark – Menschen werden zur Seite geschoben, Ellbogen treffen Bäuche und Gesichter. Anstatt den Kundgebungsort zu verlassen, versuche ich eine Baumgruppe zu erreichen.
    Ein Stück weiter entfernt entdecke ich sie endlich. »Davida!« Ihr ist offenbar nichts passiert und sie hatte wohl die gleiche Idee wie ich. Ein Mann rempelt sie im Vorbeilaufen an. Sie stolpert auf mich zu und greift nach meiner Hand. Ich packe sie und ziehe sie zwischen die Bäume.
    Die Menschen strömen vorbei wie eine Herde panischer Tiere. Gesichter und Körper verschwimmen vor meinen Augen zu einer einzigen großen Masse.
    Wir verschnaufen und schließlich lässt der Ansturm nach. Jene, die gestürzt sind, können sich endlich wieder aufrappeln und hinken davon. Es ist still geworden. Überall auf der Wiese liegen zerbrochene Lichtröhrchen verstreut.
    »Alles in Ordnung?«, fragt mich Davida und wischt sich mit den Handschuhen Hose und Mantel ab.
    Meine Handgelenke und meine Ellbogen schmerzen, aber es ist noch alles dran. »Ja, alles okay. Und bei dir?«
    Sie nickt. »Hast du gesehen, ob Violet etwas passiert ist? Ist sie …«
    »Hab ich nicht genau gesehen«, antworte ich. »Zumindest wurde sie von der Bühne gebracht. Hoffentlich ist sie in Sicherheit.«
    Heute Abend hätte ich ums Leben kommen können. Und Violet Brooks ebenfalls. Vielleicht ist sie tatsächlich verletzt. Die Einzigen, die von ihrem Tod profitieren würden, sind meine Eltern und die Fosters. Bei dieser Erkenntnis wird mir übel. Sind meine Eltern jederzeit bereit, über Leichen zu gehen, um ihren Willen durchzusetzen?
    Schuldgefühle überkommen mich. Und Wut. Wenn meine Eltern hinter dem Anschlag stecken, ist Hunter in Gefahr, sollten sie von seiner Existenz erfahren. Haben sie nicht sogar mir , ihrer leiblichen Tochter, etwas Entsetzliches angetan? Mein Vater würde nicht zögern, Hunter zu töten.
    Zwar weiß Hunter seine Spuren gut zu verwischen und gelangt sogar unentdeckt in die Horste. Für das Netz ist er unsichtbar. Aber wenn das nicht genügt? Dann werde ich ihn beschützen. Und auch für die anderen Bewohner der Tiefe werde ich tun, was ich kann.
    Während ich Davida, die sich ängstlich an meinen Arm klammert, vom Ort der Zerstörung wegführe, wird mir jedoch klar: Zuallererst muss ich mich selbst schützen.

19
    Am nächsten Tag im Büro marschiert die gesamte Chefetage – zwei Dutzend Männer und Frauen – an meinem Schreibtisch vorbei nach oben in den Konferenzraum meines Vaters, wo eine Krisensitzung stattfindet. Höchstwahrscheinlich wird man über das Attentat diskutieren. Patrick Benedict kommt aus dem Raum mit der Edelstahltür; als er vorbeieilt, treffen sich unsere Blicke. Ich warte auf das mir bereits vertraute Klicken der Türverriegelung. Doch diesmal bleibt es aus.
    Der Anschlag auf Violet Brooks läuft über alle Newsticker: Einer ihrer Bodyguards wurde getötet; sie und der Rest ihres Teams konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen.
    Gerade als ich von meinem Schreibtisch aufstehe, brummt mein TouchMe: Kiki. Soll sie doch auf die Mailbox sprechen. Ich habe schon so viele ihrer Anrufe unbeantwortet gelassen, dass es auf einen mehr auch nicht ankommt.
    Wer nicht in der Konferenz ist, schaut auf seinem TouchMe die Nachrichten. Das ist die Gelegenheit!
    So unauffällig wie möglich gehe ich zum Wasserspender und trinke etwas. Dann

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