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Mystic River

Titel: Mystic River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Lehane
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was er und Roman können – reden.«
    Eve sah mit bitterem Lächeln und geschürzten Lippen auf Seans Hand. »So ‘n Scheiß!«, sagte sie langsam.
    »So redest du nicht in meinem Haus!«, rief ihr Vater.
    »Mr. Pigeon«, mahnte Whitey.
    »Nein«, beharrte Drew. »In meinem Haus hab ich das Sagen. Meine Tochter redet nicht, als ob sie eine …«
    »Es war Bobby«, sagte Eve. Diane keuchte kurz und glotzte ihre Freundin an, als hätte sie den Verstand verloren.
    Sean sah, wie Whitey die Augenbrauen hob.
    »Was war Bobby?«, hakte Sean nach.
    »Mit dem Katie ging. Mit Bobby, nicht mit Roman.«
    »Wusste Jimmy das?«, fragte Drew seine Tochter.
    Eve zuckte verdrossen mit den Schultern, wie es Seans Ansicht nach ausschließlich Jugendliche in ihrem Alter taten, ein langsames Zucken des Körpers, das besagte: Das geht mir so am Arsch vorbei.
    »Eve«, beharrte Drew. »Wusste er das?«
    »Ja und nein«, antwortete Eve. Sie seufzte, legte den Kopf in den Nacken und starrte mit ihren dunklen Augen an die Decke. »Ihre Eltern glaubten, dass es vorbei wäre, weil sie das eine Zeit lang selbst glauben wollte. Der Einzigste, der nicht daran glaubte, war Bobby. Er akzeptierte es einfach nicht. Er ließ sie nicht in Ruhe. Einmal hat er sie im zweiten Stock übers Treppengeländer gehalten.«
    »Haben Sie das gesehen?«
    Eve schüttelte den Kopf. »Kathie hat’s mir erzählt. Vor fünf, sechs Wochen traf er sie auf einer Fete. Er überredete sie, mit ihm ins Treppenhaus zu kommen, um mit ihr zu reden. Nur war die Wohnung im zweiten Stock, verstehen Sie?« Eve wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht, obwohl sie im Moment den Eindruck machte, als habe sie für heute genug geweint. »Katie hat mir erzählt, dass sie ihm immer wieder versucht hat zu erklären, dass es zwischen ihnen aus ist, aber Bobby wollte nichts davon hören, und am Ende wurde er so sauer, dass er sie an den Schultern packte und über das Treppengeländer hielt. Im zweiten Stockwerk, der Spinner. Und er meinte zu ihr, wenn sie mit ihm Schluss machen wolle, dann würde er halt mit ihr Schluss machen. Sie würde ihm gehören, bis er es sich anders überlegt habe. Wenn ihr das nicht gefallen würde, könne er sie auch einfach fallen lassen.«
    »Mann!«, brach Drew Pigeon nach einigen Minuten das Schweigen. »Solche Leute kennst du?«
    »Und, Eve, was hat Roman Samstagabend in der Kneipe zu ihr gesagt?«, fragte Whitey.
    Diane sah aus, als könne sie was zu trinken gebrauchen. »Das haben wir schon Val erzählt. Das reicht ja wohl.«
    »Val?«, fragte Whitey. »Val Savage?«
    »Der war heute Nachmittag da«, erklärte Diane.
    »Und ihr habt ihm erzählt, was Roman gesagt hat, aber uns wollt ihr’s nicht sagen.«
    »Er gehört zu ihrer Familie«, erwiderte Diane, verschränkte die Arme vor der Brust und lieferte ihnen ihren besten »Verpisst euch« -Blick.
    »Ich werd’s Ihnen erzählen«, sagte Eve. »Mann, Roman meinte, er habe gehört, dass wir besoffen wären und uns zum Affen machten und das würde er nicht gern hören und Bobby würde es mit Sicherheit auch nicht gern hören, deshalb sollten wir besser nach Hause gehen.«
    »Da sind Sie gegangen?«
    »Schon mal mit Roman geredet?«, fragte Eve. »Er hat so eine Art, dass sich seine Fragen wie Drohungen anhören.«
    »Und das war alles?«, fragte Whitey. »Sie haben nicht gesehen, dass er Ihnen aus der Kneipe gefolgt ist oder so?«
    Eve schüttelte den Kopf.
    Alle sahen Diane an.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wir waren ziemlich voll.«
    »Sie hatten an dem Abend nichts mehr mit ihm zu tun? Keine von Ihnen?«
    »Katie hat uns zu mir gefahren«, erwiderte Eve. »Sie hat uns rausgelassen. Da haben wir sie zum letzten Mal gesehen.« Sie verschluckte das letzte Wort, verzog schmerzlich das Gesicht, legte den Kopf in den Nacken und schaute hektisch einatmend an die Decke.
    Sean fragte: »Mit wem wollte sie nach Las Vegas? Mit Bobby?«
    Eve starrte eine Weile an die Decke, ihr Atem ging wieder regelmäßig. »Nicht mit Bobby«, antwortete sie schließlich.
    »Mit wem dann, Eve?«, erkundigte sich Sean. »Mit wem wollte sie nach Vegas?«
    »Mit Brendan.«
    »Brendan Harris?«, fragte Whitey. »Brendan Harris«, bestätigte sie. »Ja.« Whitey und Sean sahen sich an.
    »Mit dem Sohn von Einfach Ray?«, fragte Drew Pigeon. »Der mit dem stummen Bruder?«
    Eve nickte und Drew wandte sich an Sean und Whitey.
    »Lieber Junge. Harmlos.«
    Sean nickte. Harmlos. Klar.
    »Wissen Sie, wo er wohnt?«, fragte

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