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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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ist mächtig! Ich weiß, wenn wir zur Polizei l aufen, wird man uns auslachen, aber es muss einen Weg geben. Irgendetwas wirst du dir ja schließlich ausgedacht haben.«
    Peter lehnte sich zurück schloss seine Augen. Nach einer Ewigkeit spielte ein hartes Lächeln um seine Lippen. Er lehnte sich vor und blickte Rita an. »Okay, mutige Frau! Du kannst mir tatsächlich helfen. Ich habe eine ziemlich verrückte Idee.«
     
     
    Der Kristall lag auf einem Podest.
    Er strahlte das auf ihn fallende Sonnenlicht mit vielfacher Kraft zurück. Auf seiner glatten Oberfläche funkelte es in allen denkbaren Farben, sodass jeder, der diesen wunderschönen Stein zu lange anschaute, geblendet wegblickte.
    Eine magische Aura umgab den Kristall.
    Licitus, der die Wachen weggeschickt hatte, legte ehrfürchtig ein dunkles Tuch über den Kristall, hob ihn in seine Handflächen und zuckte unmerklich zusammen, als er die Hitze auf seinen Finger spürte. Hätte er ein lebendes Herz berührt, wäre es ihm nicht anders vorgekommen.
     
     
     
    Rita hatte keinen Blick für die zauberhafte Natur.
    Sie wollten den Löwen in seiner Höhle besuchen - und vernichten.
    Es war ein verrückter Plan und ein gefährlicher außerdem. Aber es war die einzige Möglichkeit, die Fernsehübertragung zu verhindern.
    Sie kamen an der Bergstation Jungfraujoch an. Hier oben, mehr als 4000 Meter über dem Meeresspiegel, strahlte die Sonne, und sie konnten auf die Wolken hinabblicken, die wie kleine weiße Watteschiffe über das Tal trieben. Begeisterte Touristen benutzten ihre Kameras und Handys, Kinder tollten im Schnee , und mit Kletterwerkzeug ausgerüstete Wandergruppen sammelten sich um ihren Bergführer.
    »Hier oben gibt es wunderbare Eisgrotten, in den Gletscher geschlagene Höhlen, in denen Bergsteiger und Eiswanderer übernachten können und selbstverständlich auch ein Hotel«, sagte Peter.
    Rita nickte.
    Zwischen Peters Augen bildete sich eine tiefe Falte. »Du wolltest mich begleiten. Ich bin nach wie vor der Meinung, du solltest dich aus der ganzen Geschichte raushalten.«
    »Ich werde dich verlieren ...«, flüsterte Rita, deren düstere Vorahnungen fast greifbar waren.
    Peter schwieg.
    Rita rang sich ein Lächeln ab. »Zeige mir den Weg - ich will diesen Obermacker in den Arsch treten!«
    Sie entfernten sich von den Wanderwegen. Peter führte sie durch ein wahres Labyrinth aus Höhlen, Eisspalten und geheimnisvoll glitzernden, von der Natur geschaffenen Eisskulpturen.
    »Ist es nicht wunderbar?«, murmelte Peter, verhielt und wies auf eine glatte, im Sonnenlicht blau schimmernde Wand aus Eis, von der Meisterhand der Zeit geformt wie eine gigantische Kirchenorgel.
    Rita drückte sich an Peter und wünschte sich, sie wäre nur eine ganz normale Touristin, die mit ihrem Lieb sten einen schönen Tag verbrachte . Sie würden sich an den Naturschauspielen begeistern, und abends im Hotel würden sie sich lieben. Sie suchte und fand ein Taschentuch, schnäuzte sich und fragte: »Wie weit ist es noch?«
    Sie kletterten, rutschten und einmal mussten sie sogar kriechen. Die Sonne stand hoch über ihnen, als Peter auf eine kleine Öffnung wies, die sich zwischen zwei Eisblöcken auftat. »Diesen Weg hat noch niemand gefunden. Es vielleicht der einzige Weg auf diesem Gletscher, der von Touristen noch nicht erforscht wurde , und falls doch, hat bisher kein Mensch diesen Eingang für wichtig erachtet.«
    Sie folgte Peter, der in die Hocke ging und sich durch die schmale Öffnung quetschte. In der Höhle war es stockdunkel , und Peter kramte aus seiner Jackentasche eine Taschenlampe, deren Lichtkegel ihnen den Weg wies. Sie tasteten sich gut eine Stunde durch die eisige Dämmerung. Rita fror erbärmlich. Sie hatte Hunger, sehnte sich nach einem WC , und sogar ihre dicke Jacke erwies sich in dieser feuchten Höhle als unzureichend. Einmal stieß sie sich den Kopf und fluchte wie ein Rohrspatz auf Amerikanisch.
    »Es ist nicht mehr weit«, beruhigte Peter sie und legte seinen Arm um ihre Schultern. Zitternd drückte sie sich an den Mann, den sie zu lieben meinte. Fast unmerklich rückte Peter etwas von ihr weg. Er war ein anständiger Kerl, aber wenigstens für eine Minute - wünschte Rita sich - könnte er seine Distanz etwas aufgeben. Wie gerne hätte sie ihn geküsst.
    In der Ferne drang Licht in die Höhle , und zehn Minuten später presste Rita ihre Augen zusammen, um nicht auf der Stelle zu erblinden, so gleißend war das Licht, welches vom Schnee

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