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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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House.
    Ein Stockwerk über Nell verstummten die Schritte.
    Nell presste ihr Ohr an die Tür.
    Atmete da jemand auf der anderen Seite?
    Sie fuhr zurück. Schweiß rollte ihr fettig über den Rücken. Nervös und ohne es zu merken fingerte sie die Schleifen aus ihrem Haar. Sie fasste sich ein Herz und drehte den Knopf. Geräuschlos schwang die Tür nach innen auf. Draußen war niemand. Sie hatte es sich eingebildet. Vorsichtig schob sie sich in den Flur hinaus. Ihr Kleid knisterte und raschelte tückisch.
    Sie rechnete damit, jeden Moment Drought zu begegnen.
    Liebe Güte, sie war das Hausmädchen , und sie durfte sich in diesem Haus bewegen, wie sie es für richtig hielt. Das nächste Mal würde sie diesem intriganten Ekel die Faust ins Gesicht schmettern. Etwas Seltsames spielte sich in diesem Haus ab. Der Hausherr war nicht der Mann, der sich von seinem Butler demütigen ließ, doch es gab keine Zweifel: Er hatte sich mit Drought gestritten! Und der Butler war laut und unfreundlich gewesen. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte der Eindruck entstehen können, Drought versuchte, seinem Herrn den Eintritt nach Stairfield House zu verwehren.
    Das Haus ruhte.
    Nur ein paar wenige Kerzen spendeten Notlicht.
    Nell huschte zur Treppe und lauschte nach oben.
    Stimmen drangen zu ihr.
    Wütende Laute.
    Es war Adrians Stimme.
    Etwas polterte zu Boden. Nell schrak zusammen und presste sich in den Schatten der Wand. Eine Tür wurde aufgerissen, und jemand kam die Treppe hinab. Stiefelsohlen krachten auf die Stufen. Die Schritte verhielten. Die Tür oben fiel zu.
    Nell drückte den knisternden Stoff an ihren Körper , um sich nicht zu verraten. Wenige Meter von ihr entfernt stand jemand, der ebenso wie sie in die Dunkelheit lauschte. Nell meinte den Atem des Anderen zu hören. Verdammt, es konnte sich doch nur um Drought oder Adrian handeln. Keinen von beiden musste sie fürchten, trotzdem befahl ihr Instinkt, sich verborgen zu halten.
    Die Gestalt stapfte an ihr vorbei. Hätte sie ihren Arm ausgestreckt, hätte sie ihn berühren können.
    Es war Drought.
    Für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie sein habichtartiges Profil sehen, dann war er an ihr vorbei und ging die Treppe zur Eingangshalle hinab.
    Die Haustür fiel ins Schloss.
    Drought hatte das Gebäude verlassen.
    Zuerst hielt Nell das Geräusch für Wind, der sich in den Gängen von Stairfield House verirrt hatte. Dann erkannte sie es wieder. In Adrians Zimmer fingen die Wölfe an zu heulen und zu schnappen. Es klang, als kämpften tollwütige Tiere miteinander.
    Entsetzt raffte Nell ihren Rock, rannte den Flur hinunter und warf die Kammertür hinter sich zu.
    In dieser Nacht bekam sie keinen Schlaf, denn es dauerte mehr als eine Stunde, bis die Monster über ihr verstummten.

 
    Als Nell am nächsten Morgen die Küche betrat, wartete Drought bereits auf sie. Er starrte sie an und verzog höhnisch seine Lippen. »Na, Mädchen? Versuchen Sie jetzt, sich den Herrn an Land zu ziehen?«
    »Sie sind widerlich«, antwortete Nell und erinnerte sich an den Zorn, den sie in der letzten Nacht auf Drought verspürt hatte, Zorn, der so allumfassend war, dass sie sogar an Gewalt gedacht hatte. Sie schämte sich nicht für diese Gedanken.
    »Ich hoffe, Sie sind sich bewusst, dass Sie für einen Mann arbeiten, dessen gesellschaftliche Stellung es nicht zulässt, sich mit einer ...« Drought suchte nach dem passenden Wort. Er lachte gepresst und winkte ab.
    »Sie mischen sich in Dinge ein, die Sie nichts angehen, Drought«, sagte Nell, deren Zorn erwachte. Was bildete sich dieser aufgeblasene Schnösel ein?
    »Für Sie noch immer Mister Drought«, zischte der Butler. Er deckte eine Haube über die Teekanne. »Mir scheint, Sie benehmen sich schon jetzt wie eine Hausherrin.« Er blickte auf und nagelte Nell mit seinen Augen fest. »Vergessen Sie eines nie ... Sie sind nur ein Hausmädchen. Ich bin diesem Haus seit Jahrzehnten treu und ich würde es niemals zulassen, dass Sir Blackhole einen Fehler begeht.«
    So, wie Sie ihm den Zugang zu seinem eigenen Haus verwehren, nicht wahr?, wollte Nell hinzufügen, verkniff es sich jedoch. Dieser Mann war gefährlich. Der letzte Satz war eine unverhüllte Drohung gewesen. Erneut fragte sie sich, was Adrian an seinem Butler fand. Ein schlechtes Urteilsvermögen traute sie ihm nicht zu, und doch ...
    »Es läuft immer auf dieselbe Frage hinaus, Mister Drought! Warum hassen Sie mich so sehr?«
    Für einen winzigen Moment verschleierte sich

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