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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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»Das war schon schlimm genug.«
    »Aber du lebst schon seit über zwei Jahren in seinem Lager, oder?«
    »Ja, Prinzessin.«
    »Und in der ganzen Zeit hast du den Berserker nie von ihm Besitz ergreifen sehen?«
    »Nein, Herrin.«
    »Vielleicht solltest du dann mal darüber nachdenken, ob Achilles wirklich so bedrohlich ist, wie alle behaupten«, meinte Kat sachlich.
    Aetnia konnte sie nur ungläubig anstarren. »Herrin, Ihr habt seine Rage doch auch von den Mauern von Troja aus miterlebt. Ihr habt gesehen, wie er eigenhändig eine blutige Schneise durch unsere Armee geschlagen hat. Ich verstehe nicht, wie Ihr auch nur ein nettes Wort über ihn sagen könnt.«
    »Aetnia, Diomedes braucht dich. Geh zurück zu seinem Zelt.« Achilles’ tiefe Stimme ließ die beiden Frauen zusammenzucken, und die Dienerin wurde totenbleich.
    »Ja, Herr!« Sie knickste hastig gleich mehrmals hintereinander und rannte dann davon.
    Kat sah stirnrunzelnd zu Achilles auf und machte sich gerade bereit, ihn wegen seiner Grobheit zu kritisieren, als Jacky hinter ihm auftauchte, dicht gefolgt von Patroklos.
    »Heilige Mutter Gottes, irrt sich meine Nase, oder wird hier wirklich was gebrutzelt? Ich bin am Verhungern «, rief sie, nahm sich eine Schüssel vom Tisch und setzte sich auf den Holzblock direkt neben Kat. Dann warf sie ihrer Freundin einen langen, abschätzenden Blick zu. »Hab ich was verpasst? Warst du in Gefahr, von der ganzen Warterei schwarz zu werden, und hast deswegen gekocht?«
    »Sei bloß still«, wies Kat sie grinsend zurecht und legte Jacky ein großes Stück von dem heißen Fisch in ihre Schüssel.
    »Ich verstehe nicht, wie du jetzt essen kannst«, sagte Patroklos. »Kurz nachdem du so viele grässliche Wunden behandelt hast.«
    »Glaub mir, sie kann essen«, erwiderte Kat und zeigte mit dem Pfannenwender auf Jacky. »Sie könnte ein Fünf-Gänge-Menü verschlingen, während sie gleichzeitig eine Eiterbeule aufschneidet und mit einem Knäuel Bandwürmer spielt.«
    Jacky verdrehte die Augen. »Hör nicht auf sie. Sie übertreibt mal wieder maßlos. Ich würde nicht mit den Bandwürmern spielen – ich mag keine Parasiten. Und wie ich dir schon den ganzen Nachmittag immer wieder sage: Du hast in unzähligen Schlachten gekämpft. Ich weiß wirklich nicht, warum dir der Anblick von Blut und Eingeweiden so viel ausmacht.«
    »Die Schlacht ist eine Sache, das Danach eine ganz andere.« Patroklos musterte Jacky voller Bewunderung. »Meine wunderschöne Kriegsbraut ist nicht wie andere Frauen.«
    »Das stimmt allerdings – aus zahlreichen Gründen.« Jacky lächelte ihn an. »Unter anderem glaube ich an Sauberkeit.« Dann wandte sie sich Kat zu und verzog das Gesicht. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie ekelhaft es in dem Krankenlager war mit dem ganzen …«
    »Wein!«, rief Achilles den Frauen zu, die vor einem Zelt saßen und Kleidung flickten, bevor Jacky anfangen konnte, alle möglichen Widerlichkeiten aufzuzählen. Mehrere der Dienerinnen sprangen sofort auf, um Achilles’ Auftrag auszuführen, verschwanden einen kurzen Moment und kamen dann mit Kelchen für alle und vier Tonkrügen Wein zu ihnen.
    Wieder einmal fiel Kat auf, dass die Frauen allesamt einen weiten Bogen um Achilles machten. Das Mädchen, dem die undankbare Aufgabe zugefallen war, seinen Kelch zu füllen, zitterte so heftig, dass Kat befürchtete, sie würde ihm den Wein über die Hand kippen. »Behalte den Fisch im Auge«, trug sie Jacky auf und eilte dann zu Achilles hinüber. »Lass mich das erledigen. Mach du ruhig mit deiner Näharbeit weiter«, sagte sie zu der jungen Dienerin und nahm ihr lächelnd den Krug ab. Diese knickste dankbar und machte sich dann schnellstmöglich aus dem Staub, während Kat mit deutlich ruhigerer Hand einschenkte.
    »Vielleicht hätten die Frauen weniger Angst vor dir, wenn du sie nicht so herumkommandieren würdest«, sagte Kat leise, als sie gemeinsam zum Lagerfeuer zurückgingen.
    »Sie fürchten mich schon immer, obwohl sie keinen Grund dazu haben. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn ich sie weniger herumkommandiere.«
    Er klang wütend, und sie konnte ihm das nicht wirklich verdenken – das offensichtliche Misstrauen der Frauen musste ja an seinen Nerven zehren. Als Kat an die beiden Cousins Fisch und Knoblauch verteilt und sich selbst etwas genommen hatte, fing sogar Patroklos auf Jackys Drängen hin an zu essen. Die beiden Freundinnen saßen gemütlich auf der Bank und ließen sich den köstlichen Barsch mit

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