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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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antwortete Hera. »Ich bin den Trojanischen Krieg wirklich mehr als leid.«
    »Wenigstens darin sind wir uns alle einig«, meinte Athene.
    »Voll und ganz.« Venus nickte.
    Entschlossenen Schrittes gingen die drei Göttinnen in Heras Allerheiligstes, und Eleithyia folgte ihnen, völlig verwirrt.

3
    »Warum müssen wir sie beide heilen?«, wollte Athene wissen. »Die Sterbliche, die Ihr für Achilles auserwählt habt, wird Polyxenas Körper übernehmen. Sollten wir die andere nicht dorthin schicken, wohin auch immer moderne Sterbliche nach dem Tod gehen?«
    Venus schüttelte entschieden den Kopf. »Athene, Ihr braucht dringend mehr Freundinnen. Wir werden eine moderne Sterbliche in den Körper einer Priesterin von einst versetzen und sie bitten, uns mehr oder weniger blind zu gehorchen. Oh, und dann wäre da ja auch noch die unwichtige Tatsache, dass sie sich wahrscheinlich an den Unfall erinnern wird, bei dem sie und ihre beste Freundin ums Leben gekommen sind. Sollen wir ihr einfach sagen, tut uns leid, halb so schlimm, aber wir brauchen nur dich, deine Freundin ist uns leider völlig wurscht. Vergiss sie einfach und mach dich an die Arbeit.«
    »Was ist das Problem?« Athene sah sie verständnislos an. »Und was hat das alles mit Wurst zu tun?«
    Venus quittierte die Frage mit einem Augenrollen. »Das ist eine Redewendung aus der modernen Menschenwelt. Wenn Euch etwas ›wurscht‹ ist, dann ist es Euch gleichgültig.«
    »Und einer Sterblichen einen Auftrag zu erteilen, ohne auch ihre Freundin miteinzubeziehen, ist ein Problem, weil moderne Frauen anders sind als die Frauen von einst«, erklärte Hera geduldig. »Sie sind eigenständig und schlau, und sie lassen sich nicht einfach herumkommandieren. Wenn ich es mir recht überlege, dann sind sie uns Göttinnen gar nicht mal so unähnlich.«
    »Genau das versuche ich ihr schon die ganze Zeit klarzumachen«, sagte Venus.
    »Ich glaube, das gefällt mir nicht.« Athene runzelte die Stirn.
    »Ich glaube, Euch werden die Falten nicht gefallen, die Ihr kriegen werdet, wenn Ihr weiter sooft die Stirn runzelt«, entgegnete Venus schnippisch.
    »Und ich glaube, Euch wird nicht es gefallen, wenn Ihr herausfindet, was passiert, wenn man die Göttin des Krieges verärgert.«
    »Es reicht!« Heras mächtige Stimme zuckte durch den Tempel wie ein Peitschenschlag. Sichtlich um Fassung ringend, schloss die Göttermutter einen Moment die Augen und atmete tief durch. »Wir haben keine Zeit für Streitereien. Und vor allem bereiten sie mir Kopfschmerzen.« Sie sah zu Eleithyia hinüber, die zusammengekauert in einer Ecke hockte. »Und Ihr verängstigt meine Priesterin, die heute nun wirklich schon genug aushalten musste.«
    Venus und Athene murmelten Entschuldigungen.
    »Machen wir uns an die Arbeit«, sagte Hera und warf ihren beiden Freundinnen noch einen strengen Blick zu, bevor sie sich Eleithyia zuwandte. »Wir brauchen einen Kelch mit dem besten Wein, den es hier gibt. Könntest du ihn für mich besorgen?«
    »Natürlich, meine Göttin!« Sichtlich beruhigt durch die vertraute Aufgabe, eilte die junge Priesterin davon und kam kurz darauf mit einem goldenen Kelch voller Rotwein zurück.
    »Sehr gut.« Hera nickte ihr anerkennend zu, dann näherte sie sich den Körpern von Polyxena und ihrer Dienerin und bedeutete Venus und Athene, ihr zu folgen. »Bring den Kelch her, Eleithyia, und stelle dich vor die beiden Körper. Wenn ich den Heilzauber beginne, dann hebe den Kelch an, so dass der Wein von unserer Macht erfüllt werden kann. In Ordnung?«
    »Ja, Große Göttin.« Die junge Priesterin nahm ihren Platz ein.
    »Lasst uns einen Kreis göttlicher Macht schließen.« Die drei Göttinnen stellten sich um die gefallene Prinzessin von Troja und ihre Dienerin und fassten sich bei den Händen. »Konzentriert Euch auf den Wein«, forderte Hera sie auf, dann räusperte sie sich und begann den Zauber zu wirken:
»Nun, da wir uns in Körper und Geist zusammengefunden,
ist die Macht der drei Göttinnen miteinander verbunden.«
    Eleithyia stieß einen leisen Schreckenslaut aus, als der Wein in dem Kelch, den sie bei Heras Worten über ihren Kopf gehoben hatte, so hell zu leuchten begann, dass das Licht sich in der Tempelkuppel hoch über ihnen brach.
»Nun, da wir das göttliche Licht entfacht,
erfülle diesen Wein mit unserer Macht.
Um die Gabe der Heilung bitten wir ehrerbietig,
Frucht der Rebe, dafür brauchen wir dich.«
    »Er wird heiß«, rief Eleithyia erschrocken, ließ den

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