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Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Titel: Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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Jamis, »er hat Freunde gefunden.«
    Dann erklang ein Ruf. »Auf ihn!«
    Dem Ruf folgte ein harter Schlag. Die Tür zu Mythors Kammer wurde zugeworfen, der Riegel schnappte ein. Aus dem Inneren erklangen heisere Rufe.
    »Nimm, Schurke!« rief einer. »Und noch eines und das hier.«
    Dann wurde er plötzlich still, und wenig später erklang ein gequältes Stöhnen.
    »Ääähh«, drang es aus der Kammer.
    Jamis hatte sich den Todesschrei eines Menschen anders vorgestellt. Etwas stimmte da nicht.
    »Wir sind eingesperrt!«
    Das war unverkennbar eine Codgin-Stimme, schrill und weinerlich.
    Ein ekelhafter Gestank wehte vom Burghof in die Höhe. Jamis musste sich die Nase zuhalten.
    Jetzt begriff er. Mythor hatte offenbar eine Puppe vorbereitet und einige Beutel mit übelriechender Jauche bereitgehalten und sie nun nach den Mordbuben geworfen.
    »Aus dem Fenster!« rief Ryson de Freyn.
    Jamis löste sich aus der Nische und ging auf die andere Seite des Wehrgangs hinüber. Dieses Spektakel wollte er sich unter keinen Umständen entgehen lassen.
    Das Fenster war gerade groß genug, um einen Mann durchzulassen, und draußen auf dem Burghof standen Mythor und seine Freunde, mit dicken Knütteln bewaffnet, bereit, die Feinde einzeln abzufertigen.
    Jamis kicherte unterdrückt. Die Falle, die Mythor seinen Feinden gestellt hatte, war perfekt zugeschnappt.
    Der größte Spaß war dabei, dass die gefoppten Mordbuben nicht um Hilfe schreien durften. Die zerstochene Mythorpuppe im Inneren der Kammer, sie daneben mit den blanken Schwertern in der Hand. Eindeutiger hätte ihre Absicht nicht sein können.
    Der erste der Übertölpelten erschien am Fenster. Sofort knallte ihm ein Knüppel auf den Rücken. Der Mann schrie vor Schmerz auf.
    »Kein Laut«, rief Ryson de Freyn von innen. »Wir dürfen die Knechte nicht wecken.«
    Also musste jeder der zwölf die Prügel schweigend erdulden, und Jamis konnte sehen, dass Mythors Freunde keineswegs sanft zulangten.
    Die Schrammen dieses Abenteuers würden die Angreifer noch geraume Zeit mit sich herumtragen.
    Einer drängte nach, wollte aus dem Fenster heraus.
    »Langsam!« rief Mythors Freund Sadagar. »Dieser hier hat noch nicht genug.«
    Jamis musste an sich halten, um nicht vor Lachen herauszuplatzen. Jetzt saßen die Überlisteten in Mythors Kammer fest und mussten zu allem Überdruss auch noch geduldig darauf warten, verdroschen zu werden. Dabei war das Warten unter Umständen schwerer zu ertragen als die eigentlichen Prügel.
    Der erste der zwölf Angreifer jammerte schon bald um Gnade, bekam sie aber erst gewährt, nachdem Pomeron ihm eine Handvoll Pech ins Gesicht geschmiert und ihn mit Spreu beworfen hatte. In den nächsten Tagen ließ sich der Mann besser nicht in der Öffentlichkeit sehen.
    »Der nächste«, sagte Sadagar. »Immer einer nach dem anderen, nur nicht drängeln, es kommt jeder an die Reihe.«
    Es gehörte allerhand Mut oder Verzweiflung dazu, sich gleichsam anzustellen zum Verprügeltwerden.
    »Erbarmen!« winselte der nächste. »Übt Gnade!«
    »Das tun wir«, stellte Sadagar fest. »Ansonsten hätten wir dich dem Grafen verraten, und dann würdest du morgen schon mit des Seilers Tochter Hochzeit feiern. Also halt hübsch still! Zeig die Nase, damit ich sie dir brechen kann.«
    »Nein!« schrie der Mann entsetzt auf. Er versuchte in seiner Verzweiflung, Sadagar den Kopf in den Magen zu rammen, kam aber nicht weit damit, weil ihm eine Frauensperson ein Bein stellte. Danach hörte man nur noch gleichmäßiges Klatschen und weinerliches Stöhnen.
    »Der dritte«, bestimmte Sadagar. »Willst du wohl heraus, du Lump!«
    Jamis von Dhuannin musste sich an einem Balken festhalten, um nicht vor Lachen die Treppe hinunter zu purzeln .
    In ihrer Not unternahmen die Eingeschlossenen einen Ausbruchsversuch. Zwei nahmen Anlauf und versuchten, sich mit großem Schwung aus dem Fenster zu stürzen. Danach wollten sie sich aufrappeln und die Waffen ziehen, um dann gegen die Männer auf dem Burghof vorgehen zu können.
    Zuerst klappte der Plan auch. Zwei schwarze Gestalten kamen hervorgeschossen und rissen Sadagar von den Beinen. Dann aber fanden die beiden auf dem nassen Boden des Burghofs keinen Halt. Anstatt abzurollen, rutschten sie auf dem Bauch über das Pflaster und krachten mit den Köpfen gegen die Umrandung eines Brunnens aus Holz. Einen Herzschlag später fiel der Holzeimer von der Kante, dem einen der beiden auf den Kopf. Er blieb reglos liegen. Der zweite kam halb zu sich,

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