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Mythor - 034 - Drachenflug

Mythor - 034 - Drachenflug

Titel: Mythor - 034 - Drachenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner K. Giesa
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des Kometen stehen und gestikulierte heftig. Er war ein wenig zu schnell, Mythors geschwächte Sinne begriffen nicht sofort.
    Doch Mythor begriff etwas anderes. Er versuchte tiefer zu gehen, doch je intensiver er sich auf die Erinnerung an das Schwarze konzentrierte, es zu verstehen versuchte, desto rascher verblasste die Erinnerung. Als ob die Zeit noch nicht reif sei…
    Er erschrak selbst über diesen Gedanken. »Ich habe dich nicht verstanden, Vierfaust«, sagte er. Seine eigene Stimme entsetzte ihn. Sie klang so schwach und krächzend wie niemals zuvor. Mythor versuchte sich aufzurichten, doch seine Kraft reichte nicht aus. Vierfaust und der andere Große fassten zu und hoben ihn aus den Trümmern des zerstörten Lagers, um ihn in einem anderen Zimmer auf einen Stuhl zu setzen.
    Vierfaust wiederholte seine Zeichensprache. Mythor begriff immer noch nicht alles, aber genug, um zu wissen, dass es eine Art magische Beschwörung gegeben hatte, mit der der Schatten aus Mythor hinausgefahren war und ein anderes Wesen übernommen hatte.
    »Wen?« stieß der Krieger hervor.
    Starke Erregung schüttelte ihn, und kaum nahm er wahr, dass in diesem Moment das Haus unter den Gewalten einer erwachenden, bösen Kreatur zitterte.
    Das Mädchen, das bei dir war, eröffnete ihm Dreifingerauge. Es brachte das Opfer willig und gern.
    Wir wissen nicht, was weiter mit ihr geschieht, denn sie floh, ergänzte Vierfaust.
    Mythors Gedanken arbeiteten noch mühevoll und langsam. Der Alptraum des Bösen hatte ihn geschwächt, und er brauchte Zeit, um sich wieder zu erholen.
    In diesem Augenblick trat ein dritter Mann ein. Mythor kannte ihn nicht; kein Wunder, er wusste ja nicht einmal, wo er sich befand. Die Erinnerung schloss damit ab, dass in jener Höhle Vierfaust den letzten Lebensbaumzapfen Mythors nach dem Kometenstein schleuderte. Der Kometenstein glühte auf, verfiel in rasender Geschwindigkeit. Der schwarzhäutige Todesreiter Drudins floh mit einem Kometensplitter in der Hand, und Mythor erlag dem bedrängenden Schatten. Dann kam nur noch die Schwärze, die sich dem Zugriff seiner Erinnerung mehr und mehr entzog, und jetzt das Erwachen.
    Durch den Körper des Mannes ging ein jäher Ruck, als er Mythor gewahrte. Starr sah er den Sohn des Kometen an.
    Von einem Moment zum anderen verschwanden zwei Schurketen. Es geschah blitzschnell und lautlos. Nur einer der hinzugekommenen Bewaffneten glaubte etwas gesehen zu haben, was die beiden Männer ergriffen hatte.
    »Denkt an die alten Legenden!« schrie einer. »Der Drache erwacht! Ghorogh, der Mächtige, steht auf, um die Länder erneut zu unterjochen!«
    »Blödsinn!« schrie einer der Bewaffneten. »Der Drache ist tot! Der Shallad Merocca bezwang ihn!«
    »Und doch lebt er! Wir sehen es doch alle und fühlen es!« Antayr kreischte es fast. Unbändige Angst vor dem Entsetzlichen hatte ihn gepackt, und erneut zitterte der Boden. Von irgendwoher kam der Donner eines zusammenbrechenden Hauses.
    Der Mann mit der Streitaxt sah sich um. »Wer folgt mir, um nach unseren beiden Gefährten zu suchen?« fragte er herausfordernd.
    Die Schurketen starrten in die Schwärze des sich nach und nach immer weiter ausbreitenden Spaltes. Er lag in der Nähe eines kleinen Hanges und lief förmlich darauf zu. Die Häuser in unmittelbarer Nähe schwankten und zitterten. Risse bildeten sich, Steine brachen aus den Mauern und stürzten herab.
    Nur einer meldete sich, der dem Axt-Mann folgen wollte. Dieser winkte herrisch. »Mir nach!«
    Er begann in den Spalt zu klettern. Nur wenige Sterne erleuchteten den Weg. Aber schon nach zwei Fuß Tiefe fanden ihre Füße Halt. Sanft geneigt führte der Grund des Spaltes in die Tiefe.
    Schon bald waren nur noch die Köpfe der beiden Männer zu sehen, dann nur noch ihre Stimmen zu hören. Mit den Waffen in den Fäusten bewegten sie sich weiter in die Tiefe und dabei auf den Hang zu.
    Drei andere sahen etwas aufglühen wie Augen, aber nur für Momente. So rasch, dass es fast gar nicht zu erkennen war, erlosch das Glühen wieder, und knirschend und mahlend packte ein titanisches Gebiss zu und verschlang seine beiden Opfer, die sich ihm freiwillig in den Schlund geworfen hatten. Ghorogh erwachte!
    *
    »Du wirst mich nicht erkennen«, sagte der Eingetretene. »Ich bin Achad, der Cran von Yarman-Rash. Das ist die Speicherburg, in der du dich befindest. Du bist also wach.«
    Mythor nickte. Er sah von dem Cran zu Vierfaust und dann zu Dreifingerauge. Achad sprach Dreifingerauge an

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