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Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt

Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt

Titel: Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner K. Giesa
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und nahezu fugenlos eingepasst, dass man sie erst auf den zweiten oder dritten Blick entdeckte.
    Ein Krieger des Shallad stand dort. Mit finsterem Blick sah er die Ankömmlinge an. Er war einen Kopf kleiner als Mythor, verfügte aber über ordentliche Muskelpakete. Ein kurzes, breites Schwert hing an seiner Seite.
    »Ich bin Hakha«, sagte er. Leicht legte er den Kopf schräg und sah Mythor an. »Du bist der, der mit Lichtfinger reden will?«
    »Wir alle wollen mit Lichtfinger reden«, sagte Mythor.
    Der Wachtposten schüttelte energisch den Kopf. »Kommt nicht in Frage. Es ist nicht so einfach, so viele Leute heimlich durch den Palast zu führen. Du kommst mit«, er deutete auf Mythor und dann auf Larashi, »und du, weil du Lichtfinger kennst und wir gute Bekannte sind. Die beiden anderen bleiben hier.«
    »Was soll das?« fragte No-Ango misstrauisch .
    Doch der Wachtposten ließ die Geheimtür bereits wieder zugleiten. Mythor, der schon in der Öffnung gestanden hatte, machte einen Sprung vorwärts und zerrte Larashi mit sich, der fast einen heftigen Schlag von der Steintür erhalten hätte. Hakha hatte an einer starken Schnur gezogen, um die Tür zu schließen, offenbar wurde das massive Ding über Rollen und Gegengewichte bedient.
    Mythor sah sich um. In dem schmalen Streifen, zwischen Gras, niedrigen Büschen und Sträuchern, waren sie mit Hakha allein.
    »Ich bin ein Vertrauter Lichtfingers«, verriet er geheimnisvoll. »Ich werde euch eilends hinführen.«
    Mythor blieb auf der Hut. Es gefiel ihm nicht, dass man sie getrennt hatte.
    *
    »Wo ist Hrobon?« fragte der Offizier, der den stillen Alarm gegeben hatte. »Er muss es wissen.« Die Fremden brauchten noch nicht sofort zu erfahren, dass ihre Anwesenheit kein Geheimnis mehr war.
    »Hrobon ist draußen«, sagte der andere Krieger. »Soll ich ihn holen lassen?«
    Shandor schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Wer weiß, wo genau er ist. Wir müssen auch ohne ihn entscheiden. Warum mögen sie Hrolf ermordet haben?«
    »Vielleicht hatte er sie gesehen«, murmelte der andere.
    Ein Mann stürmte in den Raum. »Wir haben sie entdeckt«, sagte er. »Zwei Männer im unteren Teil des Palasts. Der Wächter Hakha führt sie.«
    Shandor hob fragend die Brauen.
    »Er gab mir unbemerkt ein Zeichen; die beiden Fremden sahen es nicht«, fuhr der Krieger fort.
    Shandor nickte. »So beobachtet weiter. Verfolgt sie und schlagt im geeigneten Moment zu. Vielleicht planen sie ein Attentat auf die Prinzessin.«
    »Shallad behüte!« stieß der Beobachter hervor und sputete sich, wieder an seinen Platz zu kommen.
    »Ich gehe zur Prinzessin und informiere sie«, sagte Shandor entschlossen. Der hochgewachsene Offizier gab sich einen Ruck und verließ das Zimmer, von dem aus sonst Hauptmann Hrolf seine Anordnungen gegeben hatte. Mit langen Schritten stürmte er über den Gang zu den Gemächern Prinzessin Shezads.
    *
    »Es gefällt mir ganz und gar nicht, dass man uns getrennt hat«, sprach Sadagar die Gedanken aus, die auch Mythor hegte.
    »Und was willst du dagegen tun?« gab der Rafher zurück. Er trat einmal mit der Spitze seiner Riemensandale gegen die Mauer. »Wir werden hier auf Mythors Rückkehr warten.«
    Sadagar grinste. »Das kann lange dauern«, kicherte er. »Wenn er nämlich zufällig der Prinzessin begegnet und sie Gefallen aneinander finden…«
    »Du sprichst im Wahn«, stellte No-Ango trocken fest und lehnte sich an die Mauer. »Du kannst dich ruhig setzen, wenn dir das Stehen zu mühsam wird.«
    »Auf die Idee«, gab Sadagar bissig zurück, »wäre ich allein niemals gekommen.«
    »Sieh mal«, sagte der Rafher plötzlich. »Wir bekommen Besuch.«
    Sie mussten gegen das Licht der Sonne blicken, aber es war deutlich zu erkennen, dass die vier Männer direkt auf sie zukamen.
    »Tatsächlich.« Sadagar erhob sich wieder. Stirnrunzelnd schob er das Kinn vor. »Das gefällt mir noch weniger als die Trennung von Mythor.«
    Zwei Herzschläge später erkannte er drei der vier Männer. Jene zogen in diesem Moment ihre Schwerter und hoben sie drohend gegen No-Ango und Sadagar.
    »Wiedersehen macht Freude«, murmelte Sadagar dumpf, »oder auch nicht.«
    Jassams Männer hatten sie wiederentdeckt, und sie schienen Verstärkung bekommen zu haben; den vierten Mann jedenfalls hatte Sadagar unterwegs nicht gesehen. Die dumpfe Ahnung, dass weitaus größere Dinge hinter dem Geschehen standen, sprang ihn an.
    »Mitkommen!« befahl man den beiden. »Keine Gegenwehr, oder ihr seid tot. Lass

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