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Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt

Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt

Titel: Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner K. Giesa
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Palasts.
    *
    Geschrumpft! durchfuhr es Mythor. Schon wieder die Todesreiter! Sie trugen ihre Bezeichnung wohl zu Recht. Sie mussten es gewesen sein, die Lichtfinger gemordet hatten wie Daumenlos. Aber warum das alles? Wussten die beiden Großen etwas, das Mythor nicht erfahren sollte? Beide Großen hatte er aufsuchen wollen, und beide waren vorher ermordet worden!
    Die Lage wurde kritisch. Schritte dröhnten aus der Ferne. Krieger kamen, um einzugreifen. Der Beobachter hatte wohl bemerkt, entdeckt worden zu sein, und er musste auch noch mitbekommen haben, dass Mythor das Doppelspiel Hakhas durchschaute.
    Larashi beugte sich zu Mythor. Die Lippen des alten Mannes flüsterten Worte, die nur Mythor wahrnahm. Für Hakha waren sie zu leise. »Geh nach Süden, Mythor! Ich glaube jetzt, dass du der Sohn des Kometen bist. Geh zu den Stummen. Geh nach Süden. Dort, am Ende des Salzspiegels bei den Ruinen von Erham, wohnt einer von ihnen. Er mag dir weiterhelfen. Ich lenke die Häscher ab. Alles Glück der Welt dir, Mythor!«
    Ehe Mythor es verhindern konnte, stieß Larashi einen gellenden Schrei aus und eilte davon. Ein gutes Dutzend Schritte weiter vor ihnen teilte sich der Gang; der Alte eilte nach rechts.
    »Los!« zischte Mythor den Verräter drohend an. »Du führst mich in die andere Richtung. Schnell, oder du schmeckst meine Klinge!«
    Eine leere Drohung, doch Hakha wusste es nicht. Als Mythor das Schwert zurücknahm, sprang er wie eine Katze auf und eilte voraus, über den anderen Gang. Es gefiel Mythor nicht, dass Larashi allein loszog. Noch immer war der Lärm zu vernehmen, den er machte. Doch nun galt es, das Beste aus der Sache zu machen.
    Vor ihnen führte eine Treppe nach oben. Ohne Zögern eilte Hakha empor. Er schien zu spüren, dass es sein Tod sein mochte, wenn Mythor gefunden wurde. Oben verhielten sie. Ihre Verfolger hatten die Abzweigung erreicht. »Von rechts«, rief einer. »Da schreit er! Drauf!«
    Es waren etwa zwei Handvoll Krieger, die jetzt Larashi nachsetzten. Nach einer Weile verstummten seine Rufe, und Mythor sah ihn niemals wieder.
    »Weiter, alter Freund«, trieb er in der Zwischenzeit den Verräter an.
    Weiter ging es nach oben. Mythor ahnte nicht einmal, auf welchen Pfaden er wandelte. Aber er achtete sorgfältig darauf, dass Hakha ihm nicht entwich. Im nächsten Augenblick flog wie von Zauberhand aufgestoßen eine breite Tür dicht neben einem Treppenabsatz auf, und etwas jagte durch die Luft direkt auf Mythor zu.
    Instinktiv ließ er sich fallen.
    *
    Prinzessin Shezad selbst beanspruchte für sich ein halbes Dutzend durch Türen miteinander verbundene Zimmer. Auf der anderen Seite des Korridors wohnte ihr Gefolge, Zofen und Diener. Mit ihnen hielt Shandor sich erst gar nicht auf. Er hämmerte mit der Faust gegen die Tür, die sich für gewöhnlich öffnete, wenn Shezad ihre Zimmer verließ oder Besucher empfing. Doch niemand öffnete.
    Kurz entschlossen riss der Offizier die Tür auf und stürmte in den Salon. Er roch die Gefahr förmlich. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, vielleicht waren Feinde bereits bis in die Gemächer der Prinzessin vorgestoßen. Er hätte besser ein paar Krieger mitgebracht…
    Aber jetzt war es zu spät.
    Der Salon war menschenleer. Shandor wandte sich nach rechts und riss die Tür auf, ohne anzuklopfen. Es konnte ihn seinen Rang oder gar den Kopf kosten, aber er hielt es für seine Pflicht. Im gleichen Moment wurde die nächste Verbindungstür aufgestoßen. Aus dem wiederum angrenzenden Zimmer kam ein Fremder, der im Palast, ganz besonders aber in den Räumen der Prinzessin, absolut nichts verloren hatte.
    Und Shandor kannte ihn.
    »Jassam!« stieß er hervor und griff zum Schwert.
    Jassam lachte höhnisch und warf etwas. Der Offizier konnte nicht mehr ausweichen und brach zusammen. Immer noch lachend, schritt Jassam über ihn hinweg, und die drei Männer hinter ihm trugen die Beute.
    *
    Das geschleuderte Etwas prallte hinter Mythor dumpf auf den Boden. »Der Große!« heulte Hakha entsetzt und stürmte davon, als sitze Drudin persönlich ihm im Nacken. Mythor könnte es nicht verhindern.
    Er warf sich herum, das Schwert gegen das Ding gerichtet. Als er sich aufrichtete, erkannte er es. Es war der mumifizierte Geschrumpfte. Kaltes Entsetzen stieg in Mythor auf, als er jetzt zum zweiten Mal innerhalb zweier Tage einem so fürchterlich zugerichteten Toten gegenüberstand. Dies musste Lichtfinger sein.
    Mythor warf sich herum, das Schwert in der Faust, und er

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