Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Titel: Mythor - 055 - Luftgeister greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa
Vom Netzwerk:
hatten, hatten beiden ein schemenhaftes Wesen gezeigt und ihnen den Eindruck vermittelt, es mit einer Meduse zu tun zu haben.
    Vina schwebte in größerer Höhe und versuchte die beiden Gesuchten ausfindig zu machen, bevor die entartete Magie vollends Besitz von ihnen ergriff. Und unten bewegte sich Gerrek zwischen den Baumgruppen und Hügeln und versuchte aufzuholen.
    Weit voraus schimmerte, nur aus der Höhe erkennbar, bereits das Farbenspiel der Regenbogen-Brücke…
     
     
    *
     
    Je länger sie nebeneinander in südlicher Richtung schritten, um so nachdenklicher wurde Mythor. Immer wieder warf er seiner Begleiterin prüfende Blicke zu.
    So viele Tage waren sie nun schon unterwegs, ohne ihrem Ziel, der Regenbogen-Brücke, greifbar näher gekommen zu sein. Ramoa hatte behauptet, sich auf den Blutigen Zähnen einigermaßen auszukennen, aber nicht einmal hatte sie ihm verraten können, wie weit es noch war und wie viele Inseln sie noch zu überqueren hatten!
    Und den Drachen-Mann schien sie auch nicht kennen zu wollen. Die Mühle… konnte es nicht sein, daß sie ihn in die Falle hatte gehen lassen, um nach der Rettung die Überlegene herauskehren zu können und ihn ihr zu verpflichten?
    Die Tau hatten ihn, den sie für den wiedergeborenen Helden Honga hielten, doch hinauf zum Vulkan geschickt, um die Feuergöttin zu töten, weil sie entartet war und den Vulkan zum Ausbruch gebracht hatte! Sie mußte vom Bösen besessen sein, hatten sie angenommen…
    War sie es nicht wirklich?
    Warum konnte sie ihm nicht sagen, wo er sich befand? Noch unter den Ausläufern der Schattenzone, am Ende der Welt – oder am Anfang einer anderen? Vielleicht am Anfang der Südwelt?
    Aber sie kannte nur die Inseln und konnte oder wollte ihm nicht mehr verraten! Warum?
    Weil die Mächte der Schattenzone ihr befohlen hatten, ihn in Unwissenheit zu lassen? Ein Gegner, der unwissend ist, ist auch ungefährlich!
    Unwillkürlich rückte er etwas von ihr ab. Ihr Schweigen seit dem letzten Halt machte sie ihm nur noch verdächtiger. Was ging hinter ihrer schönen Stirn vor?
    Unwillkürlich rückte er von ihr ab.
    Ihr Gesicht verdüsterte sich etwas, als er Abstand nahm. Sein Mißtrauen ihr gegenüber wurde immer größer, ohne daß er ahnte, daß es von außen erweckt und gelenkt wurde. Die Magie machte sich in ihm immer breiter.
    Auch in ihr!
    Sie deutete sein Abrücken als Vorbereitung zum Angriff. Seine Unwissenheit hatte in ihr den Verdacht reifen lassen, daß er ein Abgesandter aus der Schattenzone war, der sich ihrer Hilfe bediente, in das letzte Bollwerk auf den Blutigen Zähnen einzudringen, um es ebenfalls auszuschalten.
    Warte, Freundchen, dachte sie. Ich habe dich durchschaut! Es wird dir nicht gelingen, deinen schändlichen Plan auszuführen…
    Aber wie sollte sie es anstellen? Sie war unbewaffnet, und er besaß das Schwert. Also mußte sie ihren Verstand einsetzen und ihm eine Falle stellen.
    Aber wie? Ein paar Bogenschuß weiten entfernt begann ein dichter Wald. Plötzlich wußte sie, daß das der letzte Wald zwischen ihnen und der Brücke war. Sie waren schon ganz nah!
    Konnte sie versuchen, ihn im Wald auszuschalten? Ihn vielleicht in die Fänge einer mordenden Pflanze zu stoßen?
    Sie mußte es versuchen!
    »Achtung!« rief sie. »Die Meduse greift wieder an! Schnell!«
    Sie begann zu laufen. Sie hatte bemerkt, daß trotz seiner spöttelnden Worte ihre Schilderung den Eindruck auf sie nicht verfehlt hatte. Er würde hinter ihr herlaufen.
    Und er tat es!
    Und im Laufen riß er das Schwert aus der Scheide.
    Daß er als Abgesandter der Schattenzone über die Luftgeister genau hätte Bescheid wissen müssen, ging ihr nicht auf. Die Magie der entarteten Zone vernebelte ihren Verstand. Sie lachte triumphierend auf, ohne ihm dabei das Gesicht zu zeigen, als er ihr folgte. Genau auf den Wald zu, in dem sie ihn erledigen konnte. Sie brauchte nur aufzupassen, daß sie selbst nicht einer Pflanze zum Opfer fiel.
    »Der Luftgeist kommt!« schrie sie. Blindlings und mit gezogenem Schwert folgte er ihr.
    Rasch holte er auf.
    Etwas zu rasch! Und als sie sich umwandte und sein verzerrtes Gesicht sah, begriff sie, daß er sie durchschaut haben mußte. So sah ein Mann aus, der töten wollte!
    Das Entsetzen lähmte sie lange genug, um ihn herankommen zu lassen. Wild schwang er das Schwert, das einen herzzerreißend klagenden Ton von sich gab.
     
     
    *
     
    Magie! schrie es in Mythor. Ein Blendwerk! Sie will mich vernichten!
    Sie mußte den

Weitere Kostenlose Bücher