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Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Titel: Mythor - 055 - Luftgeister greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa
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Luftgeist gerufen haben, dessen Schatten auch er hoch oben im Nebel sehen konnte. Sie mußte sich auf eine unbekannte Weise mit ihm verständigen können und hatte ihn wieder auf ihre Spur gebracht.
    Sie selbst hatte bestimmt nichts von ihm zu befürchten. Der Luftgeist würde nur ihn, Mythor, angreifen!
    Deshalb lief sie!
    Deshalb versuchte sie, vor ihm am Wald zu sein! Und deshalb hatte er für die Dauer eines Herzschlags sie so gesehen, wie sie wirklich war: Kein Mensch, sondern ein drachenähnliches Ungeheuer! Eine aufrecht gehende Bestie!
    Wie hatte sie ihn so lange täuschen können? Seite an Seite hatten sie gegen die Fischköpfe gekämpft, und er hatte sie berührt und nichts bemerkt!
    Sie hatte ihn so teuflisch geschickt in Sicherheit gewiegt! Aber jetzt hatte er sie durchschaut.
    Nur einen Augenblick lang. Er hatte ihre wahre Gestalt gesehen. Wie jener entsetzliche Drachen-Mann sah sie aus.
    »Warte, du Blendwerk der Schattenzone!« keuchte er und schwang Alton, während er hinter ihr herlief und sie einzuholen versuchte. Wenn gleich das fliegende Ungeheuer, der Luftgeist, herabstieß, dann wollte er nicht allein sterben, sondern diese Blenderin mit in das Reich des Todes nehmen.
    Blendwerk!
    Ja, das war es, nur ahnten weder Mythor noch Ramoa, von welcher Seite dieses Blendwerk der Magie ausging. Daß sie gezwungen wurden, nur das wahrzunehmen, was eine entartete Macht ihnen vorgaukelte! Und diese entartete Macht setzte alles daran, die beiden Eindringlinge noch in den äußeren Bereichen ihrer Schutz-Zone zu vernichten. Eiskalt hetzte sie sie aufeinander!
    Davon ahnte Mythor nichts, auch nicht, daß jener Luftgeist, der hoch oben schwebte und nur manchmal sichtbar wurde, wenn die Dunstwolke dünner wurde oder ganz aufriß, in Wirklichkeit ein Luftschiff war. Er sah nur vor sich seine Feindin, die ihn so lange getäuscht hatte und sich jetzt vor ihm in Sicherheit bringen wollte.
    Er war schneller! Er hatte die größeren Kraftreserven, und die setzte er jetzt ein und erreichte sie mit weiten Sprüngen. Gut lag Alton in seiner Faust, und dann holte er schwungvoll noch im Laufen aus.
    Alton, das Singende Schwert, gab wieder Laute von sich! Aber war das noch Singen?
    War es nicht der gequälte Aufschrei eines mißbrauchten Wesens?
    Und warum wurde das Schwert in seiner Hand plötzlich so schwer?
    Er konnte den tödlichen Hieb nicht führen. Alton zwang mit seinem Gewicht die Schwerthand nach unten!
    Und dieses Klagen und Schreien, das aus der Klinge kam! Die wurde dabei jählings matt und leuchtete nicht mehr wie früher!
    Verrat! schrie es in seiner Erinnerung. Denk an Krade! Dein Verrat ließ Alton ermatten!
    Tausend Gedanken stürzten durch seinen Kopf. Es hatte lange gewährt, bis er seine Schuld getilgt hatte, die er mit dem Verrat an Herzog Krude auf sich geladen hatte! Erst dann hatte Alton sein strahlendes Leuchten zurückerhalten, erst dann war Alton wirklich das machtvolle Gläserne Schwert geworden, das Schwert des Lichtboten!
    Und jetzt – war es das nicht mehr!
    Überschwer lag Alton in seiner Hand, und mit beiden Händen packte er zu und versuchte das Schwert hochzureißen, um es erneut gegen die Feindin zu führen!
    Und er bekam es nicht mehr hoch!
    Lauter klagte Alton, dessen Klinge nicht mehr gläsern war, sondern stumpf grau!
    »Verrat!« schrie Mythor seine Gedanken hinaus. Aber aus welcher Richtung kam diesmal der Verrat?
    Verriet das Schwert ihn, seinen rechtmäßigen Besitzer?
    »Du verfluchte Zauberin!« schrie er Ramoa an, die jetzt vor ihm zurückwich, herumwirbelte und wieder auf den Wald zulief. Sie mußte nicht nur die Feuergöttin der Tau gewesen sein, die mit ihrer Magie über den Vulkan wachte, sondern sie mußte auch so mächtig sein wie Drudin!
    Mit ihrer schwarzen Magie hatte sie sein Schwert nutzlos gemacht! Darum konnte er es nicht gegen sie erheben!
    Als er es jetzt kraftvoll in die Scheide zurückstieß, gelang das mit gewohnter Leichtigkeit. Alton begann wieder zu glänzen. Das gab ihm die letzte Sicherheit, daß Alton durch Magie behindert worden war, als er die Magierin erschlagen wollte.
    »Ich bringe dich mit den bloßen Fäusten um!« schrie er ihr nach und begann wieder zu laufen. Er war abermals schneller als sie und schlug einen weiten Bogen, um ihr den Weg abzuschneiden. Fast zu spät bemerkte sie es und wich aus, aber jetzt hatte sie bereits zu viel Zeit verloren. Er war zwischen ihr und dem Wald, den sie offenbar unbedingt erreichen wollte.
    Kein Wunder! Über

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