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Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Titel: Mythor - 063 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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dennoch nichts anhaben. Auch Alton drang nicht durch. Immer wieder sprühten Funken auf, und bei jedem Treffer stieß der sich erst langsam, dann immer rascher bewegende Yacub ein wütendes Grollen aus.
    Er wurde immer schneller!
    Der Bann, der ihn gehalten hatte, existierte nicht mehr. Jetzt begann Yacub seine gesamte Kraft zu entfalten. Gerrek fing jäh an, Feuer zu speien, und Mythor befürchtete schon, er würde Ramoa mit seinem Glutodem verbrennen, aber Gerrek zielte sehr genau.
    Wieder brüllte Yacub. Langsam wich er vor den tanzenden Schwertern zurück, wirbelte plötzlich herum und stürmte in weiten Sprüngen davon, den Enterseglern folgend, von denen auch das Schwirren und Dröhnen ihrer rasend wirbelnden Hakenschwingen nicht mehr zu hören war.
    »Hinterher«, schrie Mythor, dessen Angst um Ramoa immer größer wurde. Sie durfte nicht in den Klauen des dämonischen Ungeheuers bleiben! Wer konnte denn sagen, was Yacub mit ihr anstellen würde?
    Sie rannten!
    Mythor holte trotz der Anstrengung, die ihm der Kampf gegen das steinerne Biest bereitet hatte, das Äußerste aus sich heraus, und Scida hielt mühelos mit. Offenbar wendete sie eine bessere Atemtechnik an. Gerrek mit seinen kurzen Beinen wurde hinter ihnen zum Problem und begann zu lamentieren. Aber auf der unebenen Strecke, die die Entersegler gebohrt hatten und die schräg nach oben führte, kam Yacub mit seinem Opfer schneller voran als seine Verfolger.
    Licht voraus! Tageslicht! Und das Schwirren und Dröhnen der Entersegler, aber jetzt klang es anders als zuvor.
    Sie mußten sich frei in der Luft befinden…
    Mythor, Scida und weit abgeschlagen Gerrek erreichten hinter den Enterseglern das Freie. Helles Tageslicht sprang ihnen jetzt entgegen, und da sahen sie das – phantastische Schauspiel, das sich ihnen bot.
    Die Entersegler verließen die Schwammscholle, schwangen sich in die Luft empor, als sei diese ihr einziges und wahres Element, aber einige tauchten auch hinab in die Fluten und sprangen wieder empor wie Delphine.
    Sie entfernten sich von der schwimmenden Insel.
    Und – griffen an!
    »Die Sturmbrecher! «schrie Gerrek entsetzt. »Da! Seht! Sie greifen die Sturmbrecher an!«
    Mythor stand wie erstarrt. Er sah das riesige Schiff der Amazone Burra heranrasen, sah, wie die Segel gedreht wurden, um an dem Verhängnis vorbeizukommen. Aber das Schiff war durch seine ungeheure Schnelligkeit zu langsam in der Drehbewegung.
    »Sie… sie wollten uns rammen«, keuchte Scida entsetzt.
    Dazu kam es jetzt nicht mehr. Die Entersegler machten alles zunichte und fielen über das große Schiff her. Undeutlich sah Mythor, wie sich Dutzende der riesigen fliegenden Alpträume auf alles stürzten, was sich bewegte. Dutzende? Es mußten über hundert sein. Sie zerfetzten Segel, krachten in Aufbauten und versuchten, sie mit ihren wirbelnden Hakenschwingen zu zerstören, fielen über Menschen her. Schreie, wirbelnde Schwerter…
    Mythor wandte sich ab.
    Die Sturmbrecher drehte ab. Burra und ihre Amazonen hatten genug damit zu tun, den Angriff der fliegenden Ungeheuer abzuwehren, und waren vorläufig keine Gefahr mehr. Burra hatte jetzt anderes im Sinn als den Tau-Helden Honga.
    Vielleicht sogar für längere Zeit, je nachdem, welche Schäden die Entersegler anrichteten…
    Jede Münze hat eben zwei Seiten, dachte Mythor grimmig. Eine, auf der die Zahl steht, nach der die Zöllner und Wegelagerer schielen, und eine, auf der der Kopf des Königs prangt.
    Aber wo war Yacub?
    Mythor wandte sich um, versuchte, das Ungeheuer irgendwo zu erkennen. Und dann sah er es.
    Der Steinerne hielt immer noch Ramoa auf den Armen und hatte die andere Seite der Schwammscholle erreicht. Die zur Oberfläche vorstoßenden Entersegler hatten zuerst über den Hütten und den Bäumen gekreist und sie förmlich zersägt, und von der Anhöhe aus, auf der sie sich jetzt befanden, konnten sie die andere Seite erkennen.
    Was wollte Yacub dort?
    Da erst erkannte Mythor, daß Bäume und Sträucher nicht dort aufhörten, wo die Schwammscholle ihr Ende fand!
    »Eine Insel!« schrie der Beuteldrache auf.
    »Gavanque«, murmelte Scida dumpf. »Wir haben Gavanque erreicht!«
    Im gleichen Moment wurde die Scholle abermals heftig erschüttert. Sie mußte am Ufer der Insel auf Grund gelaufen sein.
    Yacub sprang im gleichen Moment und war aus ihrem Sichtbereich verschwunden.
    Noch einmal sah Mythor sich um. Auch die Sturmbrecher verschwand soeben hinter der Landzunge, und der Kampf tobte immer

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