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Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Titel: Mythor - 063 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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verliert Gerrek Yacubs Spur völlig!«
    Der Beuteldrache marschierte wieder los. Auf den ersten Schritten führte die Spur direkt auf das Fort zu, dann aber blieb der Mandaler einen Augenblick lang verwirrt stehen und witterte in alle Richtung. Mythor hätte gern gewußt, was Gerrek wahrnahm, aber er fragte ihn nicht, um seine Konzentration nicht zu stören. War es die Ausdünstung des Steingötzen, die Gerrek witterte, oder vielleicht das Blut aus Ramoas Wunde? Vielleicht sprach irgendein Drachen-Sinn darauf an…
    Da setzte sich Gerrek wieder in Bewegung.
    Yacubs Spur führte in einem sanft geschwungenen Bogen in weitem Abstand am Hexenfort vorbei!
    Demzufolge hatte der Unheimliche allen Grund, den Hexen aus dem Weg zu gehen. Kein Wunder bei seinem ungeheuerlichen Aussehen und bei Ramoa, die er mit sich schleppte. Wieder stieg ihr Bild vor Mythor auf, wie sie ausgezehrt und blutend in der Höhle gekauert hatte, und dann verglich er sie unwillkürlich mit dem lieblich strahlenden Antlitz Fronjas.
    Fronja! Wo in Vanga mochte sie sich befinden?
    Er mußte zu ihr gelangen, egal, auf welchem Weg. Er mußte sie endlich wirklich vor sich sehen, körperlich und nicht nur als Bild oder als Erinnerung.
    Die Tochter des Kometen…
    Aber zwischen Mythor und Fronja hatten die Götter noch eine Menge Blut, Schweiß und Tränen gesetzt – und Yacub, dessen Vorsprung ziemlich groß sein mußte, denn von ihm war nichts zu sehen.
    War er schon auf der anderen Seite der Ebene wieder im Wald untergetaucht? Oder verdeckte nur das Hexenfort die direkte Sicht auf einen sich in weiter Entfernung bewegenden graubraunen Punkt?
    Im nächsten Augenblick wurde Mythor aus seinen Gedanken gerissen.
    Vor ihm schrie Gerrek auf und war gegen eine unsichtbare Wand geprallt!
*
    »Zurück!« herrschte Scida ihn an. »Sofort zurück…«
    Gerrek machte einen raschen Schritt rückwärts, stolperte über seinen Schwanz und konnte gerade noch von Mythor aufgefangen werden.
    »Das ist Hexenwerk!« behauptete Scida.
    Vergeblich versuchte Mythor etwas zu erkennen, das ihnen den Weg versperrte, aber er war sicher, daß da wirklich etwas war. Gerrek hatte andere Möglichkeiten, aufzufallen.
    Langsam, die Hände vorgestreckt, machte Scida jetzt ein paar Schritte vorwärts.
    Und kam plötzlich ein Stück weiter, an genau der Stelle, an der Gerrek aufgelaufen war. Sie tastete eine massive Fläche ab, die ihr und den anderen den Weg versperrte.
    Eine unsichtbare Wand…?
    Unwillkürlich sah sich Mythor nach dem Hexenfort um. Sie waren Yacubs Spur gefolgt, die in weitem Bogen am Fort vorbeiführte.
    Scida bewegte sich jetzt, immer eine Hand an der unsichtbaren Wand, seitwärts, gab es aber nach hundert Schritten auf und kehrte wieder zurück. »Gerrek, du bist länger«, stellte sie fest. »Versuche, die Höhe dieser unsichtbaren Wand abzutasten!«
    Murrend machte sich Gerrek an die Arbeit, aber so hoch er sich auch reckte – überall stießen seine Krallen auf Widerstand.
    »Das muß Yacubs Werk sein!« behauptete er. »Dieser feige Stein hat sich hinter einer magischen Wand versteckt!«
    »Oder auch nicht«, murmelte Scida und betrachtete die Spur, die sie im Gras hinterlassen hatte. Es war ein sanft geschwungener Bogen.
    »Ich nehme eher an«, überlegte sie laut, »daß jemand uns daran hindern will, die unmittelbare Reichweite des Forts zu verlassen. Ich bin sicher, daß ich nicht mehr zum Wald zurückgekommen wäre. Die Wand krümmt sich weiter hinten stärker einwärts als hier.«
    Mythor versuchte Scidas Spur in Gedanken zu verlängern. Höchstwahrscheinlich würde sie ein Oval bilden, in dessen Mitte das Hexenfort lag, wie er rasch abschätzte.
    »Jemand will uns im Fort haben«, sagte er.
    Scida nickte mit leicht verengten Augen. »Nun, dann werden wir diesem Jemand eben einen Besuch abstatten. Vielleicht gelingt es uns auch, die Hexen zu unserer Unterstützung zu bewegen. Zwar bin ich eine Amazone der Zeboa und nicht der Zaem, aber Yacub bedeutet eine Gefahr für uns alle, weil er aus der Schattenzone kommt!«
    Sie winkte Gerrek und Mythor, ihr zu folgen und eilte auf das Hexenfort zu, dessen weiße Mauern vor ihnen immer größer wurden.
    Sie ahnten alle nicht, welche Überraschung sie wirklich erwartete…
*
    »Das ist eine Falle!« behauptete Gerrek, als sie das große Tor in der Wand erreichten. Zweiflüglig ragte es auf, und die beiden massiven Portalflügel waren mit allerlei Schnitzereien übersät, die Mythor nicht auf Anhieb zu deuten mochte.

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