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Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Mythor - 063 - Die Bestie erwacht

Titel: Mythor - 063 - Die Bestie erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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zu fallen. »Sicher«, sagte er. »Unser Gerrek ist der Größte und Stärkste!«
    Gerrek blieb stehen und sah sich um. »Meinst du das im Ernst?« fragte er überrascht.
    »Natürlich nicht«, beschied ihm Mythor.
    »Banause«, zeterte Gerrek. »Auch du willst nicht glauben, daß ich…«
    Mythor winkte nur noch ab.
    Nicht weit vom zerstörten Buukhain fanden sie am Waldrand die sterblichen Überreste Ramoas. Die Feuergöttin lag ausgestreckt auf dem Boden, das ehemals glänzende und nun stumpfe, rote Haar umfloß ihren schmalen, ausgezehrten Kopf mit den eingefallenen Wangen und gab ihr im Tode etwas von ihrer einstigen Schönheit zurück.
    Schweigend kniete Mythor neben ihr nieder und strich über die Stirnwunde. Roter Staub sickerte daraus hervor.
    »Er hat sie umgebracht«, flüsterte der Sohn des Kometen bitter. »Einfacher schlagen…«
    »Wahrscheinlich noch mehr«, sagte Gerrek leise. »Denke an die Lebenskraft, die er den anderen im Nissenhort aussaugte. Vielleicht stärkt er damit seine schwarzen magischen Kräfte. Er braucht das Leben anderer. Und so hat er auch Ramoas Leben in sich aufgenommen.«
    »Oder er hat sie getötet, um ihre Gestalt annehmen zu können«, sagte Mythor überraschend. »Lebenskraft hat er in den letzten Tagen genug erhalten. Es muß noch etwas anderes dahinterstecken. Warum sonst hätte er noch ausgerechnet Noia töten müssen? Vielleicht kann er ihre Gestalt nur annehmen, wenn sie tot ist.«
    »Das könnte bedeuten, daß wir es demnächst auch mit einer falschen Noia zu tun bekommen…«
    »Wir nicht«, widersprach Scida, »denn wir wissen jetzt, wer dahintersteckt. Aber die anderen Hexen auf Gavanque nicht, wenn wir sie nicht warnen…«
    »Ein genialer Plan«, murmelte Mythor. »Und wenn wir auf Noias Vorschlag, die Waffen abzugeben, eingegangen wären, hätte er uns spielend ermorden können – erst uns, dann den überraschten Gerrek! Er muß das Hexenfort umrundet haben und drang von der anderen Seite her ein – als Ramoa getarnt. Und er muß es auch gewesen sein, der Noias Kräfte verstärkte und die unsichtbare Wand errichtete.«
    »Dieser Yacub wird mir immer unheimlicher, je länger ich darüber nachdenke«, stellte Gerrek fest. »Und ich fürchte, er wird noch einige böse Überraschungen für uns auf Lager haben. Denn daß er uns ausschalten muß, ist gewiß. Nur wir wissen, wer er ist…«
    Mythor nickte stumm. Er sah auf Ramoas schlanke, schmale Hände. Vinas Ringe waren zu Staub zerfallen bis auf einen. Langsam löste Mythor ihn vom Zeigefinger der rechten Hand. Ramoa würde ihn nie mehr benötigen. Er versuchte, ihn sich selbst anzustecken, doch der Ring war zu eng. So ließ er ihn in einer Tasche seines Gewands verschwinden.
    »Wir werden sie bestatten«, sagte er leise und erhob sich. »Sie soll nicht von wilden Tieren zerfleischt werden. Das wenigstens sind wir ihr schuldig.«
    Gerrek nickte heftig. Scida schwieg, aber sie half mit, obgleich es eigentlich unter ihrer Würde sein mußte. Auf den Zeitverlust kam es nicht an. Sie würden Yacub finden – oder er sie.
    Irgendwann und irgendwo.
*
    Als nur noch ein sanfter Erdhügel verriet, daß es einmal eine Tau-Feuergöttin Ramoa gegeben hatte, setzten sie die Verfolgung fort. Ein unbändiger Zorn erfüllte nicht nur Mythor. Ramoas Tod war so sinnlos… und um wieviel mehr mußte Scida den Steinernen hassen, der für den Tod so vieler ihrer Gefährtinnen verantwortlich war!
    Allmählich wurde die Spur undeutlicher, die Yacub hinterlassen hatte. Offenbar war er ruhiger geworden und achtete wieder mehr darauf, ungesehen zu verschwinden. Aber Gerrek witterte ihn nach wie vor. Schweigend, was für ihn mehr als ungewöhnlich war und zeigte, wie Ramoas Tod auch ihn bedrückte, stapfte er voran. Es war in dem niedrigen Wald merkwürdig still geworden. Selbst die Vögel schwiegen jetzt.
    Schweigen des Todes…
    Je weiter sie vordrangen, desto geringer wurden die Verwüstungen. Nicht einmal abgeknickte Äste verrieten noch, daß Yacub sich hier durch das Unterholz geschlagen hatte, aber Gerrek behauptete steif und fest, die Spur des Ungeheuers noch nicht verloren zu haben.
    Plötzlich blieb er ruckartig stehen. Mythor lief förmlich auf. »He«, protestierte der Mandaler seltsam leise und bewegte sich vorsichtig rückwärts. »Was sollen diese plumpen Annäherungsversuche? Trampele mir nicht auf den Schwanz!«
    »Ich weiß, dein Heiligtum, das du gern gegen Flügel eintauschen würdest«, entgegnete Mythor

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