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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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der Schlüssel zu dem Geheimnis.«

8.
    »Es ist sinnlos«, stieß Phyter hervor. »Ihr werdet nichts finden. Wer hat euch diesen Blödsinn nur ins Hirn geflüstert.«
    Es paßte ihm überhaupt nicht, daß Fremde in seinen Unterlagen herumstöberten. Zuerst Vilge, nun dieser Mythor. Phyter kam sich überflüssig vor.
    »Halt den Mund«, herrschte Tertish ihn an.
    Die Stimmung war gereizt. Kein Wunder, die ganze Nacht lang hatten Mythor und Tertish in den Pergamenten herumgewühlt, und Phyter hatte die wenig ruhmvolle Aufgabe gehabt, die untersuchten Schriftstücke wieder einsortieren zu dürfen.
    Jetzt sah das Zimmer des Chronisten aus, als sei ein Ballistengeschoß dort zerplatzt. Überall lagen Pergamentrollen herum, in Holz geschnittene Dokumentenplatten, alles kunterbunt durcheinander. Mythor richtete sich auf, er sah müde aus.
    »Ist das alles?« fragte er matt.
    »Ja«, sagte Phyter grimmig. »Bis auf die erste Rolle, aber die wird für euch ja wohl nicht wichtig sein - sie stammt aus der Zeit, als die Horsiks und die Narein-Amazonen noch nicht verfeindet waren.«
    »Oh du Dummkopf«, rief Tertish. »Her damit!«
    Widerstrebend brachte Phyter seine Kostbarkeit heran. Es tat ihm bitter leid, die sorgsam gehüteten Schätze seiner Sammlung diesen Hergelaufenen überlassen zu müssen.
    Mythor griff nach dem Pergament. Er zuckte zusammen, dann flog ein Lächeln über sein Gesicht.
    »Was gibt es?«
    Mythor schloß die Augen. In der Rechten hielt er den Kristall, in der Linken die Pergamentrolle.
    »Ich habe es«, flüsterte er. »Es ist genau zu spüren - hier liegt das Geheimnis von Burg Narein.«
    Er entrollte das Pergament. Die Schriftzüge wurden sichtbar, die Phyter seit Jahren kannte. Es war die Handschrift seines Urahnen…
    … und dann tauchten plötzlich, als der Kristall in die Nähe gebracht wurde, zwischen den Zeilen weitere Zeichen auf. Buchstaben wurden sichtbar, dunkelblau auf dem Braun des Pergaments… das Geheimnis der Chronik…
*
    Ploder spürte, wie die Furcht ihn beutelte. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo er sich befand.
    Er wußte nur eines - vor ihm stapften die Riesinnen durch den undurchdringlichen Nebel, rechts und links gingen die Kriegerinnen von Singara ihrem gräßlichen Gewerbe nach, überall war Kampf und Schlachtenlärm, und was er hier zu suchen hatte, war ihm ein vollständiges Rätsel. Und nirgendwo in diesem Durcheinander war auch nur die geringste Spur von Jayda zu finden.
    Niemals zuvor hatte Ploder sich so schrecklich gefürchtet.
    Sein Pferd vertrug den gespenstischen Nebel so wenig wie Ploder. Es bockte, bäumte sich auf und war kaum mehr zu bändigen.
    Doch plötzlich änderte sich das. Eine tiefe Ruhe überkam Ploder - von irgendwoher kam süßer Flötenklang, eine leise einschmeichelnde Melodie, in die er sich förmlich hineinfallen ließ. Auch das Pferd reagierte darauf, trabte langsam dem verlockenden Klang entgegen.
    Ploder begriff nicht, was um ihn herum vorging. Der Schlachtenlärm war verklungen, das einzige, was davon noch zu hören war, drang gedämpft durch den Nebel, der Marschtritt der Riesinnen. Ploder hatte in seinem Leben schon manchen Nebel erlebt, aber einen derartigen Dunst, so dicht und fest, hatte er niemals zuvor gesehen.
    Und so plötzlich der Nebel gekommen war, so rasch war er auch verschwunden.
    Plötzlich stand Ploder mit seinem Pferd in freier, klarer Luft. Es war die tief in ihm wurzelnde Angst, die ihn sofort zurückschrecken ließ. Weit voraus sah er die Riesinnen davonziehen - und in der Nähe, einen Speerwurf nur entfernt, sah er zwei Frauen, die das Zeichen der Horsik-Sippe trugen. Wenig später tauchte eine dritte auf.
    Es waren die Hexen der Horsiks, und Ploder witterte großes Unheil. Er versuchte, sich zu verstecken, aber es mißlang ihm.
    Näher an die drei Hexen und die Riesinnen heranzureiten, verbot ihm die Furcht, erschlagen zu werden; der Weg zurück in den gruseligen Nebel wurde ihm durch eine alles überlagernde Furcht verwehrt. Und da war noch der zauberisch süße Klang der Flöte, der lockte und rief…
    Ploder überließ seinem Pferd die Entscheidung. Das Tier trabte hinter den Riesinnen her - aber in weitem Abstand.
    Ploder begriff nicht, was an diesem Ort vorging. Er verstand nicht, warum die Riesinnen - erklärte Feinde der Horsik und der anderen Amazonensippen von Süd-Singara - den drei Hexen nicht kurzerhand den Garaus machten.
    Fast sah es so aus… ach was, dummer Gedanke… die Riesinnen im Bund mit den

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