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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Horsik-Hexen… einfach lächerlich… und doch… warum liefen die Hexen nicht weg, warum hatten sie so offenkundig keine Scheu vor den Riesinnen?
    Ploder ahnte Unheil, witterte einen heimtückischen Verrat. Es wurde in diesem Krieg wenig gehext, das war bekannt. Und wenn dann drei der ohnehin reichlich übel beleumdeten Horsik-Hexen unter so verdächtigen Umständen mit Riesinnen zusammen… Ploder dachte den Gedanken nicht zu Ende.
    Beim nächsten Anlaß fiel er einfach vom Pferd, und sein Reittier schloß sich den herumschweifenden Herden herrenloser Tiere an. Für Ploder hatte das den Vorteil, daß er noch weitaus weniger gesehen werden konnte. In einer ihm selbst völlig unerklärlichen Anwandlung von Tapferkeit trabte er im Laufschritt den davonschreitenden Riesinnen nach. Sie zu verfehlen wäre ein Kunststück gewesen - der Tritt ihrer gewaltigen Leiber ließ den Boden erzittern, und der Klang hallte nach Ploders furchtzitterndem Herzen.
    Gestoßen von Neugierde, davongejagt von gräßlicher Furcht, blieb er hinter den Riesinnen. Er mußte sich sputen, sie nicht aus den Augen zu verlieren.
    Es verging mehr als eine Stunde, und die Sache kam Ploder immer geheimnisvoller vor.
    Plötzlich stellte er fest, daß er den Klang der Riesinnen nicht mehr hören konnte. Nun, vielleicht waren sie um den Berg herumgegangen, der ihnen im Weg stand. Ein Fluß strich an einer Steilklippe vorbei, auf der sich später vielleicht eine Burg erbauen ließ. Von den Frauen fehlte jede Spur.
    »Was nun?« seufzte Ploder. Am liebsten wäre er zurückgerannt, aber er hatte das unschöne Gefühl, daß er irgend etwas tun mußte - etwas, das zumindest tapfer aussah, wenn er sich Jaydas Gunst nicht verscherzen wollte…
    Ploder richtete sich senkrecht auf. Was für Gedanken erwog er denn da so unverhofft? Vor wenigen Tagen noch ein scheu-sittsamer Jüngling, und nun malte er sich schon ein Zusammenleben mit einer Kriegerin aus?
    »Hm«, machte Ploder und grinste einen Augenblick lang. »Warum eigentlich nicht?«
    Er hatte einen Entschluß gefaßt. Er wollte den Riesinnen nachschleichen, feststellen, wo sie verblieben waren, und dann Jayda darüber in Kenntnis setzen. Das würde wohl genügen, sich ihre Zuneigung zu sichern; man mußte solche Wahnsinnsheldentaten ja wohl nicht jeden Tag erbringen - dafür waren schließlich die Frauen da.
    Ploder schlich den Berg hinauf. Er vermied den Gipfel, auf dem er weithin sichtbar gewesen wäre, sondern schlich in halber Höhe im Osten an der Bergflanke entlang.
    Hinter ihm streckte sich weites Land. Der Geisternebel war noch zu sehen, davor, als schwarze bewegliche Punkte erkenntlich, taumelten Kriegerinnen und Amazonen umher, wohl von Sinnen dank der zauberischen Wirkung des Nebels, den Ploder inzwischen dem Werk der Horsik-Hexen zurechnete.
    Er spähte in die Tiefe.
    Der kleine Fluß umschäumte den Felsen. Auf halber Höhe, nur wenige Schritte entfernt, klaffte eine Öffnung im Gestein - und Ploder sah gerade noch, wie eine der Hexen darin verschwand.
    Was war nun zu tun?
    Ploder wußte es genau - die Finger weg von solchen Sachen. Aber wenn er beweiskräftige Nachrichten überbringen wollte, mußte er Jayda mehr berichten als das, was er bisher gesehen hatte. Also wartete Ploder. An den Fußstapfen konnte er im übrigen erkennen, daß die Riesinnen in diesen Spalt eingedrungen waren.
    »Was haben die da wohl zu beraten?«
    Heimtücke, das stand fest. Eine von beiden Gruppen verriet ihre Herrschaft, das war ganz eindeutig - und Ploder hatte den wenig schmeichelhaften Verdacht, als seien es die Horsiks, die niederträchtigen Verrat ausführten.
    Als die erste der Hexen erschien, zuckte Ploder zurück. Zwischen Steinen verbarg er sich.
    Nach kurzer Zeit vernahm er das Geräusch von Schritten, dann konnte er auch hören, was besprochen wurde.
    »Später wecken wir sie auf, eine nach der anderen«, sagte eine der Hexen kichernd. »Die von Narein werden sich wundern, wenn sie es mit unseren Riesinnen zu tun bekommen.«
    Ploder glaubte sich verhört zu haben - unsere Riesinnen? Welche Schandtat hatten die Hexen vor?
    Er wartete, bis die drei vorüber waren, dann schlich er ihren Spuren entgegen.
    Die Öffnung im Fels war groß genug, selbst eine der Riesinnen durchzulassen. Im Eingang war niemand zu sehen. Ploder blieb einen Augenblick dort stehen, hörte den hastigen Hammerschlag seines angsterfüllten Herzens und schlich sich dann hinein.
    Dunkelheit umfing ihn, Stille.
    Wo mochten sie stecken, die

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