Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 100 - Die Tochter des Kometen

Mythor - 100 - Die Tochter des Kometen

Titel: Mythor - 100 - Die Tochter des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
Vom Netzwerk:
verfehlen.
    Mythor wollte machen, daß er seinen Standort rasch wechselte, um kein so leichtes Ziel zu bieten. Auf der einen Seite endete der Brückenbogen in einem wuchtigen Turm. Aber aus dessen Zugang tauchte eine andere Meute von Vermummten auf, die sich langsam auf ihn zuschob. Ihr Zögern machte Mythor Mut.
    Mit einem Aufschrei wandte er sich in ihre Richtung und richtete das Gläserne Schwert gegen sie. Zufrieden stellte er fest, wie die gesamte Meute vor ihm zurückwich, sich duckte und förmlich vor ihm davonkroch. Das stärkte seine Zuversicht, es hier nicht mit einem unüberwindlichen Gegner zu tun zu haben, wie sehr er ihm an Zahl auch unterlegen sein mochte. Er war nahe daran, diese feige Bande von der Brücke zu jagen, nahm dann aber wegen des furchtbaren Gestanks, der von den Vermummten ausging, davon Abstand.
    Er wandte sich dem anderen Ende der Brücke zu, an dem sich ein verwinkeltes Mauerwerk mit unzähligen Türmchen, Erkern und Fenstern und Laubengängen erhob. Durch einige der Öffnungen glaubte er Vermummte zu sehen, doch konnte ihr Anblick ihn nicht mehr schrecken.
    Er vermochte sich nun nicht mehr vorzustellen, daß es sich bei diesen erbärmlichen Kreaturen um Dämonen handelte - um jene Beherrscher der Finsternis, die die Lichtwelt in Angst und Schrecken versetzten.
*
    »Mythor!«
    Er konnte diesen Ruf nicht mehr hören. Es konnte nun keinen Zweifel mehr geben, daß es sich bei den Rufern um Dämonen handelte. Denn wohin er auch gekommen war, überall war er auf jene Kreaturen gestoßen, die sich so ängstlich verhüllten. Sie verspotteten und bedrängten ihn, aber sie wagten es nie, sich mit ihm zu messen. Sie stellten ihm überall nach - und wie oft er auch versucht hatte, ihnen zu entwischen, so stöberten sie ihn doch immer wieder auf -, aber sie gingen auch einer Entscheidung aus dem Wege.
    Mythor war schließlich zu dem Schluß gekommen, daß ihre Schwarze Magie innerhalb der Hermexe versagte, so wie auch sein Gläsernes Schwert seine Kraft verloren hatte. Alton war innerhalb der Hermexe ein Schwert wie jedes andere auch.
    »Mythor!«
    Lockend und verächtlich.
    Die Dämonen ließen sich auf keine Gespräche mehr mit ihm ein, sie riefen immer nur seinen Namen. Wie oft hatte er schon nach einem Versteck gesucht? Einige Male hatte er geglaubt, ein solches gefunden zu haben. Doch stöberten ihn seine Peiniger noch jedesmal auf. Es war auch schon passiert, daß die Dämonen die Mauern um ihn abgetragen hatten.
    In ihrem Zorn darüber, daß sie aus der Hermexe nicht entkommen konnten, richteten sie furchtbare Verwüstungen an. Sie rissen ganze Gebäude ein, zerstörten Treppen und Brücken; der Ruinen wurden immer mehr.
    »Mythor!«
    Er wußte nicht, wie lange er schon durch das Labyrinth der Hermexe geirrt war. Auf der Suche nach einem Versteck, nach Wasser und Nahrung - nach Fronja! Bis jetzt hatte er noch keinen Fingerzeig bekommen, wo sich die Tochter des Kometen befand. Aber er bezweifelte nicht, daß sie eine Gefangene der Dämonen war.
    Darum hatte er einige Fallen aufgestellt.
    Auf diese Idee war er gekommen, als er eine Waffenkammer entdeckte. Die meisten der Waffen waren von den Dämonen bereits geplündert oder einfach zerstört worden. Aber er entdeckte einige Spieße und ein Netz.
    Er lockerte in einem Steg eine Bodenplatte und spannte über dem gähnenden Abgrund das Netz, dann setzte er die Bodenplatte wieder ein, jedoch so, daß sie unter der geringsten Belastung nachgab. Auf der anderen Seite pflanzte er die Spieße auf und legte sich zwischen ihnen und der Fallgrube wie zum Schlafen hin, so daß die Dämonen nur von einer Seite, nämlich über die Fallgrube, zu ihm gelangen konnten.
    Tatsächlich ließen sie nicht lange auf sich warten. Sie riefen beim Näherkommen immer wieder seinen Namen, aber so leise, daß ein Schlafender sie nicht hören konnte. Mythor war voll Zuversicht gewesen. Doch bevor es soweit war, daß ein Dämon den Stein der Fallgrube belastete, stimmten sie ein Hohngelächter an - und sprangen über die Falle hinweg. Nur dem Umstand, daß Mythor seine bleierne Müdigkeit bezwingen konnte und sich mit dem Schwert zur Wehr setzte, verdankte er es, daß die Dämonen nicht ihn gefangen hatten.
    Auch andere Versuche, einen Dämon zu fangen, schlugen fehl.
    Mythor fand auch eine Vorratskammer, in der Fleisch und Brot und Wasser, Fisch und Käse und andere Köstlichkeiten lagerten. Doch die Dämonen hatten sie alle ungenießbar gemacht, indem sie ihren

Weitere Kostenlose Bücher