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Mythor - 109 - Der Götterbote

Mythor - 109 - Der Götterbote

Titel: Mythor - 109 - Der Götterbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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gerüstet, und die Tatsache, daß Mythor sich vor diesen scheinheilig freundlichen Unterdrückern auch ohne Magie ekelte, ließ den Würgegriff der Magie noch stärker werden. Es gab nur eine Möglichkeit, dieses gräßliche Gefühl loszuwerden – zurück oder hindurch, und diese zweite Möglichkeit war Mythor verschlossen. Nicht um Haaresbreite brachte er seinen Körper näher auf Moogeth zu.
    Scida versuchte es mit anderen Mitteln. Sie nahm eine Dolchklinge zwischen die Finger, holte aus und warf. Das Geschoß überschlug sich und raste mit der Klinge voran auf einen der Moogeth zu. Der Hagere hob einfach ein Kissen und fing die Waffe damit auf.
    »Lauft!« sagte er mit höhnischem Gelächter. »So ist es uns auch lieb – wir werden viel Spaß mit euch haben. So eine große Herde haben wir noch nie gehetzt.«
    Damit war klar, was Mythor und seinen Freunden bevorstand. Wie flüchtiges Wild würden die Moogeths sie jagen, zu stellen versuchen und dann töten.
    Aus einem Dutzend versteckter Klapptüren schoß ein Rudel zischender Echsen hervor. Dieser Angriff konnte leicht abgewehrt werden, aber die nächste Attacke stand unmittelbar bevor. Die große Tür flog auf, und eine Hundertschaft der Hageren drängte in den Raum, in den Händen scharfgeschliffene Schwerter, in den Gürteln Dolche und kleine Wurfkeulen.
    Es gab mehr als einen Grund, vor dieser Streitmacht das Weite zu suchen, aber Mythor ahnte, daß er damit in eine tödliche Falle gedrängt wurde.
    »Drauf!« rief er und stürmte los.
    Einmal mehr hatte er Grund, sich an seiner herrlichen Waffe zu erfreuen; jeder Hieb traf, und die Hageren stoben auseinander, als sie die ersten ihrer Gefährten verwundet aus dem Gefecht taumeln sahen. In die Lücke, die so entstand, drängten Mythors Freunde nach.
    Nach einer Viertelstunde war der Eingang freigekämpft, ohne daß sich Moogeth gerührt hätte. Die acht Tyrannen blieben auf ihren Sitzen und sahen zu, wie ihre Leibwache auseinandergetrieben wurde.
    »Hier entlang!« bestimmte Mythor. Da er in Alton die beste Waffe besaß, stürmte er den anderen voran.
    Bei seinen Streifzügen hatte er festgestellt, daß ein bestimmter Bereich im Keller des Gebäudes strikt abgeriegelt worden war. Mythor hatte den Verdacht, daß von dort aus das magische Lodern angefacht und unterhalten wurde.
    Es war heller Wahnsinn, dorthin vordringen zu wollen, aber es gab zu diesem Selbstmordverfahren keine Alternative. So hoch und breit war die Lohe, daß kein lebendes Wesen sie durchqueren konnte. Nur Magie half da weiter.
    Eine Gruppe von acht Medusen sicherte den Bezirk, ihre Leiber schimmerten düster, und als Mythor näherkam, schleuderten sie ihm Teile ihrer Körper entgegen, die stark ätzten. Der Übermacht der Angreifer aber hatten sie nichts entgegenzusetzen, und vor dem Feuer, daß Mythor ihnen in Gestalt von Fackeln entgegenschleuderte, empfanden sie soviel Furcht, daß sie rasch das Weite suchten.
    »Eine Kammer mit unseren Waffen!« rief eine der Amazonen, die derweil benachbarte Räume durchstöbert hatte.
    »Her mit den Beilen!« rief Mythor. »Wir müssen die Tür aufbrechen.«
    Während seine Freunde in rasender Eile die Beutewaffen gegen ihre eigenen austauschten, ging er der dickbohligen Tür mit Alton zu Leibe. Späne flogen durch die Luft, als er sich einen Weg freischlug. Er brauchte dennoch lange, und erst als Scida und Tertish mit Streitäxten nachhalfen, gelang es, ein Loch in die Tür zu schlagen und den inneren Riegel zu entfernen.
    Auf den ersten Blick war zu sehen, daß die Gruppe hier richtig war.
    Auf einem Altar loderte ein riesiges Feuer, das von einem Dutzend ausgemergelter Gestalten immer wieder geschürt wurde. Mythor entging nicht, daß der Altar so geformt war, daß er an den magischen Zirkel erinnerte, zudem war er mit allerlei zauberischem Beiwerk geschmückt.
    Die Heizer schleppten sich an den schweren Ketten kreischend fort, als sie die Eindringlinge sahen.
    Mythor trat näher. Eine ungeheure Hitze schlug ihm entgegen. Er konnte sehen, daß die Flammen fast senkrecht zur Decke aufstiegen, sich dort ausbreiteten und in einem Dutzend dicker Ströme durch Öffnungen ins Freie entwichen.
    »Wie bringen wir diesen Brand zum Stillstand?« fragte Mythor. Die Luft ließ sich kaum atmen, und er glaubte spüren zu können, wie sich seine Haare von der Hitze kräuselten.
    »Mit Wasser«, rief Scida aus.
    Mythor erinnerte sich, daß er auf dem Weg hierher ein paar große Wandteppiche gesehen hatte, dick und

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