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Mythor - 109 - Der Götterbote

Mythor - 109 - Der Götterbote

Titel: Mythor - 109 - Der Götterbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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ich des Kämpfens überdrüssig werde. Ich habe euch erzählt, wie es in Moogeths Reich zugeht, welches Schicksal euch erwartet, und ihr habt meiner Entscheidung für euch und eure Freiheit nichts anderes entgegenzusetzen als Wankelmut und Verdrossenheit. Die Zaubermütter wären stolz auf euch!«
    Mythors Ausbruch überraschte die Amazonen sichtlich, zumal sie sehr schnell begriffen hatten, daß Mythors Gefühlsaufwallung echt war. Die mit sichtlichem und hörbarem Grimm hervorgestoßenen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Amazonen sahen sich betreten an. Siebentag lächelte kaum wahrnehmbar. Im Augenblick schien er neben Fronja der zuverlässigste der Freunde zu sein, und Mythor empfand bitteren Schmerz bei dem Gedanken, daß er sich nun neben allen anderen Schwierigkeiten auch damit würde herumschlagen müssen, ob er sich auf seine Gefährten verlassen konnte oder nicht.
    »Wir reden später noch einmal darüber«, sagte Tertish entschlossen. »Einstweilen, da hat Mythor zweifellos recht, müssen wir uns aus diesem Feuerkäfig befreien. Wann erwartet Moogeth deine Antwort?«
    »Sehr bald«, antwortete Mythor. »Damit es keine Mißverständnisse gibt – ich werde in jedem Fall ablehnen, nicht nur um euretwillen.«
    »Das wissen wir«, sagte Scida. »Eine Frage aber – woher bekommen wir Waffen? Wir sind ausgeplündert worden bis auf die Kleidung, wie du sehen kannst.«
    »Wir werden Waffen finden – es gibt genug Kriegsgerät in diesem Haus«, antwortete Mythor. »Folgt mir, wir wollen zu Moogeth gehen.«
    Der Zug bewegte sich durch die düsteren Räume des Feuerpalasts. Mythor hielt unterwegs Ausschau nach Kriegern und Waffen. Offenbar waren Moogeths Kämpfer arglos – Mythor zählte knapp zwei Dutzend der hageren schwarzen Krieger, deren Bewaffnung nicht sehr beeindruckend war. Mit ihnen würden seine Freunde nicht sehr große Schwierigkeiten haben. Was es sonst noch im Palast gab, konnte Mythor nur ahnen. Ein blutiger Streit war in jedem Fall unausweichlich.
    Die Sklaven des Hüters der Unterwelt führten Mythor und seine Freunde in den Raum, in dem er Moogeth zum ersten Mal begegnet war. Diesmal waren acht der Moogeth-Partner anwesend, darunter ein Pfader und eine der Medusen. Mythor hatte die Quallen inzwischen schätzen gelernt, und es erstaunte ihn etwas, daß sich eines dieser friedfertigen Wesen zum Moogeth aufgeschwungen hatte.
    »Nun, wie hast du dich entschieden?«
    »Ich bin meiner Sache noch nicht sicher«, antwortete Mythor.
    Normalerweise war er sehr wahrheitsliebend, aber in dieser Lage wäre Offenheit lebensgefährlich gewesen.
    »Welche Zweifel hegst du?«
    »Ich möchte mich von meinen Gefährten nicht trennen«, sagte Mythor.
    »Das wird unausweichlich sein«, antwortete Moogeth. Es war der Hagere, der für Moogeth sprach.
    »In diesem Fall – ich lehne ab.«
    Moogeth lächelte schwach.
    »Du irrst dich, Mythor. Du wirst einer der unseren werden – in dieser oder jener Form. Wir lassen niemanden weg, der einmal den Weg zu uns gefunden hat.«
    Das war der Augenblick, auf den Mythor gewartet hatte.
    »Angriff!«

8.
    Verblendung wurde Moogeth zum Verhängnis. Offenbar hatte die Lebensgemeinschaft gar nicht damit gerechnet, daß jemand ihre Einladung abzuschlagen wagte. Vermutlich waren alle früheren Einladungen erfolgreich gewesen; angesichts der ständigen Lebensgefahr in der Schattenzone war das Angebot, Moogeth beizutreten, ja auch unerhört verlockend.
    Die acht Gestalten jedenfalls verharrten zunächst auf ihren Positionen, als Mythor seine Waffe zog und seine Begleiter sich gleichzeitig auf die Wachen stürzten. Sie brauchten nicht lange, die Hageren niederzukämpfen und ihnen die Waffen abzunehmen. Allein das Gefühl, wieder eine Klinge in den Händen zu halten, belebte die Amazonen. Mythor konnte ihre Zähne blitzen sehen.
    Noch immer verharrten die Moogeth-Wesen reglos.
    »Ihr werdet den Feuerpalast nicht verlassen können«, sagte der Haupt-Moogeth kalt. »Fügt euch in euer Schicksal.«
    »Das wird sich zeigen«, stieß Mythor hervor. Er, der als einziger der Gruppe seine Waffe hatte behalten dürfen, trat an Moogeth heran.
    Im gleichen Augenblick spürte er, wie ein unüberwindliches Ekelgefühl in ihm hochstieg, den Magen zusammenkrampfen ließ und die Kehle zuschnürte.
    Mythor machte noch einen Schritt, und das Gefühl verstärkte sich. Jede Faser seines Körpers zitterte vor Abscheu und Widerwillen.
    Mit gewaltiger Magie hatten sich die Moogeths gegen Widersacher

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