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Mythos

Mythos

Titel: Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C Schulte von Drach
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großen Amerikanerin. „Ich bin Brea MacLoughlin aus Irland. Ich bin Journalistin. Und ich bin immer auf der Suche nach spannenden und interessanten Themen.“ Sie wies auf die Hütten des Dorfes. „Sie verkünden den Indigenen hier, weit weg von der Zivilisation, das Wort Gottes. Ich würde gern eine Reportage über Sie und Ihre Arbeit machen.“ Sie legte der Frau die Hand auf den Oberarm und hoffte, dass sich die Missionarin geschmeichelt fühlen würde. „Ich würde Sie gern begleiten.“
    Pam schaute skeptisch auf s ueptischdie Hand auf ihrem Arm. „Sie sind Irin? Sind Sie dann nicht katholisch?“
    „Nordirland gehört zu Großbritannien. Die Hälfte der Bevölkerung ist anglikanisch. Protestantisch. Also gewissermaßen evangelikal.“ Das war nicht einmal gelogen. Sie hatte nur nicht auf Pams Frage geantwortet.
    Die Amerikanerin entspannte sich. „Wir schreiben über unsere Arbeit selbst im Internet, wenn wir in Yurimaguas sind“, erklärte sie begeistert. „Aber verkünden Sie ruhig, wie wir das Wort des Herrn verkünden.“
    Sie wandte sich zu Dan um und informierte ihn darüber, dass ihre kleine Reisegesellschaft um ein weiteres Mitglied gewachsen war.
    York warf MacLoughlin einen bösen Blick zu. „Sie sind verdammt hartnäckig“, sagte er leise. „Aber weiter als Centro América wird Sie das auch nicht bringen. Wir nehmen Sie auch von dort aus nicht mit.“
    Vier Stunden später waren die Polizisten und Cori wieder zurück. Alférez Luna hatte seine Jacke ausgezogen und die Krawatte gelockert. Seine Kleidung war schmutzig und in Schweiß getränkt. York nahm die Füße von der Bank, auf der er saß, und stand auf.
    „Ich denke, es ist alles klar“, erklärte der Polizist. „Mein Kollege hat festgestellt, dass einer der Züge des Hebels für die Benzinmischung gerissen ist. Das passt zum Unfallhergang.“
    Er lächelte Cori zu.
    Der Pilot nickte mit düsterer Miene. „Was hilft mir das schon?“, sagte er.
    „Na, jedenfalls war es kein Pilotenfehler“, antwortete Luna und klopfte ihm auf die Schulter. „Außerdem haben wir keine Hinweise auf ausgetretenes Öl und Benzin gesehen. Das ist gut. Dann haben wir noch Zeit, den Tank leer zu pumpen.“
    Luna schaute die drei Ausländer nacheinander an. „Gibt es von Ihrer Seite her noch etwas? Ansprüche auf Schadenersatz an die Firma von Señor Cori beziehungsweise dessen Versicherung?“
    Sie schüttelten die Köpfe. Es ging ihnen gut. Und sie waren froh, wenn die Sache schnell und reibungslos abgeschlossen werden konnte.
    Luna nahm die Mütze ab und wischte sich die Stirn. „Es ist nicht abzusehen, wann wir das Flugzeug bergen können“, sagte er zu Cori. „Im Augenblick haben wir mit den protestierenden Indios genug zu tun. Nicht weit von hier, im Westen von Jeberos, haben sie offenbar ein ganzes Team einer Ölfirma massakriert.“
    „Wie bitte?“, fuhr York auf. Wenn er sich richtig erinnerte, dann musste dort das Gebiet sein, in dem ihr Ziel lag. Irgendwo zwischen dem Río Sillay und dem Dorf Jeberos.
    Luna schaute nervös zu den jungen Indigenen hinüber, die in der Nähe hockten.
    „Davon haben sie Ihnen nichts erzählt? Na, das wundert mich nicht. Einerseits wollen die Chayahuita vom Tourismus profitieren, und der Staat soll für ihre Gesundheit und ihren Wohlstand aufkommen. Andererseits wollen sie die Gemeinschaft nicht an den Bodenschätzen teilhaben lassen, die hier zu finden sind.“ Er spuckte im hohen Bogen aus. „Was bilden sich diese schwulen, heruntergekommenen Kopfjäger eigentlich ein?“
    Er bemerkte den überraschten Blick des Amerikaners. „Ach, wussten Sie nicht, dass diese Kerle sich gegenseitig ficken? Die verbreiten das HI-Virus wie sonst was, auch unter ihren hübschen Frauen.“
    York schaute sich um. Von Tilly, d’Albret und MacLoughlin war nichts zu sehen. Sonst hätte Luna vermutlich nicht so gesprochen. Die drei waren immer noch irgendwo im Dorf unterwegs.
    „Dann werde ich die Finger von ihnen lassen“, sagte er. Das Sexualverhalten der Shawi interessierte ihn nicht besonders. Ihm fiel ein, dass er am Cumpanama Masato getrunken hatte, der mit Speichel produziert worden war. Konnte man sich das Virus über diese Getränke einfangen? Verdammt. Dann musste er wohl in den Staaten einen HIV-Test machen. Er schob den Gedanken beiseite. Jetzt interessierte ihn mehr, was Luna über ein Massaker gesagt hatte.
    „Was ist denn da bei Jeberos passiert?“ nstassiertfragte er nach.
    „Eine ausländische

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