Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythos

Mythos

Titel: Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C Schulte von Drach
Vom Netzwerk:
falsch sein, wenn Gott sie ausgerechnet hier wieder zusammenführte?
    Als sie sich umdrehte, war ihm, als würde sein Schädel implodieren. Frost überzog sein Gesicht, seine Kopfhaut zog sich zusammen.
    Es war nicht Yvonne, die ihn überrascht anschaute. Es war ihr Kleid, es waren ihre Haare, es waren ihre Bewegungen, aber es war nicht ihr Gesicht.
    Tränen stiegen ihm in die Augen. Verwirrt sah er, wie die Frau ihre Tüte beiseite stellte, ihm ihre Handfläche entgegenstreckte und mit einladendem Lächeln etwas sagte. Sie sah gut aus, auch wenn die Falten in ihrem Gesicht trotz des sorgfältig aufgetragenen Make-up verrieten, dass sie älter war als Yvonne.
    Wieder sagte sie etwas. Es klang wie eine Zahl. Dann schob sie ihre Hand in den Ausschnitt und griff sich unter dem dünnen Stoff an die Brust.
    D’Albret legte die Hände vor das Gesicht. Das also war seine Fügung Gottes? Er war einer Prostituierten nachgerannt? Die Frau kam eine Stufe herunter. Ihre Brust wölbte sich ihm auf Augenhöhe entgegen, die Brustwarzen zeichneten sich deutlich durch den Stoff ab. Sie legte ihm die Hand hinter den Kopf und drückte ihn gegen ihren Busen. Er bekam eine Erektion. Yvonne, dachte er. Sie berührte ihn sacht zwischen den Beinen, und er verlor die Kontrolle. Er griff nach ihrer Brust und drängte sie durch die Tür in die Wohnung hinein. Die Träger des Kleides rutschten von ihren Schultern. Mit entblößtem Oberkörper lehnte sie an der Wand, hielt den Stoff vor ihrem Schoß fest und schob ihn ein Stück von sich fort. Wieder sagte sie etwas. Zitternd zog d’Albret einige Scheine aus seinem Geldbeutel. Sie griff danach und legte das Geld in eine Schale auf der kleinen Kommode neben der Tür. Dann warf sie die Wohnungstür mit ihrem Fuß zu und sperrte das Flurlicht aus. Ein Vorhang filterte das Sonnenlicht und tauchte sie in ein sanftes Rot. Im gedämpften Licht sah sie auch von vorn aus wie Yvonne. Es nahm ihm den Atem. Sie ließ das Kleid auf den Boden fallen, dann schüttelte sie sich die Sandaletten ab. Durch ihren Slip zeichnete sich ein Spalt zwischen feinen Wölbungen ab, von dem er seinen Blick nicht mehr losreißen konnte.
    Er fiel auf die Knie, griff mit beiden Händen nach dem Slip, zog ihn herunter und drückte seine Wange in ihren Schoß. Sie schenkte sich ihm. Sie offenbarte sich ihm. Und er konnte nicht anders, er musste es endlich annehmen. Sie fasste nach seinen Wangen und hob sein Gesicht hoch, sodass er sie lächeln sah. Dann drückte sie seine Schultern ein wenig zurück. Er verstand und stand auf. Er drückte seine Lippen auf eine ihrer Brustwarzen, saugte sich fest, dann warf er den Kopf herum zur zweiten Brust, als könnte er sich nicht entscheiden.
    Das Hohelied Salomos, das Lied der Lieder, kam ihm in den Sinn. „Deine beiden Brüste sind wie zwei Kitze, Zwillinge der Gazelle.“ Was für ein Blödsinn. Was für ein furchtbarer Möchtegern-Poet hatte dieses Gedicht zusammengestümpert? Hatte Salomon wirklich jemals die entblößte Brust einer Frau berührt?
    Er zuckte zurück, als sie sich an seiner Hose zu schaffen machte, dann drängte er sich mit dem Unterleib gegen ihren Schoß, drückte sie so fest gegen die Wand, dass sie einen kleinen Schrei ausstieß. Seine Hose fiel zu Boden. Er rieb sich an ihrem Oberschenkel, bis sie nach ihm griff. Irgendwo hatte sie ein Kondom hergezaubert und zog es ihm mit geübten Fingern über. Stromschläge fuhren in seine Wirbelsäule. Dann brachte sie ihn in die richtige Position. Als er in sie eindrang, verschwand die Welt um ihn herum, konzentrierte sich auf einen einzigen Punkt. Alles löste sich auf in einem einzigen Gefühl. Zum ersten Mal begriff er, was mit dem Wort Ekstase gemeint war. Und das Gefühl ging nicht vorüber. Es wurde immer besser, während er sich mit geschlossenen Augulelosseneen zuerst langsam und fassungslos in ihrem Schoß bewegte, dann immer schneller. Er spürte ihre Beckenknochen unter seinen Handflächen. Sie streckte ihm auf Zehenspitzen ihren Schoß entgegen, die Schultern gegen die Wand gepresst, eine Hand an der Garderobe. Sie stieß einen Seufzer aus, der nicht nach Yvonne klang. Wie die Tiere, dachte er erschrocken. Wir treiben es wie die Tiere. Mein Gott, mein Gott. Er drückte sein Gesicht in ihre Haare, schnaubte in ihren Nacken. Das Gefühl der Ekstase wich und wurde langsam verdrängt von etwas Dunklem. Ein schwarzer Schleier legte sich über seine Gedanken. Er musste aufhören, aufhören, aufhören, aufhören.
    Als

Weitere Kostenlose Bücher