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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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denn der alte Lieferwagen hatte schutzlos in dieser Sintflut
gestanden, und das hatte er natürlich übelgenommen. Schließlich holte John sein
eigenes Auto heraus, das wie durch ein Wunder heil geblieben war, obwohl die
Garage an einer Ecke in Brand geraten war. Mit ihm schleppte er das alte Stück
den Abhang hinab. Das erweckte endlich den Motor zu neuem Leben. Mit lautem
Knattern sprang er an. Diana fuhr mit ihnen, ungern zwar, aber mit dem Gefühl,
sich während Miß McLeans Abwesenheit um die Schule kümmern zu müssen. John
blieb zurück, erschöpft, aber glücklich. Er lächelte, als er ihnen vom Tor her
nachwinkte.
    Sie fuhren durch den dichten
Regen ins Tal hinab. Kein Windhauch war mehr zu spüren. Bei den Farmen drunten
gab es nur wenig Schäden. Einige Hecken hatten gebrannt, einige trockene Weiden
gelitten, ein paar Heuschober waren verloren. Ein paarmal mußten sie einem
verbrannten Leitungsdraht ausweichen, der über der Straße hing. Sie wußten, daß
oben auf den Höhen — auf beiden Seiten der Autostraße — das Feuer furchtbar
gewütet hatte. Dort mußten die Farmer Haus und Hof und Vieh verloren haben.
    Unruhig rutschte Percy auf
seinem Sitz hin und her: »Hoffentlich ist Sam schon im Laden, wenn wir
zurückkommen. Der verrückte Kerl riskiert zuviel .«
    Diana fragte: »Was ist mit Sam?
Er wird doch nicht versucht haben, durchzukommen?« Als Percy ihr zögernd alles
erklärte, rief sie: »O Gott, Bill, Beeil dich! Ein schrecklicher Gedanke, daß
Sam vielleicht allein irgendwo im Busch steckt.«
    Als sie zum Laden kamen, war
alles ruhig. Elaine saß in Justins Stuhl und las die Zeitung vom Vortag. Von
Sam war nichts zu sehen. Seit zwei Stunden hatte sich auch das Telefon nicht
mehr gerührt. Sie berichtete, daß zuerst noch ein paar Leute zum Einkaufen
gekommen waren. Dann waren viele erregte Anrufe gekommen, aber plötzlich hatte
das ein Ende, wahrscheinlich waren die Leitungen verschmort. Von Sam wußte sie
nichts.
    »Aber oben auf der Höhe steht’s
schlimm. Die Straße ist unpassierbar, und einige Häuser sind niedergebrannt.
Ehe die Leitungen kaputt waren, haben die Leute noch angerufen und gebeten,
alle, die hier nur irgend fort können, zur Hilfe zu schicken. Ich habe mir
deine Liste angesehen, Percy, und allen Bescheid gesagt, außer Clive. Ich
dachte mir, daß der genug bei den Ross’ zu tun hätte und es besser sei, ihn
nicht zu beunruhigen.«
    Müde schleppte sich Diana in
die Küche, aber sie wollte fürs erste noch nicht heimgehen. »Ich kann nicht.
Nicht ehe ich weiß, was mit Sam los ist. Ich habe ihn gern; wir alle haben ihn
gern. Er und Percy sind unsere besten Freunde. Außerdem bin ich mit ihm
verwandt. Ich habe vergessen, um welche Ecken herum. Mutter sagte immer, er sei
ein Vetter sechsten Grades.«
    Elaine lächelte nicht. Sie
hatte inzwischen erfahren, wie ernst die Maori jede Blutsverwandtschaft nehmen,
auch wenn sie vier Generationen zurückliegt. Sie dachte an Sam, den
langbeinigen, gutwilligen, freundlichen Mann, ein Maori von der besten Art,
wenn auch durch seine Erziehung und seine Interessen sehr verschieden von
Diana, die jetzt erschöpft in Percys Lieblingsstuhl sank.
    »Ich fürchte, ich muß nach
Hause«, sagte Elaine. » Mrs. Neal kommt vielleicht
nicht heim. Sie wollte für die vielen Helfer draußen kochen. Vielleicht ist
auch Reti zu den anderen gegangen, dann ist überhaupt kein Mensch da. Aber ich
möchte doch etwas zu Essen vorbereiten, falls sie zurückkommen. Dich möchte ich
am liebsten mitnehmen und ins Bett stecken, Diana.«
    »Ach was, ich bin ganz in
Ordnung, nur müde. Und ich hatte gräßliche Angst. Ich
hasse das Feuer. Als ich klein war, wütete auch ein schlimmes Buschfeuer, ein
Mann ist dabei verbrannt. Unser Haus ging in Flammen auf, und Mutter und ich
standen die ganze Nacht am Flußufer , um
hineinspringen zu können, falls das Feuer zu nahe käme. Das habe ich nie
vergessen.«
    »Entsetzlich. Ich kann es mir
kaum vorstellen! Und bei John war’s wohl auch schlimm, nicht wahr?«
    »Erst dachte ich, es gäbe keine
Hoffnung. Es war wie ein Inferno, in dem wir wie irrsinnig umherrannten. Aber
der Regen hat uns gerettet. Ich glaube nicht, daß wir viel ausgerichtet hätten,
wenn der Sturm noch länger angehalten hätte.« Und übermütig fügte sie hinzu:
»Du hättest mich sehen sollen, als es vorbei war! Ich war völlig daneben, ich
hab’ sie alle abgeküßt , auch gegen ihren Willen, und
geheult habe ich wie ein Schloßhund . Meine

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