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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Mutter
wäre schockiert gewesen. >Denke daran, daß wir Maori stets unsere Würde
bewahren, auch in Gefahr und sogar im Tode!< Ich weiß noch gut, wie sie das
zu mir sagte. Na, von Würde war bei mir keine Rede.«
    »Deine Mutter hätte das
verstanden, Diana!« sagte Percy ernsthaft. »Du warst sehr tapfer, und nachher mußtest du erst mal ein bißchen Dampf ablassen.«
    »Und jetzt solltest du dich
hinlegen«, sagte Justin. »Es ist zehn Uhr, und du läßt mich nicht zu meinem Bad
kommen, das ich so dringend nötig hätte. Laß dich von Elaine nach Hause
bringen. Sobald wir etwas von Sam hören, lass’ ich’s dich wissen, und du wirst
dich auch wohler fühlen, wenn du erst in die Wanne und dann ins Bett kommst.«
    Schließlich gab sie nach,
hauptsächlich deshalb, weil sie zu müde war, um weiter zu widersprechen. Justin
begleitete die Mädchen hinaus, dann ging er ins Bad, zog sich rasch um und
sagte zu Percy: »Ich glaube, ich sollte mal nachsehen, wie es Mr. Ross geht, da
deren Telefon auch kaputt zu sein scheint.«
    Er fuhr die Straße hinauf und
überlegte müde, daß ihm am heutigen Tag etwas Seltsames widerfahren sei. Jetzt
war er zu erschöpft, um sich völlig darüber klarzuwerden, aber morgen wollte er
mit Elaine darüber sprechen, und sie würde ihn verstehen wie immer.
    Der Ross’sche Besitz hatte wenig gelitten. Er war schon vor langer Zeit gerodet worden und
lag weit entfernt von der Gefahr. Justin war froh, daß Clive nicht auch noch
diese Last auf seinen Schultern zu tragen hatte. Er ließ den Wagen am Fuß des
Hügels stehen, um den Kranken nicht zu stören. Er ging den Hang hinauf. Im Haus
war alles still, nur in einem Zimmer brannte Licht. Als er oben war, trat Clive
aus der Tür mit allerlei Werkzeug und einer Taschenlampe in der Hand.
    »Hallo! Ich wollte gerade die
Telefonleitung reparieren. Damit man wenigstens den Arzt anrufen kann, sobald
die Hauptleitung in Ordnung ist.«
    »Wie geht’s?«
    »Jetzt etwas besser, aber
vorhin war’s ganz schön knifflig.«
    »Ich dachte, das Penicillin
würde wirken.«
    »Ja, aber sein Herz ist nicht
in Ordnung. Anscheinend war’s schon immer ziemlich schlecht. Ich war dem alten
Herrn gegenüber doch wohl ungerecht. Man verliert die Geduld, wenn so ein
Mensch nie richtig anpackt. Wahrscheinlich kann er’s wirklich nicht.«
    »Ich fürchte, wir haben alle
denselben Fehler gemacht.«
    »Wie steht’s denn da oben? Ist
bei John alles in Ordnung?«
    »Jetzt schon, seit es regnet,
aber vorher war allerhand los.«
    »Ich kam mir richtig feige vor,
weil ich nicht geholfen habe, aber einer mußte ja hier sein, falls... falls...«
    »Selbstverständlich. Ich
glaube, es gab genug Helfer. Was macht Miß McLean?«
    »Die Frau ist großartig. Kühl
und umsichtig. Ich helfe ihr. Sally halten wir möglichst raus aus dem Ganzen.«
    »Wie geht’s ihr?«
    »Zum Glück hat sie viel Arbeit,
sie versorgt uns und die Farm. Sie ist richtig außer sich. Sie macht sich
Vorwürfe, weil er sich erkältet hat.«
    Als er zum Auto zurückging,
dachte Justin, daß es nicht Sally war, der man Vorwürfe machen konnte. Wie
leichtfertig hatten sie sich in das Dasein anderer Menschen eingemischt und,
wie Percy prophezeit hatte, nur Blödsinn angerichtet.
    Die Ladentür war angelehnt, und
in dem Licht, das durch den Regen hinausdrang, sah er vor dem Laden einen
schadhaften kleinen Wagen stehen. Als er die Küchentür öffnete, sah er zu
seiner ungeheuren Erleichterung Sam sitzen — rußig und zerzaust, aber fröhlich
in die Welt blickend. Im nächsten Augenblick, als Justin Sams Gefährtin
erblickte, verflog seine Heiterkeit und machte schier einer Panik Platz.
    Eine junge Frau saß da, ihre
Kleider waren noch schmutziger und zerrissener als die Sams. Aber nicht dieser
Anblick jagte ihn in die Flucht. Im Büro fand er Percy, der aufgeregt einen Anschluß nach dem anderen herzustellen versuchte.
    »Nicht einen Piepser. Alles
kaputt. Mein Gott, ist das ein Mist!«
    »Du sagst es! Wer ist die Frau?
Was ist passiert?«
    »Sam ist mit den Briefsäcken
durchgekommen — ich hab’s ja gesagt. Er nahm den Trampelweg durch den Busch am Hügelkamm entlang, abseits vom Feuer. Von dort bog er in die
Fahrstraße ein, wo ihr Haus lag. Aber das Haus war weg. Das Feuer war
erloschen, und es regnete. Er traf die junge Frau, die mutterseelenallein
umherirrte. Anscheinend hatte ihr Mann an dem Morgen wegen einer dringenden
Sache fort müssen, es gab da ja noch kein Anzeichen vom Sturm oder gar vom
Feuer.

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