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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Patienten machen
Ihnen Ehre.«
    Dann wandte sie sich an Percy
und sagte: »Und jetzt muß ich zu Mr. Ross. Ist das mein Fahrer?«
    Unterwegs berichtete sie, daß
auch sie die ganze Nacht zu tun gehabt hatte. In dem anderen Tal hatte das
Feuer nicht so gewütet. Aber auf einer Farm war alles vernichtet, und der
Besitzer und seine Frau wären ums Haar von den Flammen eingeschlossen worden.
    Miß McLean empfing sie auf der
Veranda. Augenscheinlich kannte sie die Gemeindeschwester gut, und die beiden
gingen sogleich zu den Einzelheiten über. Die Lehrerin sah aus, als habe sie
seit vielen Tagen keinen Schlaf gefunden, aber auch sie zeigte ein
unterschwelliges Siegesbewußtsein . Überall diese
Selbstzufriedenheit! Justin machte sich auf die Suche nach Sally.
    Sie kam mit einem Eimer Milch
aus dem Kuhstall. Richtig jammervoll sah sie aus. Miß McLean war zwar müde,
aber tadellos angezogen, während Sallys alte Jeans und Gummistiefel noch
Schlammspuren vom gestrigen Regen zeigten. Über ihrer Stirn zog sich ein
breiter Schmutzstreifen. Als Justin ihr den Eimer abnahm, sagte sie müde: »Das
Melken ist widerlich. Clive hat’s jetzt immer getan, aber heute mußte er
beizeiten zu seiner eigenen Farm hinüber. Also hab’ ich selber gemolken, und
die böse alte Daisy hat mir mit ihrem dreckigen Schwanz übers Gesicht
gewischt.« Und sie rieb an dem Streifen mit ihrer ungewaschenen kleinen Hand,
daß er sich bis auf ihre Nase ausdehnte.
    Justin lachte und sagte
freundlich: »Armes Kind! Du tust mir wirklich leid. Aber sonst geht’s doch
besser, nicht wahr?«
    »Wir hoffen es, aber ehe der
Arzt nicht hier war, sind wir unserer Sache nicht sicher. Clive ist überzeugt,
ihn heute zu erwischen, aber ich glaub’s noch nicht.«
    Alle vollbrachten Wunder, fand
er. Clive, John, Diana, Percy, Sam, Elaine — die Gegend der neuen Siedlungen
war übervoll von heldenhaften Charakteren. Nur er selbst hatte nichts getan. Er
war mit dem Lieferwagen da- und dorthin gefahren, hatte die Helden aufgelesen,
ein paar Feuerchen gelöscht, aus einem Stoff zwei Dutzend Windeln gerissen — nicht
eine einzige große Tat.
    Sie mochte seine Gedanken
erraten haben, denn sie legte ihre warme Hand auf seinen Arm und sagte: »Eine
schlimme Nacht habt ihr alle verbracht, und ihr habt euch großartig bewährt,
Justin — du und Elaine. Ihr kommt hierher in unser Dasein, und gleich scheint
ihr dazuzugehören.«
    Er war müde, und ihre Worte
taten ihm wohl, aber er mißtraute den Sentiments und sagte deshalb scheinbar
leichthin: »Du bist ein kleines Mädchen, aber sehr dreckig. Komm ins Haus und
wasch dein Gesicht.«
    Sie errötete und sagte
gekränkt: »Jetzt ist nicht die Zeit, an sein Äußeres zu denken. In den letzten
Tagen bin ich kaum dazu gekommen, mein Haar gründlich zu bürsten.«
    Zu spät fiel ihm ein, daß sie
keinen Sinn für Humor hatte. Die Gemeindeschwester kam in die Küche und meinte
lebhaft: »Ihrem Vater geht es viel besser, als ich dachte! Miß McLean ist eine
großartige Krankenpflegerin, nicht wahr? Hoffentlich kriegen wir heute den Arzt
her.«
    Ohne die beiden weiter zu
beachten, machte sie sich an ihre Arbeit mit Thermometer, Desinfektionsmitteln
und kochendem Wasser. Sally ging sich waschen, und Justin schlenderte ins
Wohnzimmer. Er besah die Bücher und überlegte, wie lange es wohl her war, daß
er hier die erste Ladung Lebensmittel abgeladen und die Bibliothek von Mr. Ross
gesehen hatte. Er war schon beinah in einem Sessel eingeschlafen, da rief Sally
aus der Küche: »Ich hab’ Kaffee gekocht! Komm doch rüber!«
    Sie tranken in ruhiger
Zweisamkeit. Sie trug ein helles Baumwollkleid; ihr Haar war ordentlich
gekämmt, die Locken hatten einen schönen Glanz, und obwohl ihrem Gesicht
jegliches Make-up fehlte, war es bezaubernd. Er fand sie lieb und süß
aussehend, aber ein Instinkt mahnte ihn zur Vorsicht. »Du machst guten Kaffee
und sehr nahrhafte Brötchen«, sagte er sachlich.
    »Es kommt mir vor, als hätte
ich seit Tagen nichts anderes getan, seit Miß McLean die ganze Verantwortung
übernommen hat. Von Krankenpflege verstehe ich nichts, genausowenig wie von vielen anderen Dingen.«
    Der traurige Zug um ihren
hübschen Mund veranlaßte ihn zu der törichten Bemerkung: »Wirklich? Das glaube
ich nicht. Mir würde es genügen.«
    Zu seiner größten Bestürzung
errötete sie tief und sagte: »Ach nein, Bill. Schon nach einem Monat würde ich
dich schrecklich langweilen. Du wirst ein sehr gescheites Mädchen mit viel
Humor

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