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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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startete.
    Der Motor machte einen gewaltigen Lärm. Sally rief: »Jetzt geht’s ja! Vielen Dank! Auf Wiedersehen!« Aber Justin hörte nicht auf sie; er sprang auf das Trittbrett und ließ sich auf den Beifahrersitz gleiten. Sally verlangsamte das Tempo etwas, damit auch Flick noch aufspringen konnte; dann fuhr sie wortlos weiter. Ihr sonst so weicher Mund hatte einen strengen Zug.
    »Was ist denn eigentlich los, Sally?« fragte Justin. »Du hast ja richtig losgehackt auf den armen Percy. Er war ganz erschrocken.«
    »Ich hasse es, daß alle mich für hilflos halten. Die arme Sally! heißt es die ganze Zeit. Ich bin nicht so schwach. Ich kann allein fertig werden. Das hab’ ich schon immer getan und will es auch weiter tun.«
    »Natürlich! Das hast du bewiesen, aber es ist doch verständlich, wenn deine Freunde dir beistehen wollen, wenn du in Schwierigkeiten bist. Sie tun das gern.«
    »Sie tun’s gern? Es macht freilich Spaß, ein klappriges altes Auto anzuschieben oder eine Nacht lang zu wachen, wenn ich mich vor einem Betrunkenen fürchte. Ich hab’ es einfach satt, den Leuten solche Vergnügungen zu verschaffen. Ich will nur in Ruhe gelassen werden.«
    Das klang so unvernünftig, es paßte so wenig zu Sally, daß er nichts entgegnen konnte. Er wagte nur milde zu sagen: »Das Lenkrad geht so schwer; es sollte mal gerichtet werden. Tust du dich nicht ein bißchen hart bei den scharfen Kurven?«
    »Überhaupt nicht. Ich bin daran gewöhnt. Man muß eben aufpassen«, sagte Sally selbstbewußt und steuerte den Wagen nur wenige Zentimeter neben dem Abhang in eine Haarnadelkurve.
    Daraufhin hielt Justin es für klüger, zu schweigen. Wunderbarerweise erreichten sie ohne Unfall das Tor zur Farm. Erleichtert sprang er aus dem Wagen, um das Tor zu öffnen, während sie mit Schwung bergan fuhr. An der Gartentür sahen sie Mr. Ross mit einer Axt in der Hand. Justin fand diesen Anblick so ungewöhnlich wie die Erscheinung eines Erzengels mit dem Flammenschwert.
    Zum erstenmal half Mr. Ross ihnen auch, die Pakete ins Haus zu tragen. Auf Sallys ängstliche Frage, ob es ihm nicht zuviel werde, versicherte er, daß er sich besonders wohl fühle und ihm ein bißchen Bewegung nur guttue. Justin folgte Sally in die Küche. Er suchte eine Gelegenheit, ihr wegen Elaine alles zu erklären. Er merkte, daß ihr Stolz entweder durch sein oder Clives Verhalten verletzt war. Sicher würde sich ihre Laune bald wieder bessern, und sie würde ihn dann wie sonst zu einer Tasse Tee einladen. Aber Sally überließ die Unterhaltung ihrem Vater.
    »Es ist sehr liebenswürdig, daß Sie sich des wackligen alten Karrens angenommen haben. Sally, wir müssen doch mal an die Anschaffung eines zuverlässigen Wagens denken. Man gewöhnt sich zwar an seine Sachen. Aber da die Zeiten doch besser werden...« Wie gewöhnlich vollendete er seine Sätze nicht und fuhr zerstreut fort: »Wie wär’s mit einer Tasse Tee, ehe Sie wieder gehen, Bill? Sally, meinst du nicht auch...«
    An ihrem Gesichtsausdruck erkannte Justin, daß Sally keineswegs der Meinung war. Aber er war fest entschlossen, mit ihr zu sprechen, und nahm daher Mr. Ross’ Einladung ungeniert an. Zum Glück läutete das Telefon, als sie den Tisch deckte, und ihr Vater ging aus dem Zimmer an den Apparat. Justin ging auf Sally zu, nahm sie einfach bei den Schultern und drehte sie um, so daß sie ihm ins Gesicht sehen mußte.
    »Jetzt heraus mit der Sprache. Was habe ich getan? Weshalb schmollst du?«
    Sogleich merkte er, daß das kein guter Anfang war. Sie blitzte ihn an und stampfte mit dem Fuß. »Ich schmolle nicht. Aber ich hab’s einfach satt, das Baby der Allgemeinheit zu sein. Diese Wohltätigkeit geht mir auf die Nerven. Immer und zu allem brauche ich Hilfe, und ihr lehnt euch dann in eurem Stuhl zurück in dem Bewußtsein, eine gute Tat vollbracht zu haben.«
    Er lachte und meinte: »Bei dir ist das etwas ganz anderes, Sally. Wir sind doch Freunde, und es macht mir einfach Spaß, etwas für dich zu tun.«
    Aber sie machte sich los und trat ans Fenster, wandte ihm den Rücken zu und sagte ruhiger: »Du warst sehr nett zu mir. Glaub nicht, daß ich undankbar bin. Durch dich hat sich für mich vieles verändert.«
    »Für mich auch.«
    Er lauschte aufgeregt. Mr. Ross schien sich fröhlich von jemandem zu verabschieden und würde bald wieder ins Zimmer kommen. Justin trat zu Sally und legte liebevoll den Arm um ihre Schultern. Wie ein Freund — nein, wie ein Bruder, dachte er. Da er

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