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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Mittagszeit an füllten Scharen von Männern und unzählige Hunde den Laden und anschließend die Veranda und versetzten Flick in solche Aufregung und verwickelten ihn in so viele Kämpfe, daß Justin ihn schließlich für den Rest des Tages einsperrte.
    Für jedermann war es ein großer Tag, denn trotz der anhaltenden Trockenheit gingen die Preise in die Höhe. Auf dem Markt herrschte ein ohrenbetäubender Lärm. Das Blöken der unzähligen Lämmer, die man grausam von ihren Müttern getrennt, und das der Mutterschafe, denen man an diesem Tag ihre Nachkommenschaft genommen hatte; das Muhen der Rinder, die heftigen Proteste einer Schar bester Bullen, die am liebsten aufeinander oder auf jeden unvorsichtigen Zuschauer losgegangen wären; die Klagerufe der eben erst entwöhnten Kälber — all das mischte sich mit dem Rufen der Männer, dem Gebell der Hunde, dem Knallen der langen Peitschen und den lauten Flüchen.
    Diana war in ihrem Element. Sie wechselte vergnügte Worte mit den Vorübergehenden, begrüßte höflich die alten Maori-Freunde, sie lachte mit den weißen und braunen Mädchen, sie neckte Miß McLean und tat dabei flink und geschickt hunderterlei Handreichungen. Wie immer hielt sich Miß McLean mehr im Hintergrund; sie war unermüdlich tätig. Sie war völlig Herr der Lage und sah in ihrem leichten Sommerkleid sehr attraktiv aus.
    Als gegen elf Uhr die Wagen der Versteigerer eingetroffen waren, sollte die Auktion beginnen. Sally war noch nicht erschienen.
    »Unpünktlichkeit paßt gar nicht zu Sally. Ob irgendwas schiefgegangen ist? Entweder ist der scheußliche alte Karren auseinandergefallen, oder ihr dämlicher alter Papa ist krank.«
    »Ach, das wäre kein Wunder, Diana! Am Sonntagabend sah er gar nicht wohl aus. Er war völlig durchnäßt; er schien sich erkältet zu haben, und sein Fuß war arg verbrüht«, meinte Miß McLean vorwurfsvoll.
    »Erinnern Sie mich nicht an den Fuß! Ich weiß schon, daß ich schuld war. Trotzdem, es paßt zu ihm, einen Schwächeanfall zu kriegen, wenn Sally ein einziges Mal ihre Freiheit und ein bißchen Spaß haben soll... Clive, hast du Sally gesehen? Weißt du, ob dort alles in Ordnung ist? Normalerweise kommt sie nie zu spät.«
    »Seit eurem verdammten Picknick hab’ ich sie nicht gesehen«, war die verdrossene Antwort.
    Diana zog eine Grimasse und lachte. »Ich suche jemand, der in Percys Laden nachfragt. Vielleicht weiß Bill etwas. Der würde sich auch die Mühe machen und feststellen, ob sie unterwegs mit dem gräßlichen Auto steckengeblieben ist, oder was sonst los ist. Unsinn, Clive, plag dich nicht! Warum solltest du dich anstrengen, und gerade für Sally?«
    Clive warf ihr einen bitterbösen Blick zu, schwang sich auf sein Pferd und machte sich auf die Suche nach dem nächsten Telefon. Selbst auf die Gefahr hin, zu spät zu der Versteigerung zu kommen, wollte er sich erkundigen. Natürlich war bei Ross’ alles in Ordnung. Aber das verflixte Mädchen Diana konnte einen schon auf die Palme bringen.
    Die Auktion begann um halb zwölf und ging ohne Unterbrechung weiter bis um vier Uhr.
    »Wo ist übrigens Clive geblieben?« fragte Miß McLean.
    »Er ist fort, um nach Sally zu sehen. Meine scharfe Zunge hat ihn aufgestachelt — und die Vorstellung, daß Bill sie wieder beschützen könnte. Seitdem ist er nicht mehr erschienen. Ich darf nicht vergessen, mir von ihm zehn Shilling geben zu lassen für all den Tee, den er nicht getrunken hat.«
    »Ich habe ihn auch den ganzen Tag nicht gesprochen«, stellte John fest. »Er kam noch einmal zurück, um beim Verkauf seiner Schafe dabeizusein, aber ich habe mir da gerade ein paar Hammel angesehen. Er ging dann sofort wieder weg. Ich glaube, bei Sally ist wirklich etwas nicht in Ordnung.«
    Gleich nach ihrer Rückkehr ins Schulhaus riefen sie bei den Ross’ an; Sallys Stimme klang matt und ängstlich. »Es tut mir schrecklich leid, daß ich euch so habe sitzenlassen, aber Vater ist krank — sehr krank. Ich hatte nicht einmal Zeit, euch zu benachrichtigen. Zum Glück rief Clive an und fragte, weshalb ich nicht gekommen sei, und er kam hierher, um mir zu helfen. Er hat den Arzt angerufen. Der sagt, es ist eine Lungenentzündung, und wir brauchen eine Krankenschwester. Vater ist nicht transportfähig und kann deshalb nicht ins Krankenhaus gebracht werden.«
    Diana beruhigte sie energisch. »Heutzutage vollbringen sie wahre Wunder mit Penicillin und Sulfonamiden, Sally. Es ist nicht mehr wie früher. Mach dir nur nicht

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