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Na endlich Liebling

Na endlich Liebling

Titel: Na endlich Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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weinende Mädchen beugte.
    Und er selbst? Er kam sich wie ein Esel vor. Vielleicht wie ein dankbarer Esel. Wie auch immer — es war jetzt nicht die Zeit für Selbstbetrachtungen. Aber das Mädchen mußte doch einen Knacks haben, daß sie sich so einfach jemandem an den Hals warf... Clive schien jedoch durchaus in der Lage, damit fertig zu werden.
     
     

23
     
    Justin drückte auf den Anlasser, der alte Karren schien die Notlage zu erkennen und sprang sofort an. Da tauchte Flick vor der Kühlerhaube auf, fest entschlossen, an dieser Unternehmung teilzuhaben, und wenn er überfahren würde. Mit einem fürchterlichen Fluch sprang Justin heraus, hob den Hund hoch, öffnete die Küchentür und warf ihn hinein. Er machte die Tür nur einen Spalt auf, obwohl
    Clive, wie er ihn kannte, jetzt sicher nicht an Liebe dachte, sondern die Polizei alarmierte.
    Er rannte zum Wagen zurück, wo Percy sich gerade in aller Ruhe eine Zigarette anzündete. War sich der alte Narr nicht der Gefahr bewußt, in der Diana sich befand? Aber dann sah er, daß die Hand, die das Streichholz hielt, zitterte.
    Justin fuhr nicht gerade vorschriftsmäßig. Nach einer schnellen Wendung machte er die Scheinwerfer aus und begnügte sich mit Standlicht. Er kannte ja die Straße.
    »Warum fährst du mit Standlicht?« fragte Percy nervös.
    »Ich will kein Warnsignal geben. Wenn der Kerl in der Nähe ist, wollen wir uns nicht noch mehr bemerkbar machen, als wir es mit diesem verflixten Motorgeknatter schon tun.«
    »Mir scheint, du übertreibst. Ich möchte nicht im Straßengraben landen.«
    Justin wunderte sich, aber er bewahrte die Ruhe. »Das möchte ich auch nicht. Wenn wir in der letzten Kehre sind, schalte ich den Motor ab und lasse den Wagen bergab rollen... Ich habe den Schürhaken vergessen. Hast du die Flinte?«
    Percy tastete im Dunkeln umher und stellte dann erschrocken fest, daß er darauf saß. Vorsichtig zog er die Waffe hervor und hantierte daran herum, um sie zu laden. Im Ernstfall kann man heute nicht auf ihn rechnen, dachte Justin. Ohne Zweifel war Percy, verglichen mit seiner sonst so geduldigen Art, verändert. Er stöhnte sogar ein bißchen, als der Wagen lautlos vor dem Eingang zur Schule hielt. »Wir gehen die letzten Schritte zu Fuß«, flüsterte Justin. »Tritt leise auf!«
    »In meinen alten Tagen muß ich jetzt auch noch Indianer spielen... es ist ganz schön steil.«
    Justin war enttäuscht. Immer hatte er gemeint, daß Percy ein idealer Kampfgenosse sein würde. Mit äußerster Vorsicht schlich er den Kiespfad hinan und beobachtete wachsam alle Schatten, die sich zwischen den Bäumen bewegten. Schon glaubte er, etwas zu entdecken und entriß Percy die Flinte. »Um Gottes willen, paß auf, was du machst!« protestierte der mit lauter Stimme. »Das Biest könnte nach hinten losgehen!«
    Was in aller Welt war nur mit Percy geschehen? War es ihm denn nicht bewußt, daß Diana äußerst gefährdet war? Stolpernd rannte er die letzten Meter und erreichte atemlos die Veranda. Das Haus lag in unheimlicher Stille, aber im Wohnzimmer brannte Licht. Was würde er dort entdecken? Mit angehaltenem Atem schlich er zum Fenster und blieb bei dem Anblick, der sich ihm bot, verblüfft stehen.
    Diana lag gemütlich auf dem Sofa, ein Buch in der Hand, eine Zigarette zwischen den Lippen; neben ihr stand eine Tasse mit dampfendem Kaffee.
    Aber das war doch Wahnsinn! Sie diente dem bewaffneten Flüchtling ja geradezu als Zielscheibe!
    Er öffnete leise die Verandatür und sprach sie in ruhigem Ton an. Er fürchtete, sie durch sein plötzliches Erscheinen zu erschrecken. Aber diese Vorsicht war unnötig. Diana blickte hoch und nahm die Beine vom Sofa.
    »Hallo, Bill! Nett von dir, daß du so schnell gekommen bist! Magst du eine Tasse Kaffee?«
    »Wo ist er? Bist du verletzt? Hat er sich versteckt?«
    »Ich weiß nicht. Vermutlich war er gar nicht hier... Komm, trink eine Tasse Kaffee, du siehst so aufgeregt und durcheinander aus.«
    »Durcheinander und aufgeregt... Das will ich meinen! Was ist denn los? Percy sagte... Zum Donner, wo ist denn Percy?«
    »Wahrscheinlich versteckt er sich auf der Veranda. Komm, Percy, sei kein Feigling! Die Stunde der Wahrheit ist da!«
    Widerwillig kam Percy heran. Wenn ein Mann von seinen Ausmaßen sich schlängeln kann, so tat er das jetzt. Diana war offensichtlich nicht bei Sinnen, fand Justin. Sie fragte Percy: »Na, hat’s geklappt? Und hat’s gewirkt?«
    Wovon redete sie nur? Blitzschnell drehte Justin sich

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