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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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zeigen. Aber er war erschüttert gewesen, als er in die Gruft zurückkehrte.
    Wohin ist der Stern verschwunden?
    Vielleicht liegt Saul mit seiner Supernova-Theorie richtig. Bisher hat niemand eine bessere Vermutung geäußert. Wenn es stimmt, dann ist das eine ziemlich niederschmetternde Neuigkeit für uns, da es damit so gut wie aussichtslos geworden ist, den Zentralplaneten des Imperiums der Erhabenen zu finden und dort Ausgrabungen durchzuführen. Eine Welt, die von einer Supernova gebraten wurde, ist nachher im allgemeinen kaum noch von Nutzen für die Archäologie.
    Nach seiner bestürzenden Entdeckung hat der Roboter anderthalb Tage an seinen Instrumenten verbracht. Er ignorierte uns vollkommen. Er stand an der Rückwand der Gruft, spielte an Skalen herum und tastete in einer verzweifelten Suche nach Informationen alle Datenterminals ab. Ich glaube, er suchte nach von anderen Geschöpfen seiner Art ausgesandten und aufgezeichneten Nachrichten, die möglicherweise während seiner Hunderte von Millionen Jahren dauernden Hibernation hier eintrafen – irgend etwas, das die unerklärliche Katastrophe erklären konnte, die über die Erhabenen hereinbrach. Aber offenbar hatte er dabei nicht viel Erfolg.
    Während dieser Zeit hielten wir uns von ihm fern. Vielleicht kann selbst ein Roboter Kummer empfinden. Und Dihn Ruuu hatte offensichtlich seine Schöpfer verloren, seinen ganzen Lebenszweck. Er hatte Zurückgezogenheit verdient, um einen Weg zu finden, mit den Veränderungen zurechtzukommen, denen das Universum unterworfen worden war.
    Dann kam Dihn Ruuu zu uns. Leroy Chang sah den Roboter geduldig neben der Fähre stehen, und wir stiegen aus. Er konsultierte die Übersetzungsmaschine, die er bei sich hatte, betrachtete eine ganze Zeitlang die fließenden Hieroglyphen und sprach dann schließlich zu uns: „Besitzen Sie den Sternflug? Die Möglichkeit, schneller als das Licht zu sein?“
    „Wir nennen es Ultraraumantrieb“, antwortete Dr. Schein. „Wir haben diese Möglichkeit, ja.“
    „Gut. Nicht weit von hier entfernt befindet sich ein Planet, auf dem die Mirt Korp Ahm eine große Kolonie errichteten. Vielleicht können Sie mich dorthin bringen. Ich muß eine Menge verstehen lernen, und das ist der nächste Ort, an dem ich damit beginnen kann.“
    „Wie weit von hier?“ fragte Pilazinool. „In bezug auf die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt.“
    Dihn Ruuu hielt kurz für eine dieser erstaunlich raschen Berechnungen inne. „Siebenunddreißigmal die Reise des Lichts in einem Jahr.“
    „Siebenunddreißig Lichtjahre“, wiederholte Dr. Schein. „Das dürfte nicht allzu teuer sein. Es müßte zu schaffen sein. Sobald der Kreuzer hierher zurückkommt, um uns abzuholen …“
    „Vielleicht brauchen wir nicht einmal dort hinzufliegen“, sagte der Roboter. „Haben Sie die Möglichkeit, Mitteilungen schneller als das Licht zu übertragen?“
    „Ja“, sagte Dr. Schein.
    „Nein“, sagte Dr. Horkkk im gleichen Augenblick.
    Verblüfft wandte Dihn Ruuu seinen starren Blick vom einen zum anderen. „Ja und nein? Das begreife ich nicht.“
    Dr. Schein lachte. „Es gibt die Möglichkeit einer Kommunikation mit Überlichtgeschwindigkeit“, sagte er. „Aber es erfordert die Hilfe eines Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Was Dr. Horkkk meint, ist, daß wir keinen dieser speziell begabten Menschen bei uns haben.“
    „Ich verstehe“, sagte Dihn Ruuu bekümmert.
    „Und selbst wenn, so wären wir damit kaum einen Schritt weiter“, fuhr Dr. Schein fort. „Sie machen nur die Kommunikation von Mensch zu Mensch möglich. Sie wären nicht in der Lage, mit jemandem auf einem Planeten der Mirt Korp Ahm Kontakt aufzunehmen.“
    „Demnach verständigen sie sich per Gedankenübertragung?“ vermutete der Roboter.
    „Das stimmt. Hatten auch die Mirt Korp Ahm die Möglichkeit, auf diese Weise Nachrichten auszutauschen?“
    „Unter ihnen selbst ja“, sagte Dihn Ruuu. „Doch nur Protoplasma-Leben ist zur Gedankenübertragung fähig. Selbst wenn auf der nahen Kolonie noch andere Maschinen von meiner Art existierten, durch Gedankenübertragung könnte ich sie nicht erreichen. Nur mit Funkwellen. Und die wären siebenunddreißig Jahre unterwegs, bis sie sie erreichten. Ich möchte nicht so lange auf die Antworten warten.“
    „Wir könnten dich zu diesem anderen Planeten bringen“, sagte Pilazinool, „vorausgesetzt, du hast irgendeine Möglichkeit, uns zu zeigen, wo er sich befindet.“
    „Verfugen

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