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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Berg­spit­ze. Viel­leicht war es das tat­säch­lich.) Aber die­je­ni­gen, auf de­nen wir die Gruft su­chen, sind viel grö­ßer, recht or­dent­li­che Klein­pla­ne­ten, die zwi­schen 100 und 180 Ki­lo­me­tern durch­mes­sen. Die Gra­vi­ta­ti­ons-Zug­kräf­te, die an ei­nem As­te­roi­den von sol­cher Grö­ße wirk­sam wer­den, fla­chen her­vor­ste­hen­de Kan­ten ab und pres­sen den As­te­roi­den in die für Him­mels­kör­per üb­li­che Ku­gel­form.
    Bis­her ha­ben wir acht un­se­rer ein­und­zwan­zig As­te­roi­den be­sucht. Oh­ne Er­folg.
    Wir ver­wen­den ei­ne zwei­stu­fi­ge Such­tech­nik. Zu­nächst brin­gen wir un­se­re Fäh­re in einen Or­bit um den zu über­prü­fen­den As­te­roi­den. Wäh­rend wir ihn um­krei­sen, wer­fen wir ei­ne Son­de raus, die große und na­he der Ober­flä­che be­find­li­che Höh­len lo­ka­li­sie­ren soll. Un­se­re In­stru­men­te sind emp­find­lich ge­nug, um ei­ne Höh­le von der Grö­ße der Er­ha­be­nen-Gruft aus­fin­dig ma­chen zu kön­nen. Wenn wir ir­gend et­was ver­zeich­nen, ge­hen zwei von uns in Lan­de­ko­kons nie­der, um es sich nä­her an­zu­se­hen.
    Die meis­ten die­ser As­te­roi­den, bei de­nen es sich um die Über­res­te ei­nes zer­bro­che­nen Pla­ne­ten han­delt, sind durch und durch mas­siv – kei­ne un­ter­ir­di­schen Höh­len von der rich­ti­gen Grö­ße oder in der rich­ti­gen La­ge. (Denk dar­an, die Er­ha­be­nen bau­ten ih­re Gruft im Hang ei­nes Hü­gels. Da es auf ei­nem at­mo­sphä­re­lo­sen Pla­ne­ten oder As­te­roi­den kei­ne Ero­si­on und auf ei­nem so klei­nen Him­mels­kör­per auch kei­ne in­ner­vul­ka­ni­sche Ak­ti­vi­tät gibt, müß­te die­ser Hü­gel noch im­mer so be­schaf­fen sein wie vor ei­ner Mil­li­ar­de Jah­ren.)
    Bis­her sind wir drei­mal hin­un­ter­ge­gan­gen, und es er­wies sich je­des­mal als blin­der Alarm. Der al­ler­ers­te As­te­ro­id, den wir über­prüf­ten, schi­en über ei­ne Höh­le an ge­nau der rich­ti­gen Stel­le zu ver­fü­gen, und wir dach­ten, das sei zu schön, um wahr zu sein. Das war es tat­säch­lich. Pi­la­zi­nool und Kel­ly gin­gen run­ter, und als sich Kel­ly in den Hü­gel­hang bohr­te, ent­deck­te sie, daß sich im In­nern des Hü­gels über­haupt kei­ne Höh­le be­fand, son­dern nur ein großes Salz­la­ger. Wir hat­ten die Da­ten un­se­res So­nar­ge­rä­tes falsch in­ter­pre­tiert. Drei As­te­roi­den spä­ter wa­ren Saul und Steen an der Rei­he, aber sie muß­ten fest­stel­len, daß die ge­or­te­te Höh­le na­tür­li­chen Ur­sprungs war. Und beim sieb­ten As­te­roi­den gin­gen Leroy Chang und Dr. Schein hin­un­ter, nur um zu ent­de­cken, daß wir die Si­gna­le der Son­de er­neut falsch be­wer­tet hat­ten. Was wir für ein Loch im Bo­den ge­hal­ten hat­ten, er­wies sich als ein großer Teich aus Queck­sil­ber, nicht mehr und nicht we­ni­ger.
    Die­se falsche Aus­le­gung kam uns nicht un­be­dingt un­ge­le­gen. Cap­tain Lud­wig hüpf­te so­fort in einen Ko­kon und flog zur In­spek­ti­on hin­ab.
    „Ihr habt hier Queck­sil­ber im Wer­te von ei­ner Mil­li­on Kre­dit­ein­hei­ten ent­deckt“, be­rich­te­te er. „Hab’ das Zeug noch nie stein­hart ge­fro­ren ge­se­hen, aber hier ist das der Fall. Wenn ihr klug seid, macht ihr so­fort eu­ren An­spruch auf die Mi­ne gel­tend.“
    Wir ver­stan­den nicht viel von der Gel­tung­ma­chung sol­cher An­sprü­che, da­für aber Lud­wig, und fröh­lich lie­ßen wir uns von ihm das Ver­fah­ren er­klä­ren. Geld ist schließ­lich Geld. Wir funk­ten un­se­ren An­spruch zum nächs­ten ga­lak­ti­schen Nach­rich­ten­de­pot, das 2,8 Licht­jah­re ent­fernt war, be­schrie­ben die Ko­or­di­na­ten des As­te­roi­den und ba­ten dar­um, uns als Ent­de­cker der Mi­ne zu re­gis­trie­ren. Na­tür­lich wird es fast drei Jah­re dau­ern, bis un­se­re Nach­richt das De­pot er­reicht und dort auf­ge­zeich­net wird, aber da­mit ist zu­min­dest der un­wi­der­leg­ba­re Be­weis ge­schaf­fen, daß wir un­se­ren An­spruch am 22. De­zem­ber 2375 an­ge­mel­det ha­ben. So­bald wir die­ses Sys­tem ver­las­sen und zu ei­nem Pla­ne­ten kom­men, auf dem es ein

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