Nach all den Jahrmilliarden
TP-Kommunikationsbüro gibt, werden wir unsere Entdeckung natürlich unverzüglich über TP bei Zentralgalaxis anzeigen und offiziell unseren Anspruch geltend machen. Vielleicht werden noch sechs Monate oder gar mehr vergehen, bis wir eine Möglichkeit haben, das zu erledigen. Aber für den unwahrscheinlichen Fall, daß bis dahin jemand anders hierherkommt, die Mine findet und sofort wieder abdampft, um den Claim via TP registrieren zu lassen, brauchen wir bloß darauf zu warten, bis unsere Funknachricht in knapp drei Jahren beim Depot hereinkommt, um unseren älteren Anspruch zu beweisen. Es gibt keine Möglichkeit, einen solchen Anspruch zu fälschen: Eine Funknachricht braucht 2,8 Jahre, um eine Distanz von 2,8 Lichtjahren zu überbrücken, und sobald unser Anspruch verzeichnet ist, kann sich unmöglich jemand darüber hinwegsetzen.
Wir beteiligen Ludwig mit 10 und seinen Kumpel Webber Registratur mit 5 Prozent am Gewinn. Dadurch werden sie beide weitaus reicher, als sie dies als Charterpiloten jemals geworden wären. Der Rest des Geldes fällt an uns, nicht an die einzelnen Personen, sondern an die Expedition als Ganzes. Wir werden es dazu verwenden, das enorme finanzielle Loch zu stopfen, das wir aufgerissen haben. Zentralgalaxis kann uns jetzt nicht länger des Betrugs, der Veruntreuung, der Überziehung unseres Budgets oder anderer Scheußlichkeiten bezichtigen.
Doch die Gruft der Erhabenen würden wir nach wie vor gerne finden.
27. Dezember
Wieder sind zwei Tage vergangen. Wir haben drei weitere Asteroiden überprüft und dabei erneut einen möglichen Standort der Gruft entdeckt. In einer halben Stunde werden Jan und ich hinuntergehen.
Nick Ludwig programmiert die Landekokons mit den Daten der hinunterführenden Flugbahn. Webber Registratur tankt sie auf. Wir anderen sitzen nervös und aufgeregt herum und fragen uns – zum vierten Mal –, ob wir diesmal ins Schwarze treffen. In zehn Minuten klettern Jan und ich in unsere Druckanzüge. In zwanzig Minuten steigen wir in die Landekokons. Und in dreißig Minuten geht’s runter. Ich habe wieder das Gefühl, als erklinge eine Ouvertüre … als beginne sich der Vorhang zu heben …
Teufel auch, wir haben sie gefunden!
Nein, das ist nicht die richtige Art und Weise, es zu erzählen, nicht mit wildem Geheul und Jubelgeschrei. Ich sollte nüchterner sein, reifer. Ich sollte es ganz ruhig erzählen, Schritt für Schritt, von dem Augenblick an, in dem wir in die Landekokons stiegen.
Die Landekokons …
Ein Landekokon stellt im wesentlichen ein Miniaturraumschiff dar, das für den Einsatz in einer Region mit geringer Schwerkraft konstruiert ist, wie etwa in einem Asteroidengürtel. Es ist eine zigarrenförmige Röhre, rund fünf Meter lang und an seiner breitesten Stelle zwei Meter dick. Aus diesem Grund kann sie nur einen Passagier aufnehmen, der während des ganzen Flugs stehenbleiben muß. Mirrik ist aufgrund seines Volumens von der Benutzung der Kokons ausgeschlossen. Dr. Horkkk ist zu klein und somit nicht in der Lage, die Kontrollen zu erreichen. Und 408b hat den falschen Körperbau: Es ist breiter als groß und paßt deshalb nicht hinein. Damit bleiben noch acht von uns übrig, die mit Kokons zur Untersuchung eines Asteroiden hinuntergehen können. Es war reine Glücksache, daß Jan und ich als viertes Team für den Abstieg eingeteilt wurden.
Wir benutzen deshalb die Landekokons, anstatt mit der ganzen Fähre hinunterzugehen, weil es Treibstoff spart. Ein Landekokon hat praktisch keine Masse, und diese Asteroiden haben praktisch keine Anziehungskraft, und deshalb ist nur ein ganz kleiner
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