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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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TP-Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bü­ro gibt, wer­den wir un­se­re Ent­de­ckung na­tür­lich un­ver­züg­lich über TP bei Zen­tral­ga­la­xis an­zei­gen und of­fi­zi­ell un­se­ren An­spruch gel­tend ma­chen. Viel­leicht wer­den noch sechs Mo­na­te oder gar mehr ver­ge­hen, bis wir ei­ne Mög­lich­keit ha­ben, das zu er­le­di­gen. Aber für den un­wahr­schein­li­chen Fall, daß bis da­hin je­mand an­ders hier­her­kommt, die Mi­ne fin­det und so­fort wie­der ab­dampft, um den Claim via TP re­gis­trie­ren zu las­sen, brau­chen wir bloß dar­auf zu war­ten, bis un­se­re Fun­knach­richt in knapp drei Jah­ren beim De­pot her­ein­kommt, um un­se­ren äl­te­ren An­spruch zu be­wei­sen. Es gibt kei­ne Mög­lich­keit, einen sol­chen An­spruch zu fäl­schen: Ei­ne Fun­knach­richt braucht 2,8 Jah­re, um ei­ne Di­stanz von 2,8 Licht­jah­ren zu über­brücken, und so­bald un­ser An­spruch ver­zeich­net ist, kann sich un­mög­lich je­mand dar­über hin­weg­set­zen.
    Wir be­tei­li­gen Lud­wig mit 10 und sei­nen Kum­pel Web­ber Re­gis­tra­tur mit 5 Pro­zent am Ge­winn. Da­durch wer­den sie bei­de weitaus rei­cher, als sie dies als Char­ter­pi­lo­ten je­mals ge­wor­den wä­ren. Der Rest des Gel­des fällt an uns, nicht an die ein­zel­nen Per­so­nen, son­dern an die Ex­pe­di­ti­on als Gan­zes. Wir wer­den es da­zu ver­wen­den, das enor­me fi­nan­zi­el­le Loch zu stop­fen, das wir auf­ge­ris­sen ha­ben. Zen­tral­ga­la­xis kann uns jetzt nicht län­ger des Be­trugs, der Ver­un­treu­ung, der Über­zie­hung un­se­res Bud­gets oder an­de­rer Scheuß­lich­kei­ten be­zich­ti­gen.
    Doch die Gruft der Er­ha­be­nen wür­den wir nach wie vor ger­ne fin­den.
     
    27. De­zem­ber
     
    Wie­der sind zwei Ta­ge ver­gan­gen. Wir ha­ben drei wei­te­re As­te­roi­den über­prüft und da­bei er­neut einen mög­li­chen Stand­ort der Gruft ent­deckt. In ei­ner hal­b­en Stun­de wer­den Jan und ich hin­un­ter­ge­hen.
    Nick Lud­wig pro­gram­miert die Lan­de­ko­kons mit den Da­ten der hin­un­ter­füh­ren­den Flug­bahn. Web­ber Re­gis­tra­tur tankt sie auf. Wir an­de­ren sit­zen ner­vös und auf­ge­regt her­um und fra­gen uns – zum vier­ten Mal –, ob wir dies­mal ins Schwar­ze tref­fen. In zehn Mi­nu­ten klet­tern Jan und ich in un­se­re Druck­an­zü­ge. In zwan­zig Mi­nu­ten stei­gen wir in die Lan­de­ko­kons. Und in drei­ßig Mi­nu­ten geht’s run­ter. Ich ha­be wie­der das Ge­fühl, als er­klin­ge ei­ne Ou­ver­tü­re … als be­gin­ne sich der Vor­hang zu he­ben …
    Teu­fel auch, wir ha­ben sie ge­fun­den!
     
    Nein, das ist nicht die rich­ti­ge Art und Wei­se, es zu er­zäh­len, nicht mit wil­dem Ge­heul und Ju­bel­ge­schrei. Ich soll­te nüch­ter­ner sein, rei­fer. Ich soll­te es ganz ru­hig er­zäh­len, Schritt für Schritt, von dem Au­gen­blick an, in dem wir in die Lan­de­ko­kons stie­gen.
    Die Lan­de­ko­kons …
    Ein Lan­de­ko­kon stellt im we­sent­li­chen ein Mi­nia­tur­raum­schiff dar, das für den Ein­satz in ei­ner Re­gi­on mit ge­rin­ger Schwer­kraft kon­stru­iert ist, wie et­wa in ei­nem As­te­roi­den­gür­tel. Es ist ei­ne zi­gar­ren­för­mi­ge Röh­re, rund fünf Me­ter lang und an sei­ner brei­tes­ten Stel­le zwei Me­ter dick. Aus die­sem Grund kann sie nur einen Pas­sa­gier auf­neh­men, der wäh­rend des gan­zen Flugs ste­hen­blei­ben muß. Mir­rik ist auf­grund sei­nes Vo­lu­mens von der Be­nut­zung der Ko­kons aus­ge­schlos­sen. Dr. Horkkk ist zu klein und so­mit nicht in der La­ge, die Kon­trol­len zu er­rei­chen. Und 408b hat den falschen Kör­per­bau: Es ist brei­ter als groß und paßt des­halb nicht hin­ein. Da­mit blei­ben noch acht von uns üb­rig, die mit Ko­kons zur Un­ter­su­chung ei­nes As­te­roi­den hin­un­ter­ge­hen kön­nen. Es war rei­ne Glück­sa­che, daß Jan und ich als vier­tes Team für den Ab­stieg ein­ge­teilt wur­den.
    Wir be­nut­zen des­halb die Lan­de­ko­kons, an­statt mit der gan­zen Fäh­re hin­un­ter­zu­ge­hen, weil es Treib­stoff spart. Ein Lan­de­ko­kon hat prak­tisch kei­ne Mas­se, und die­se As­te­roi­den ha­ben prak­tisch kei­ne An­zie­hungs­kraft, und des­halb ist nur ein ganz klei­ner

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