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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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ver­gaß sei­ne Wür­de und klet­ter­te auf einen Baum und so wei­ter. Selbst Kel­ly Wach­mann, die als An­dro­ide nicht an ei­nem ge­streß­ten Ner­ven­sys­tem litt, wirk­te er­leich­tert, aus dem Schiff her­aus zu sein. Wäh­rend­des­sen be­ob­ach­te­ten uns die Mann­schafts­mit­glie­der, schüt­tel­ten die Köp­fe und ga­ben auch auf an­de­re Wei­se ih­rem Spott über die La­dung aus ver­rück­ten Son­der­lin­gen Aus­druck, die sie ge­ra­de durch den Ul­tra­raum ans Ziel be­för­dert hat­ten. Ich kann ih­nen kei­nen Vor­wurf dar­aus ma­chen. Wir müs­sen ziem­lich ko­misch aus­ge­se­hen ha­ben.
    Dann be­trach­te­ten wir un­ser neu­es vor­über­ge­hen­des Zu­hau­se.
    Hig­by V ist kein an­hei­meln­der, be­hag­li­cher Ort. Viel­leicht war er das ein­mal, vor ei­ner Mil­li­ar­de Jah­ren, als die Er­ha­be­nen hier ih­ren Au­ßen­pos­ten er­rich­te­ten. Aber wie der Mars, mit dem es seit der Zeit der Er­ha­be­nen eben­falls ein we­nig bergab ge­gan­gen war, han­delt es sich bei Hig­by V heu­te nicht ge­ra­de um einen idea­len Kur­ort. Der Pla­net ist et­wa so groß wie die Er­de, hat aber nur die Mas­se ei­ner Welt von der Grö­ße Mer­kurs, was ge­rin­ge Dich­te und ge­rin­ge Gra­vi­ta­ti­on be­deu­tet. Über­haupt kei­ne schwe­ren Ele­men­te. Die At­mo­sphä­re ver­flüch­tig­te sich be­reits vor lan­ger Zeit ins All, eben­so wie die Ga­se der ver­duns­te­ten Ozea­ne. Es gibt vier Kon­ti­nen­te, und sie wer­den durch ge­wal­ti­ge Be­cken von­ein­an­der ge­trennt, die einst die Was­ser­mas­sen der Mee­re ent­hal­ten ha­ben. Wäh­rend der lan­gen Pe­ri­ode, in der der Pla­net kei­ne Luft­hül­le be­ses­sen hat­te, war er ei­nem in­ten­si­ven Bom­bar­de­ment aus Me­teo­ri­ten und an­de­rem Welt­raum­schutt aus­ge­setzt, und des­halb stößt man über­all auf Kra­ter, ge­nau wie auf dem Mars.
    Vor sieb­zig Jah­ren war ei­ne Ter­ra­for­ming-Mann­schaft hier. Sie in­stal­lier­te At­mo­sphä­re-Ge­ne­ra­to­ren, und in­zwi­schen exis­tiert ei­ne ganz an­nehm­ba­re Druck-Quan­ti­tät. Die Luft ist zwar ein we­nig dünn, aber sie reicht aus, um Le­ben zu er­mög­li­chen. Un­glück­li­cher­wei­se ver­ur­sacht das Wind, der vor­her auf Hig­by V nicht exis­tiert hat, und die­ser Wind weht wie ein Mes­ser über die kar­gen, wei­ten Ebe­nen, saugt den Sand auf und wir­belt ihn um­her. Pflanz­li­ches Le­ben brei­tet sich all­mäh­lich aus, und ei­nes Ta­ges wird es mit sei­nen Wur­zeln den Sand am Bo­den hal­ten – doch im Au­gen­blick ist es noch nicht so­weit. Der Zweck des ge­gen­wär­ti­gen Pro­jekts hier be­steht dar­in, mit Hil­fe ei­nes ge­wöhn­li­chen Zy­klus aus Ver­duns­tung und Kon­den­sa­ti­on und Nie­der­schlag ein aut­ar­kes Was­ser­ver­sor­gungs­sys­tem zu schaf­fen, und ent­lang des gan­zen Ho­ri­zonts kann man die Hy­dro­ly­se-Py­lo­nen se­hen, die Tag und Nacht Was­ser­dampf in Re­gen ver­wan­deln. Als da­durch her­vor­ge­ru­fe­ne un­mit­tel­ba­re Fol­ge kommt es al­le fünf oder sechs Stun­den zu ei­nem schau­der­haf­ten Wol­ken­bruch.
    Ei­gent­lich soll­te ich nicht zu sehr her­um­nör­geln. Wenn es nicht zu der Ero­si­on ge­kom­men wä­re, die von all dem Re­gen und dem Wind in letz­ter Zeit ver­ur­sacht wur­de, dann wä­re die Fund­stel­le der Er­ha­be­nen-Ar­te­fak­te nie­mals ent­deckt wor­den.
    Ich kann mir den­noch einen an­ge­neh­me­ren Ort für die Durch­füh­rung ar­chäo­lo­gi­scher Aus­gra­bun­gen vor­stel­len. Die Tem­pe­ra­tur hier liegt die gan­ze Zeit knapp über dem Ge­frier­punkt. Der Him­mel ist im­mer nur grau. Die Son­ne ist alt und mü­de, und ihr Licht dringt nur sel­ten durch die Wol­ken hin­durch. Und es gibt kei­ne Städ­te hier, nur Sied­lun­gen, die nicht hoch­ent­wi­ckel­ter sind als Pio­nier-Ko­lo­ni­en, kei­ne Ent­span­nungs­mög­lich­kei­ten, nichts. Man müß­te ein hei­li­ger As­ket sein, soll­te es ei­nem hier ge­fal­len.
    „Von wel­chem Nut­zen ist die­ser Pla­net für ir­gend je­man­den?“ er­kun­dig­te sich Jan Mor­ten­son. „Warum ma­chen sie sich die Mü­he, ihn zu ter­ra­for­men?“
    Steen Steen ver­mu­te­te, er ver­fü­ge viel­leicht über

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