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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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woll­te er sei­nen Wort­schatz er­hö­hen. Viel­leicht, dach­te ich, stellt ein In­schrifts­kno­ten, der mit ei­nem Rät­sel­kas­ten ver­bun­den wird, ei­ne Art Re­cor­der dar. (In die­sem Punkt irr­te ich.)
    Steen brach­te die­sen Ge­dan­ken­gang einen Se­kun­den­bruch­teil eher zu En­de. Er/sie schob mich zur Sei­te, brach­te den Vo­ka­l­aus­gang sei­nes/ih­res Druck­an­zugs na­he an das glü­hen­de En­de des Rät­sel­kas­tens her­an und be­gann has­tig zu spre­chen – auf Ca­la­mo­ria­nisch! Er/sie spru­del­te min­des­tens ein Dut­zend Sät­ze in sei­ner/ih­rer Mut­ter­spra­che her­vor, be­vor ich wie­der zu mir kam, ihn/sie pack­te und vom Ro­bo­ter fort­zog.
    „Nimm dei­ne ver­damm­ten Hän­de von mir!“ rief Steen.
    „Du Idi­ot, was hast du dir da­bei ge­dacht, auf Ca­la­mo­ria­nisch zu ihm zu spre­chen?“
    „Um die Über­set­zungs­ma­schi­ne des Ro­bo­ters zu pro­gram­mie­ren!“ Em­pört. „Warum soll­te man ihr nicht Wor­te ei­ner zi­vi­li­sier­ten Spra­che ein­ge­ben?“
    Ich war so wü­tend über Steens idio­ti­sche Mi­li­tanz, daß ich da­bei für einen Au­gen­blick den wich­ti­gen Aspekt der Be­mer­kung über­sah, die er/sie von sich ge­ge­ben hat­te. „Du weißt ver­dammt gut“, sag­te ich, „daß An­glik die of­fi­zi­el­le Spra­che die­ser Ex­pe­di­ti­on ist, und du hast zu­ge­stimmt, sie die gan­ze Zeit über zu be­nut­zen. Wenn wir die­sem Ro­bo­ter Wor­te ge­ben, dann soll­ten sie aus nur ei­ner Spra­che stam­men, und die­se Spra­che soll­te …“
    „Wir soll­ten dem Ro­bo­ter ei­ne Chan­ce ge­ben zu er­fah­ren, daß An­glik nicht die ein­zi­ge Spra­che im Kos­mos ist! Die­se Un­ter­drückung der ca­la­mo­ria­ni­schen Spra­che ist ein Akt von Ras­sen­dis­kri­mi­nie­rung! Es …“
    „Halt den Rand“, sag­te ich und gab mich da­mit nicht sehr to­le­rant ge­gen­über Steens her­aus­ge­for­der­tem Ras­sen­stolz.
    Dann end­lich rea­gier­te ich auf den wich­tigs­ten Fak­tor. Über­set­zungs­ma­schi­ne?
    Na­tür­lich.
    In­schrifts­kno­ten und Rät­sel­käs­ten sind kei­ne ver­schie­de­nen Ar­te­fak­te. Sie sind da­für vor­ge­se­hen, als Ein­heit zu­sam­men­zu­wir­ken, auf die Wei­se, wie sie vom Ro­bo­ter mon­tiert wor­den wa­ren. Und es sind auch kei­ne Auf­zeich­nungs­ge­rä­te.
    Es sind In­stru­men­te, die das Ge­plap­per pri­mi­ti­ver und bar­ba­ri­scher Ras­sen in die Spra­che der Er­ha­be­nen um­for­men.
    Steen hat­te dies so­fort er­kannt und die Ab­sicht ge­habt, sei­ne/ih­re ei­ge­ne wun­der­ba­re ca­la­mo­ria­ni­sche Spra­che auf­zeich­nen zu las­sen, im Wi­der­spruch zur Ex­pe­di­ti­ons-Über­ein­kunft. Viel­leicht hät­te dies sei­nen/ih­ren Ras­sen­stolz ge­stei­gert, aber es ver­schlech­ter­te auch un­se­re Aus­sich­ten auf ei­ne ra­sche Ver­stän­di­gung, da er/sie da­mit ein Dut­zend in­kom­pa­ti­ble Sät­ze ein­ge­ge­ben hat­te. Mit der An­nah­me, daß das, was Steen in ei­nem Wort­schwall von sich ge­ge­ben hat­te, und die Wor­te, die wir an­de­ren be­nutzt hat­ten, zur glei­chen Spra­che ge­hör­ten, konn­te kei­ne noch so per­fek­te Über­set­zungs­ma­schi­ne weit kom­men.
    Ich warn­te Steen da­vor, es noch ein­mal zu ver­su­chen. Steen warf mir dar­auf­hin einen mür­ri­schen Blick zu. Aber er/sie schluck­te die Zu­recht­wei­sung, be­ru­hig­te sich und über­ließ die Über­set­zungs­ma­schi­ne nun ganz al­lein mir.
    Ich beug­te mich na­he her­an.
    Dann frag­te ich mich, was ich sa­gen soll­te.
    Mir woll­te nichts ein­fal­len. Steen Steen hat­te wahr­schein­lich ei­ne re­de­ge­wand­te Lob­prei­sung auf die un­ver­gleich­li­chen Ver­diens­te der Ca­la­mo­ria­ner von sich ge­ge­ben, aber die­sem Bei­spiel woll­te ich nicht fol­gen. Doch als ich mir die sinn­volls­ten und an­ge­mes­sens­ten Be­mer­kun­gen über­leg­te, ent­wi­ckel­te ich ei­ne Art läh­men­de Mi­kro­fon­angst.
    „Sprich Wor­te von euch hier hin­ein“, sag­te der Ro­bo­ter er­mu­ti­gend.
    „Was für Wor­te?“ sag­te ich. „Ir­gend­wel­che Wor­te?“
    Dann Stil­le. Steen lach­te mich aus.
    „Mei­ne Na­me ist Tom Ri­ce“, sag­te ich. „Ich bin auf dem Pla­ne­ten

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